Die Venus kommt wieder!

Es ist kaum zu glauben dass bereits ein Jahr vergangen ist, seit unserer Nachbarplanet Venus ein Dauergast an unserem Himmel war. In Spätwinter und Frühjahr strahlte sie bis weit in die Nacht hoch an unserem Abendhimmel. In diesem Jahr, nach ihrer oberen Konjunktion am 25. März 2021, wird Venus nun erneut bis zum Jahresende Teil unseres Abendhimmels sein (was für viele eine angenehmere Beobachtungszeit ist als die frühen Morgenstunden). Anders als bei ihrem letztjährigen Schauspiel wird Venus für die meisten Beobachter dieses Jahr jedoch nicht so hoch am Himmel stehen. Ein freier Blick auf den Westhorizont ist daher hilfreich. Aber wie dem auch sei: Venus, die etwa so groß ist wie unsere Erde, aber mit einer Oberflächentemperatur von rund 450 Grad und dem 90-fachen Atmosphärendruck unseres Heimatplaneten, ist immer einen Blick wert – egal, ob durch's Okular oder mit der Kamera.

Im Lauf des April wird die Venus immer besser am Abendhimmel zu sehen sein. Wo genau Sie sie sehen, hängt von Ihrem Beobachtungsstandort ab.

Venus mit Merkur und der Mondsichel am 13. Mai

Am Abend des 13. Mai gesellt sich die Venus zu der dünnen Mondsichel, die links oberhalb unseres Nachbarplaneten stehen wird. In der Nähe Nähe können Sie auch noch Merkur finden, etwa 2,5 Grad rechts oberhalb vom Mond. Das Trio wird ein schönes Fotomotiv abgeben.

Mond und Venus am 11. Juni

Venus und Mond am Abend des 12. Juni

Weitere Begegnungen der Venus mit der schmalen Mondsichel gibt es an den Abenden des 11. und 12. Juni, wenn der Mond erst rechts unterhalb und dann links oberhalb der Venus zu sehen sein wird, jeweils in etwa sechs Grad Abstand.

Treffen von Venus und Mars in der Nähe des Mondes am 12. Juli.

Am Abend des 12. Juli wird unser äußerer Nachbarplanet Mars nah bei der Venus stehen – nur etwa ein Grad oder zwei Vollmonddurchmesser links unterhalb unseres inneren Nachbarplaneten Venus. Die schmale Mondsichel gesellt sich an diesem Abend ebenfalls zu diesem Paar, wenn auch in größerem Abstand.


Wenn Sie diese "Weitfeld-Ereignisse" im Bild festhalten wollen, benötigen Sie nichts weiter als eine DSLR oder System-Kamera mit Stativ. Die Brennweite des Objektivs hängt davon ab, wie viel Umgebung Sie auf dem Bild haben wollen, und "wie nah" Sie an die Planeten heran kommen wollen. Alles von mittleren Brennweiten bis hin zu Zoomobjektiven kann genutzt werden.

Sie müssen auf unendlich fokussieren (peilen Sie ein Ziel am Horizont an, wenn Sie den Autofokus verwenden), und experimentieren Sie ein wenig mit Belichtungszeit, Blende und ISO, passend zur jeweiligen Helligkeit des Himmels. Ein Stativ ist dabei sehr nützlich. Das Astro & Nature Fotostativ mit Fluid-Neiger und Schnellwechselplatte (#2451020 , € 235,-)

ist ein perfektes geeignetes Stativ mit bis zu 3 kg Traglast für Ihre Kamera (oder ein Spektiv). Es hat eine Schnellwechselplatte, einen Fluidkopf mit Klemmgriffen für gleichmäßige Schwenks sowie ausziehbare Beine und Mittelsäule für eine Gesamthöhe von 1389m.

Dieses Jahr schwankt der scheinbare Durchmesser der Venus zwischen etwas weniger als ~10" gegen Ende April, wenn sie zu ~99% beleuchtet ist, und etwas mehr als 12" Ende Juli bei ~82% Beleuchtung. Im August erscheint sie etwas größer mit dann ~14.5" bei 75% Beleuchtung, leider ist die Venussichel dann schon auf dem Weg Richtung Horizont, was die Beobachtung etwas erschwert.

Anblick der Halb-Venus Anfang Dezember in einem Celestron 8" SCT mit einem Classic Ortho 6mm, 1¼" Okular (HT-MC) (#2954106 , € 73,-)


Im Lauf des Jahres wird die Venus eine Sichelgestalt zeigen. Dabei erscheint sie im Teleskop größer als zu Jahresanfang, allerdings wird sie auch tiefer am Himmel stehen. Das Bild links zeigt den Anblick Anfang Dezember, wenn sie nur noch zu ~28% beleuchtet sein wird – aber dafür ~40" groß, etwa viermal so groß wie im April. Aber wie gesagt wird sie dann sehr tief im Südwesten stehen, sodass Sie einen freien Horizontblick benötigen.

