Verwendung von UFC Schnellwechsel-Vorsatzfilter für DSLR-Kameras

Welche Gründe sprechen für die Verwendung von Baader-Filtern in Kombination mit DSLR-Kameras?

Mangels monochromer DSLR Kameras erscheint eine Einrichtung zum Filtervorsatz (z.B. in Form des Baader-UFC) für das DSLR-Imaging zunächst wenig effektiv, jedoch zeigt eine genauere Betrachtung durchaus sinnvolle Anwendungen.

Viele Besitzer von DSLR-Kameras entscheiden sich aus Kostengründen dafür, aus der DSLR nur den gesamten internen UV/IR-Blockfilter auszubauen, um auf diese vereinfachte Weise die spektrale Empfindlichkeit insbesondere bis zur H-alpha Wellenlänge zu erweitern - ohne jedoch einen neuen Blockfilter mit erweiterter H-alpha Transmission einzubauen. Das bedeutet aber auch, dass bei Verwendung am Teleskop die IR- und UV Anteile des Lichts auf andere Weise abgeschnitten werden müssen, um eine gute Abbildung zu erhalten. Mit dem UFC lässt sich in solchen Fällen ein UV-IR Sperrfilter vor der Kamera installieren - und sehr rasch gegen ein anderes Filter tauschen, ohne andere Einstellungen oder Bildwinkel zu verstellen.

Zwar ist es aufgrund der Bayer Matrix eher ungünstig, an einer DSLR-Kamera Narrowbandfilter zu verwenden, aber speziell ein 35 nm H-alpha Filter ermöglicht eine deutliche Aufwertung bei Emissionsnebeln im Bildfeld.

Gerade in lichtverschmutzten Gegenden ist der flexible Einsatz eines UHC-S Filters sehr hilfreich. Der Baader-UFC erlaubt es, verschiedene Filter sehr rasch zu wechseln um auszuprobieren welcher Filter unter den gegebenen Bedingungen jeweils den größßten Nutzen bringt.

Besonders in Verbindung mit achromatischen Refraktoren lässt sich mit großem Gewinn mittels des UFC ein Fringekiller- oder ein anderer, den Farbraum modellierender Filter, verwenden. Eine evtl. dadurch hervorgerufene, geringe Farbverschiebung kann mittels Weissabgleich mittlerweile mühelos behoben werden.

Bei der üblichen Blickrichtung von Teleskopen fällt sich niedersetzender Staub im Tubus bevorzugt in Richtung Kamerasensor. Bei den reinen CCD-Astrokameras verhindert das weiter entfernte Trockenkammerfenster staubbedingte Schlagschatten, aber bei DSLR's ist der (evtl. sogar entfernte) interne Filter sehr nah am Sensor und das System tendiert daher zu tiefen Staubschatten. Mit einem per UFC vorgesetzten Filter besteht ein guter Schutz vor Staub in der Kamera.

In der Summe werden durch einen UFC-Filterwechsler die Anwendungsmöglichkeiten auch in Verbindung mit DSLR-Kameras sehr stark erweitert und das Eindringen von Schmutz in die Kamera weitestgehend verhindert.

Nachfolgend sehen Sie einige Beispielanwendungen des UFC-Systems mit DSLR-Kameras an Celestron EdgeHD Tuben

Bitte beachten Sie die Vorgaben von Celestron bezüglich des Auflagemaßes/Backfocus zu finden im EdgeHD Whitepaper auf Seite 23:
www.celestron-deutschland.de/edge-hd-optical-quality
Der Brennweitenversatz um ca. 0,66mm bei 2mm starken Filtern ist in der o.g. Zusammenstellung schon enthalten. Als Faustformel gilt ein drittel Filterdicke ergibt den Versatz in Richtung Extrafokal. Bitte beachten Sie auch den großen Vorteil der 11" und 14" EdgeHD Teleskope in Verbindung mit dem 0,7fach Reducer. Wenn der 0.7x Reducer zwischengeschaltet wird, verändert sich das Auflagemaß/Backfocus danach nicht. Die hier gezeigten Adaptierungen können einfach 1:1 hinter dem Reducer wieder angebracht werden.

Beim 8" EdgeHD ändert sich bei Verwendung des 0,7x Reducers das Auflagemaß/Backfokus von 133,35mm auf 105mm - daher müssen die Adapter wie unten beschrieben bzw. wie im Bild ersichtlich geändert werden.

baader-ufc_application-camera-11sc-standardbaader-ufc_application-camera-11sc-reducer

Benötigte Adapter für 8" SC/HD

Benötigte Adapter für 9¼", 11", 14" SC/HD


baader-ufc_application-mirror-8scDie hier gezeigte Zusammenstellung zeigt die kürzest mögliche Verbindung eines unserer 2" Zenitspiegel/Prisma
an ein Celestron SCT/EdgeHD mit zwischengeschaltetem UFC
. Durch den geringen Abstand des Okulars zum Teleskop wird
so auch eine bessere Ausleuchtung erreicht, speziell bei langbrennweitigen Okularen.