Solar Spectrum Advanced Observer 0,3Å (32mm freie Öffnung)
In jungen Jahren, ich war noch in der Ausbildung in einem feinmechanisch / optischen Betrieb, kam unser optischer Rechner zu mir und sagte: Ich habe einen Protuberanzansatz für einen Kunden gerechnet, hier sind die optischen Daten, bau das doch mal nach. So bin ich schon als Jugendlicher zu einem Protuberanzansatz gekommen.
Die Bilder waren für mich atemberaubend, leider scheiterten alle meine Anstrengungen die Protuberanzen auch fotografisch festzuhalten. Viel später hatte ich dann entdeckt, dass die meisten Negativfilme, gerade im Bereich 656nm, extrem unempfindlich waren. Nur durch Zufall hat es dann doch noch geklappt… Damals machte ich, als Versuch, Naturaufnahmen mit einem IR-Film und hatte noch ein paar Aufnahmen übrig, bevor der Film voll war. Da das Protuberanz-Fernrohr aufgebaut war beschloss ich, mit dem restlichen IR-Film die Protuberanzen (zum X-ten) Mal aufzunehmen. Nach der Filmentwicklung traute ich meinen Augen nicht- da waren sie, die Protuberanzen.
Jahrelang habe ich so die Sonne beobachtet, bis ich dann beruflich mit der Erforschung der Sonne zu tun bekam. Gerade die Oberfläche der Sonne hat sehr viel Interessantes zu bieten und so kam bei mir der Wunsch auf, ein geeignetes Ha-Instrument zu finden.
Es wurde ein 60mm Sonnenteleskop mit Double-Stack Filter und einem großen Blockfilter. Jahrelang war ich mit dem Teleskop sehr zufrieden, aber leider war ich damit auch sehr unflexibel.
Nach eingehender Recherche landete ich bei den SolarSpectrum Filtern, die für mich genau richtig schienen. Da ich die volle Sonne in Ha aufnehmen und auch die Oberfläche visuell beobachten wollte, kamen für mich nur die Solar Spectrum Filter in Frage. Damit kann ich nun sehr schnell jeden beliebigen Refraktor von mir, je nach Anwendungszweck, zum Ha-Teleskop umbauen: Die komplette Einheit, bestehend aus Ha-Filter und 4x telezentrischem System, wird in den 2“ Okularauszug gesteckt und der D-ERF (Dielectric Energy Reflection Filter) vor das Refraktor-Objektiv montiert – fertig.
Ich beobachte die Sonne visuell mit dem Baader Bino Mark V und den Eudiaskopischen 35mm Okularen. Zusammen mit den beiden 3“ F7,5 und 6“ F5,3 Refraktoren ist es mir möglich, die ganze Sonne zu betrachten. In Verwendung habe ich das Solar Spectrum Advanced Observer 0,3Å (32mm freie Öffnung).
Vor ein paar Jahren habe ich mich spezialisiert auf sich ablösende Protuberanzen. Um das Schwerefeld der Sonne zu verlassen müssen die Protuberanzen mindestens eine Fluchtgeschwindigkeit von v F ≥ 16,7 km / s haben. Einige Protuberanzen erreichen auch (wesentlich) höhere Geschwindigkeiten. Dann bleibt einem nicht viel Zeit, wenn man das Spektakel aufnehmen möchte. Zu diesem Zweck hatte ich mir das Baader TQC / TCR Schwerlast T-2 Schnellwechselsystem angeschafft. Damit bin ich in der Lage, von visuell auf Foto in ein paar Sekunden umzubauen.
Da es besonders im Sommer sehr anstrengend sein kann stundenlang die volle Sonne zu beobachten, um eine schnelle Protuberanz zu erwischen, habe ich etwas gerechnet und mir einen neuen Refraktor gebaut. Zusammen mit dem SolarSpectrum Research Grade H-Alpha 0.4x Telekompressor 2" ist es mir nun möglich, die volle Sonne auch fotografisch zu beobachten. Durch das voll Remote gesteuerte Teleskop geht das nun sehr bequem vom Schreibtisch aus.
Der SolarSpectrum Filter ist seit 2016 in meinem Besitz und ich habe den Kauf noch nicht einen Tag bereut.