Ich betreibe hochauflösende Sonnenfotografie mit einem 200mm-Refraktor für Weißlicht und einem 90mm-Refraktor für H-alpha (beide f/15). Eines meiner Arbeitspferde ist die ZWO ASI290MM, die mit 2,1 MP und 170fps sehr gut für die Sonnenfotografie geeignet ist.
Ist jedoch eine hohe Bildauflösung gefragt oder sollen größere Strukturen im H-alpha aufgenommen werden, kommt diese Kamera mit Full-HD-Auflösung schnell an ihre Grenzen. Das Mosaikieren von Sonnenbildern halte ich für diskussionswürdig, da durch Bewegungen in der Chromosphäre die Kohärenz zwischen den Bildern verloren gehen kann. Zudem ist es ein aufwendiges Verfahren.
Die QHY5III678M liefert im Vergleich die vierfache Auflösung (4K) bei de facto gleicher Auslesegeschwindigkeit, durch die Mehrzahl an Pixeln sinken die fps aber auf 42,5 fps. Damit lassen sich in derselben Zeit zwar deutlich weniger Frames aufnehmen, was jedoch nicht so schlimm ist wie anfangs vermutet: Die Kamera ist sehr rauscharm. Trotz geringerer Full-Well-Kapazität reichen bei der Bildaddition weniger Einzelbilder im Vergleich zur ZWO ASI290MM für ein rauscharmes Summenbild, das intensiv bearbeitet werden kann. Der größere Chip deckt auch gleichzeitig einen größeren Bereich auf der Sonne (oder dem Mond) ab. Aufwendige Mosaike sind hier nicht mehr notwendig.
Mit 2µm Pixelgröße gehen auch bei schnelleren Öffnungsverhältnissen keine Details verloren. Man befindet sich meist im Oversampling, was für die Sonnensystemfotografie sehr gut ist. Wer aber mit langsamen Öffnungsverhältnissen arbeitet, etwa durch eine Telezentrik oder bei einem Schiefspiegler, der sollte evtl. über eine Reducer-Optik nachdenken.
Ein Vorteil für viele Fotografen dürfte sein, dass die Kamera wie ein Okular geformt ist. Sie lässt sich bei geringem Backfokus im OAZ "versenken" und ist damit auch für Geräte, die nicht fotografisch gebaut worden sind, interessant.
Wer mit der Kamera arbeitet sollte eine vernünftige PC-Hardware besitzen. Ein Laptop mit USB3, großer SSD, genügend RAM und einer guten CPU sollten Pflicht sein, um mit den Daten performant arbeiten zu können. Zwei Minuten Aufnahme bei 8 bit ADC liefern rund 40 GB an Rohdaten.
Die QHY678 ist vor allem gut für Planeten- und Sonnenaufnahmen geeignet.
Durch die "Okular-Bauform" kommt man eigentlich überall in den Focus, sie erzeugt eine hohe FPS-Zahl und der Treiber läuft sehr stabil.
Alles in allem eine Kaufempfehlung!
In der Hoffnung das QHY bei der Software noch etwas nachbessert ( ist ja schließlich eine neue Kamera) und gemessen am Preis dann doch noch geradeso 5 Sterne. Die Hardware ist scheinbar super, aber angesichts des Wetters noch nicht wirklich gut getestet. Das Installieren der Software war etwas fummelig da nur Texte in Chinesisch oder total kaputtem Englisch. Hat deshalb auch erst im dritten Anlauf funktioniert - seit dem aber stabil und ohne Probleme.
Für meinen Einsatz bei Planeten mit großem Durchmesser bietet mir diese Kamera mehr Vorteile als die QHY 5-III-178, die da wären:
- Einfache Installation mit der von mir verwendeten Software.
- Abwesenheit von Artefakten, da es sich um einen echten Monochrom-Sensor handelt.
- Größerer Sensor, der die Anzahl der Bilder im Falle eines Mosaiks reduziert.
- Kleinere Pixel, die die Verwendung von weniger leistungsstarken Barlows ermöglichen.
- Viel bessere Empfindlichkeit im Infrarotbereich zur Bekämpfung von Turbulenzen und zur Reduzierung der Belichtungszeit oder der Verstärkung.
