Antwort: 45,5mm ist der Wert, den wir in unseren Unterlagen haben – daher haben wir einmal experimentell nachgemessen.
Dafür haben wir einen Sucher verwendet, der mit seiner kurzen Brennweite ausreichend Feld liefert, um die Dachziegel auf dem Nachbardach auszumessen. Wir haben eine kleine Kamera in die Okularaufnahme der Barlowlinse gesetzt, und zwar so, dass sie möglichst nahe an der Position ist, an der auch die Feldblende der Classic Plössl/Ortho-Okulare ist, also 2mm innerhalb des Gehäuses.
Dann habe ich eine Aufnahme ohne das Barlowelement im Gehäuse gemacht:
und eine Aufnahme mit dem Barlowelement, die Kamera musste nun 22mm weiter außen platziert werden:
Seien Sie nicht zu kritisch wegen der Bildschärfe – es war manueller Fokus auf einem wackligen Tischstativ, aber es ist gut genug, um zwei Firstschindeln auszumessen.
Die erwartete Vergrößerung von 2,25x wurde ziemlich gut getroffen – insbesondere wenn man bedenkt, dass die Sensorposition nicht auf dem Kameragehäuse markiert war, sodass die Position mehr oder weniger geschätzt wurde. Aber der Sensor war etwa 55mm vom Gewindeende des Barlowelements entfernt. Außerdem wurden die Schindeln nur schnell in Photoshop gemessen. Mit einem anderen Objekt wäre der Abstand exakter messbar.
Also gilt: Wenn wir den Sensor etwa an die Position der Feldblende eine Classic Plössl/Ortho bringen, erhalten wir die zu erwartende Vergrößerung.
Wenn wir die Formel
Vergrößerung = 1- (Arbeitsabstand/Brennweite)
nehmen und auflösen, ergibt das 2,25x=1-(55mm/Brennweite); oder eine Brennweite von 44mm. Nicht schlecht für den Messfehler und nah genug am Sollwert von 45,5mm.
Haben Sie den Kamerasensor evtl. in einem anderen Abstand positioniert? Wenn er tiefer im Gehäuse steckt, kommen wir näher an die 35mm aus Ihrer Rechnung.
