Nachdem ich schon in früher Jugend sehr ausgiebig die Sonne und Kometen beobachtet und fotografiert habe, ist im Laufe des Studiums und und im jungen Erwachsenenalter die Kometenbeobachtung in den Hintergrund getreten. Dies änderte sich wieder, als die Kinder älter wurden und mehr Zeit für das Hobby blieb. Mit dem Erwerb der Celestron CGEM traten auch die Kometen wieder in den Vordergrund.

Die Beobachtung erfolgte im heimischen Garten, aber auch da dauerte der Aufbau bis zum Beginn der Fotoserie fast eine Stunde. Teil für Teil der Ausrüstung musste aus dem Keller in den Garten getragen werden. Am Morgen dann auch immer wieder der Abbau. Eine feste Sternwarte musste her. Schließlich wollte ich auch Kometen erwischen, wenn das Wetter nur mal eine Stunde den Himmel freigibt.

Die Schiebedachlösung kam für meine Frau aus optischen Gründen nicht in Frage. Schließlich entdeckten wir den AllSkyDome von Baader. Nach einem Telefonat konnten wir in Mammendorf einen testweise aufgebauten Dome passender Größe besichtigen. Die 2,3m-Variante ist natürlich nicht riesig - aber das wollten wir ja auch nicht. Die Sternwarte soll der Technik Schutz bieten und zuverlässig funktionieren.Also entschlossen wir uns den AllSkyDome in der 2,3m-Variante zu bestellen. In der Planungsphase konnte ich immer auf die Hilfe der Mitarbeiter von Baader Planetarium zählen. Da sich leider keine Baufirma fand, die das Fundament errichten wollte, machten wir das schließlich im Frühjahr 2019 selbst. Um den oberen Teil kreisförmig und passgenau hinzubekommen, bestellten wir einen verzinkten Stahlring beim Metallbauer. Im Sommer konnte ich das fertige Fundament schon als erhöhten Standort für die mobile Ausrüstung nutzen.

Im September 2019 war es dann endlich soweit. Die freundlichen Monteure von Baader reisten am Morgen an und trugen den Dome in Einzelteilen in den Garten. Das heizte meine Vorfreude natürlich gleich noch weiter an. Bis zum Abend sah der Dome schon nach Sternwarte aus. Am nächsten Morgen fielen noch ein paar Restarbeiten und die Befestigung der Säule an, dann war alles fertig! Ich wartete noch einen Tag, bis die Säule ganz sicher auf dem Sockel fest war und dann trug ich die Montierung ein letztes Mal aus dem Keller in den Garten. Beim Aufsetzen auf die Säule tat sich dann aber unerwartet ein Problem auf. Die Schraube der Polhöheneinstellung setzte auf die Montageplatte auf. Ursache ist, dass ich sobald möglich auf eine größere Montierung (10micron GM2000) aufrüsten möchte und dafür alles vorbereitet ist. Die Firma Baader Planetarium konnte aber schnell helfen und schickte mir zügig eine gekürzte Schraube. Damit konnte ich meine CGEM problemlos aufsetzen.

Wie schön ist es doch, wenn man bei passendem Wetter einfach in den Garten geht, mit der Fernbedienung die vier Segmente des AllSkyDomes öffnet und mit dem Beobachten loslegen kann. Selbst wenn im Wetterbericht Regenwolken im Anmarsch sind, muss ich um die Technik keine Angst haben. Sobald ein Tropfen auf den Regensensor fällt, schließt sich der Dome automatisch. Selbst bei Wetterlagen mit heftigeren Windböen konnte ich schon fotografieren, weil ich einfach die Segmente auf der Windseite hochgefahren habe. Die Zahl der genutzten Beobachtungsnächte ist stark angestiegen.

Natürlich ist meine 2,3m-Variante relativ klein, wenn man in der Gruppe beobachten will. Bei Besuch in der Sternwarte fand ich aber auch mit drei Gästen noch ausreichend Platz. Wir mussten halt immer mal in einer Reihe um die Säule herum durchrutschen.

Einziger Wermutstropfen bisher: Im nebligen November beschlägt nicht nur der Dome an der Innenseite (das würde nicht stören - Tropfen fallen allenfalls beim Öffnen in geringer Zahl in den Innenraum), sondern auch die Montierung und das Teleskop. Aber da fehlt mir im Vergleich zu anderen Sternwartenlösungen die Erfahrung. Ich hätte eventuell doch die Variante mit dem Luftentfeuchter wählen sollen? Allerdings konnte ich den AllSkyDome bisher immer so rechtzeitig vor der Beobachtung öffnen, dass das beschlagene Teleskop ausreichend abtrocknen konnte.

Meinen AllSkyDome möchte ich nicht mehr missen und freue mich schon auf die nächste Ausbaustufe mit der 10micron GM2000.