- Die Anzahl der Bilder pro Sekunde ist kaum geringer als bei 178, trotz der größeren Menge an Informationen, die an den Computer übertragen werden.
Zur Kamera und zur möglichen Auflösung des Teleskops den passenden Abbildungsmaßstab zu finden, ist trotz der großen Auswahl an Projektionselementen, wie Barlowlinsen, nicht immer leicht. Der beste Weg wäre, nichts davon zu benötigen. Und diese Möglichkeit habe ich – eher zufällig – entdeckt: mit der QHY 5-III-715 Colour. Je geringer das Öffnungsverhältnis ist, desto kontrastreicher ist das Bild. Das sagt die Theorie. Planeten sind kontrastschwach, umso mehr, wenn das Seeing nur mäßig gut ist (was meistens zutrifft…).
Mein Celestron 14 mit f11 hat rund 4m Brennweite im Primärfokus. Die QHY 5-III-715c hat sehr kleine Pixel, nur 1,45ym. Eine ideale Kombination, dachte ich mir.
Nach Erhalt der Kamera musste ich nicht lange warten auf klaren Himmel mit brauchbarer Luftruhe. Was mir sofort aufgefallen ist gegenüber meiner Standardkombination (ZWO ASI662mc plus 2x Zeiss Abbe Barlow). Die Farben der Wolkenbänder Jupiters erscheinen etwas blasser im Livebild. Aber ist das nicht besser? Ja, natürlicher? Jupiter ist in unseren Teleskopen kein bunter Planet, wie man ihn meist abgebildet sieht. Die Farben waren mir letztlich dennoch zu zart. Mit der Bildbearbeitung holte ich – nach meinem persönlichen Geschmack – etwas mehr Farbe.
Mein Resümee: Die QHY 5-III-715c bietet ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis, gerade für Planetenfotografen. Die Farbwiedergabe ist natürlich, die Auflösung – auch schon bei geringen Brennweiten mit kleinen Teleskopen – enorm! Meine absolute Empfehlung!
Michael Karrer
Ich habe die QHY174M als Guiding Kamera zur Verwendung im Celestron OAG an meinem EdgeHD 8 gekauft.
Diese Kamera ist aufgrund der Sensor Größe von 11,3 x 7,1 mm die erste Wahl für den Celestron OAG, der ein ausgesprochen großes Prisma von 12,5 x 12,5 mm besitzt. Bei Verwendung der QHY174M wird das Prisma somit maximal ausgenutzt und man findet im Bildausschnitt der Guiding Kamera immer ausreichend Guide-Sterne. Bei der langen Brennweite des EdgeHD8 ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil, insbesondere bei der Astrofotografie von Deep Sky Objekten abseits der Milchstraße mit geringer Sterndichte.
Der Sensor der QHY174M zeichnet sich durch eine sehr hohe Pixelgröße von 5,86µm aus, auch das ist für eine Guiding Kamera optimal: Neben der hohen Lichtempfindlichkeit ist dadurch gleichzeitig eine hohe Full-Well-Kapazität gegeben, so dass helle Guide-Sterne bei Belichtungszeiten von mehreren Sekunden nicht so schnell übersättigen können.
Im Vergleich zu der Farb-Planetenkamera, die ich vorher beim Guiding verwendet habe, werden vom PHD2 Multi Star Guiding nun ungefähr doppelt so viele Guide-Sterne verwendet.
Das bestätigt den deutlichen Vorteil einer hochempfindlichen Mono Kamera wie der QHY174M als Guiding Kamera.
Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich auf den ASCOM Treiber, den QHY bereitstellt. Bei der erstmaligen Einrichtung der QHY174M in PHD2 wurde ein aus meiner Sicht viel zu niedriger Gain Wert von 20 vorbelegt. Erst nachdem ich anhand der technischen Datenblätter den Gain auf Unity Gain (ca. 175) gesetzt habe, war die Empfindlichkeit hoch genug für die Verwendung als Guiding Kamera.
Als Fazit bin ich sehr zufrieden mit der QHY174M und für mich hat sich die vergleichsweise hohe Investition in solch eine spezielle, hochempfindliche Mono Kamera für das Guiding definitiv gelohnt.
