Die erste Erfahrungen mit Planewave CDK-20 auf GM4000 QCI

Die Sternwarte Rokycany hat nach mehr als 40 Jahren die Gelegenheit bekommen, ein neues Hauptinstrument anzuschaffen. Die Wahl fiel auf ein Planewave CDK-20 auf der parallaktischen Montierung GM4000 QCI. Wir haben das erste Zwanzig-Zoll-Modell dieses Teleskops erhalten, das über Baader Planetarium und die Prager Firma Supra nach Tschechien ausgeliefert wurde. Unsere Sternwarte wird von der öffentlicher Hand finanziert, daher ist es nicht wirklich planbar, wann welches Vorhaben umgesetzt werden kann. Kurz nach der Aufstellung des Telkeskops in der alten Sternwartekuppel bekamen wir überraschend Geld für eine neue Kuppel, daher wurde das Gerät wieder abgebaut und in der neuen Kuppel aufgestellt.

Die Hauptaufgabe der Sternwarte ist die Unterstützung des Astronomieunterrichts in der Region Pilsen. Weiterhin hat sich um die Sternwarte eine Gruppe von Amateure gebildet, die meistens der Westböhmischen Zweigstelle der Tschechischen Astronomischen Gesellschaft angehören – auch für diese Vereinsmitglieder soll das Teleskop zur Verfügung stehen.

Warum braucht eine Volkssternwarte eigentlich einen Zwanzigzöller? Ist das nicht ein wenig übertrieben? Wir meinen, dass es nicht nur angemessen ist, sondern absolut notwendig. Als in den Sechzigern unser 15cm Coudé Refraktor von Zeiss gekauft wurde, war dieses Gerät den meisten Teleskopen von Amateurastronomen haushoch überlegen. In der heutigen Zeit, wo viele Amateure 20-40cm GoTo Geräte besitzen, wollten wir diesen Vorsprung erneuern. Auch sind die meisten Besucher mit Aufnahmen von Hubble und anderen Großteleskopen verwöhnt, da muss man einfach mehr als handelsübliche Kleingeräte anbieten, wenn man Leute anziehen will.

Fangen wir aber erstmal mit der Montierung an. Die Grundanforderungen waren einfache Bedienung, keine Sorgen mit Alignment, ausreichende Stabilität und Genauigkeit für Astrofotografie. Die Montierung muss aber auch den Ansturm einer Schulklasse aushalten. Mit kleineren fernöstlichen Montierungen ist die GM4000 nicht vergleichbar – dass man die ganze Masse des Zwanzigzöllers mit Feinbewegungen so genau, spielfrei und hysteresefrei positionieren kann, ist beeindruckend. Bei unseren anderen GoTo Geräten kann so einiges schief gehen – wenn mal jemand einen Stecker versehentlich oder absichtlich zieht, eine Arretierungschraube löst oder einfach dem Teleskop einen ordentlichen Schubs verpasst, geht das Alignment verloren und man muss von vorne anfangen. Die GM4000 lässt sich davon nicht beeindrucken, alle Kabelführungen sind in den Achsen versteckt, alle Kabelanschlüsse sind robust und außer Handcontroller (den man ja sicher in der Hand hat) und Hauptschalter gib es keine Bedienelemente, die jemand verstellen könnte. Für pubertierende Jugendliche darf einfach keine Angriffsfläche angeboten werden. Und auch gegen Fehlbedienung soll die Montierung resistent sein – das Teleskop wird schließlich nicht nur von Mitarbeitern mit abgeschlossenem Informatikstudium bedient, sondern auch von pädagogischen Personal und Vereinsmitgliedern. Und tatsächlich ist die Bedienung kinderleicht, einfacher als bei jedem anderen Gerät was ich kenne. Die Möglichkeit etwas zu verstellen hält sich in Grenzen. Als ich einmal nach einer mehrstündigen Beobachtung versehentlich den „Reset at Home“ durchgeführt habe und die Montierung kein Objekt mehr finden konnte, war meine Verzweiflung groß, mit „Home Search“ konnte ich aber Alignment sofort wiederherstellen. Darüber hinaus kann man natürlich auch die Alignmentdatenbank nutzen …

Kompletten Erfahrungsbericht lesen:
pdf GM 4000 QCI - Kundenurteil von Ladislav Rehak