Ich habe mir diese kleine Planetenkamera gekauft, um hier und da mal einen Schnappschuss unserer direkten Nachbarschaft aufzunehmen. Der erste Probelauf lief absolut problemlos - ich bin sehr zufrieden was dieses kleine Kraftpaket mit nur 6" Öffnung schon so ausholen kann. Und wenn mal keine Planeten auf dem Programm stehen, kann sie auch noch als Guiding Kamera herhalten (bzw als Backup).
Ich verwende die Kamera für den schnellen Einsatz "zwischendurch" bei Mond und Planeten. Die Kamera lässt sich problemlos adaptieren und ist durch die Stromversorgung über USB schnell angeschlossen. Auch das automatisierte Einnorden einer 10Micron HPS Montierung mit dem ModelCreator funktioniert damit wunderbar.
Trotz des sehr wechselhaften Wetters konnte ich die QHY 5III-715c an Saturn, Sonne und Mond testen. Die Ergebnisse sind in Anbetracht der nicht perfekten Bedingungen durchaus überzeugend. Außerdem ist bei der Aufnahme von Planeten (ohne Barlow-Linse) das relativ große Bildfeld angenehm (das Verhältnis von der Chipgröße zur ROI ist typischerweise größer als bei den üblichen FullHD Planetenkameras).
Die Bilder wurden mit drei unterschiedlichen Geräten aufgenommen: Sonne mit einem 6cm ED-Apo (f/6) und Herschelkeil (Belichtung 250x0.14ms), Saturn mit Apo 16cm f/8 (14000x3ms), und der Mond mit einem 72mm ED-Apo (f/6, 250x3ms).
Another QHY camera that is at the top what is possible. Due to its 1.45 um pixel and its small field of view, it is super suitable as a planetary camera for telescopes with a short focal length
With a 400mm telescope, Jupiter is suddenly an object of beauty.
You can capture amazing details on the moon and the sun with a 2700mm focal length The sharpness goes far beyond what is possible and your only limitations are the aperture of your telescope and the Seeing
Hervorragende Ergebnisse mit der QHY678mono Kamera
Die QHY678mono konnte ich bisher ausgiebig testen und bin mehr als begeistert. Auch wenn die Pixelgröße nicht zu meinem H-Alpha Setup passt, so ist doch die Downloadrate auf den Zwischenspeicher enorm. In der ersten Sekunde werden gefühlte 300 Bilder "mal eben so" zwischengespeichert, sodass man doch beeindruckende Ergebnisse einfangen kann ! Die Kamera übertrifft meine Erwartungen, auch wenn die Chipgröße arg klein ist. Eine kleine double Stack Aufnahme im Anhang. Ein Mosaik aus 12 Einzelbilder und einer 3fach Telezentrik in Kombination mit der QHY678mono. Bild invertiert und eingefärbt. Vielen Dank. Bengt Lindqvist
Camera delivery was (again!; as with the QHY-5-III-200M camera previously ordered) very fast, and it was received in perfect order. Sensor and camera window were very clean. I use cameras remotely, through active 15m USB3 cables, again with no problems with transmission. Camera use is straightforward, at least through SharpCap4, has great overall sensitivity (see Venus UV images, and Venus plus Moon, IR images). Venus atmospheric features, like, in IR, the cloud discontinuity, are easily captured. In short, and as occurred with the QHY-5-III-200M camera, I am very pleased with the QHY-5-III-462M. Its smaller pixel size, great UV sensitivity, and the QHY 2x2 bin mode that adds pixel values (instead of averaging; at least in SharpCap4) are a plus for some uses and imaging train choices.
First opinion on the QHY-5-III 200M planetary camera
Camera delivery was very fast, and it was sent in perfect order. Sensor and camera window very clean, and was easily adapted to my telescope setup (with Baader turret Barlow to compensate for larger pixels). Use the camera remotely, through an active 15m USB3 cable. No problems with transmission, and no problem to keep the camera functional, in sequential days, after instructing the computer to keep the USB connections active while not being used (before that it was necessary to disconnect and reconnect the camera cable manually). Camera use is very simple, through SharpCap4, and it compares very well with colour IMX462- and IMX464- based cameras, due to its overall better sensitivity (mainly in UV, but also in the two methane bands I systematically use (890nm and 1000nm). Noise levels are low. I attach two image sets, obtained on January 5 2023, with only average seeing. The Venus IR images were obtained during the day (around 14h UT) and you can confirm that the Baader Sloan z'-s' filter I use since early March 2022, and that have recommended to various amateurs, works very well. The Jupiter dataset includes one UV image and six IR images, two broadband (including Baader IR685), two photometric Sloan/SDSS (z'-s' and Y'), and the two CH4 filters already mentioned (strong 890nm and weak 1000nm). In short, so far I am very pleased with the camera.
Bedaure, nein. Sky Watcher verwendet in diesem Fall zwar das Gewindeabmaß von M54, jedoch eine Steigung von 1mm anstatt 0,75mm. Lediglich unser Baader Click Lock Adapter (Produktnr.: 2956254) mit einem Gewindeabmaß von M54x1mm käme diesbezüglich in Betracht.
Antwort von: Baader Web Team (Admin) am 10.06.2024 07:38:00
Ich möchte am Baader Herschelprisma einen UFC-Filterschieber und okularseitig für visuelle B. wieder die 2" Clicklock-Klemme installieren und im Wechsel auch meine Lumix-Kamera mit m4/3-T2-Adapter anschliessen. Für den Standardsteckanschluss ist an der Lumix der Lichtweg zu lang, es gibt aber einen kurzen ( 1,2 mm ) wide-T2-Adapter m54 x o,75 auf T2, der könnte funktionieren. Welcher Fotoadapter würde dafür benötigt, bzw. wäre das Schnellwechselsystem hilfreich ? Mit bestem Dank !
Für MFT-Kameras haben wir den teilbaren T-Ring Micro Four Thirds (m4/3) auf T-2 + 19mm Verlängerung # 2408330, mit dem ein Kamerabackfokus von 36mm statt der üblichen 55mm möglich ist. Ein T-2-Schnellwechsler würde die Baulänge wieder um ca. 15mm verlängern.
Der Anschluss der Clicklock an das Herschelprisma (und somit auch der des UFC) hängt von der Version des Herschelprismas ab. Ältere Modelle (ohne Filterdreher) verwenden das SC-Gewinde, das aktuelle Modell einen S58-Schwalbenschwanz. Einen passenden Adapter für die Okularklemme haben wir nicht im Angebot, da der UFC in erster Linie fotografisch Sinn macht - visuell ist die Helligkeitsdämpfung mit dem Polfilter einfacher. Sie würden also zusätzlich eine Okularklemme mit T-2 benötigen, um zwischen Kamera und Okular zu wechseln.
Eventuell wäre - gerade in Kombination mit dem teilbaren MFT-Adapter - eine Barlowlinse eine Option, um besser in den Fokus zu kommen? Die Barlow ragt tiefer in die Okularklemme und verlagert den Fokus nach außen, je nach Teleskopbrennweite erreichen sie so evtl. auch eleichter eine bildfüllende Abbildung der Sonne. Mehr dazu finden Sie hier: https://www.baader-planetarium.com/de/blog/barlowlinsen-ihre-vergroesserungsfaktoren-und-abstaende/
Antwort von: Baader Web Team (Admin) am 05.06.2024 08:03:00
In der Produktbeschreibung steht, dass in Teleskopen bis ca. 600mm Brennweite noch die ganze Sonnenscheibe sichbar ist. Bei 600mm Brennweite mit 3x Telezentrik hat die Sonnenscheibe einen Duchmesser von ca. 16mm, der Blockfilter hat aber nur 12mm Durchmesser. D.h. es müsste bei 600mm Teleskop-Brennweite die Sonnenscheibe doch bereits vignettiert werden oder habe ich einen Denkfehler?
Der Blockfilter sitzt noch vor der Telezentrik, wo das Teleskop noch mit der ursprünglichen Brennweite betrieben wird. Das Bildfeld wird erst durch das Etalon mit 19mm freiem Durchmesser beschnitten - sodass die Sonne an unserem Test-Teleskop mit 600mm Brennweite noch samt Protuberanzen in das Bildfeld passt. Auf Seite 4 in der Bedienungsanleitung (unter Downloads) finden Sie eine Skizze.
Antwort von: Baader Web Team (Admin) am 03.06.2024 08:51:00