Die Venus beobachten:

Classic Ortho Okulare sind ideal für die Beobachtung der Planeten

Orthoskopische Okulare gehören zu den Favoriten erfahrener Planetenbeobachter. Unsere Classic Ortho 6mm, 1¼" Okular (HT-MC) , Classic Ortho 10mm, 1¼" Okular (HT-MC) , Classic Ortho 18mm, 1¼" Okular (HT-MC) sind ideal für die Beobachtung der Venus (und natürlich auch der anderen Planeten). Diese parfokalen Okulare haben das selbe optische Design wie die alten orthoskopischen Zeiss Jena Okulare, dazu mit 52° Eigengesichtsfeld und High-Transmission-Mehrfachvergütung auf allen Luft-Glasflächen für eine sehr scharfe und kontrastreiche Abbildung. Venus wird in den Monaten April bis August nicht besonders groß erscheinen, sodass Sie sich vielleicht noch etwas mehr Vergrößerung wünschen. Dafür bietet sich die Baader Q-Barlow 1.3x / 2.25x (#2956185 , € 55,-) an, die die Vergrößerung um den nützlichen (aber sonst selten zu findenden) Faktor 2.25x steigert.

Wenn Sie mehrere Okulare an Ihrem Teleskop einsetzen, ist der Q-TURRET Okularrevolver 4-fach (#2957010 , € 55,-) ideal, um einfach durch Drehen zwischen verschiedenen Vergrößerungen zu wechseln. Er ist separat erhältlich oder als Teil des Baader Q-Turret Okularsatz (Okularrevolver, 3x Classic Ortho, 1x Classic Plössl, 1x Q-Barlow 2.25x) (#2957000 , € 280,-) .

Ein doppelter Polfilter dämpft das blendend-helle Licht der Venus

Die Venus strahlt sehr hell an unserem Himmel. Damit sie Sie im Teleskop nicht blendet, können Sie unsere Doppelten Polfilter verwenden, um die Helligkeit des Planeten an die jeweilige Vergrößerung anzupassen und so Details besser wahrzunehmen. Der Filter kann auch mit einer Planetenkamera verwendet werden. Er wird einfach in die Steckhülse von Okular, Q-Turret Okularrevolver oder Kamera geschraubt. Er kann auch in einen Zenitspiegel geschraubt werden, sodass er nicht umgeschraubt werden muss, wenn Sie das Okular wechseln. Unsere Farbfilter für die Planetenbeobachtung können ebenfalls nützlich sein. Rot-, Gelb- und Blaufilter können den Kontrast steigern. Wenn Sie verschiedene Filter vergleichen wollen, ist das schnell getan mit unserem Universal Filter Changer makes this job easy and we provide many different telescope-side and eyepiece-side adapters to suit.

Die Venus fotografieren:

QHY 5-III-462C Photo-Bundle mit Baader FlipMirror II

Für die Planetenfotografie gibt es einige Kleinigkeiten, die einem das Leben erleichtern. Es kann ziemlich schwierig sein, einen Planeten oder ein bestimmtes Detail auf dem Mond mit einem kleinen Kamerasensor zu finden. Hier kommt der Baader FlipMirror II Zenitspiegel (#2458055 , € 228,-) (BFM II) ins Spiel. Er bietet die verschiedensten Anschlussmöglichkeiten für die allermeisten Kombinationen aus Teleskop, Okular und Kamera. Mit ihm kann z.B. die Venus einfach im Okular zentriert werden, dann wird der Spiegel hochgeklappt, und der Planet sollte genau auf dem Kamerasensor zentriert sein.

Der BFM II ist auch Bestandteil eines vollständigen Foto-Sets mit einer teleskopseitigen 2"-Steckhülse, zwei 1.25" Okularklemmen, einem orthoskopischen 10mm-Okular zum Beobachten und Zentrieren sowie einer rauscharmen QHY-5-III-462C High-Speed Farbkamera für die Planetenfotografie. Es ist ein ideales Set mit allem, was Sie für die Planetenfotografie benötigen.

QHY-5-III-462C Planeten-Set (VIS/NIR) mit vollständigem Q-Turret Okularsatz

Der bereits erwähnte Q-Turret Okularrevolver kann nicht nur mit Okularen verwendet werden. Sie können auch eine Planetenkamera zusammen mit Ihren Okularen verwenden, um mit einem Dreh von der visuellen Beobachtung zur Fotografie zu wechseln. Das Q-Turret Set ist auch zusammen mit der QHY-5-III-462C Planetenkamera erhältlich.

Solange die Venus nur wenige Bogensekunden groß ist, bietet sich die vielseitige Baader Q-Barlow 1.3x / 2.25x (#2956185 , € 55,-) an, um das Bild auch für die Kamera zu vergrößern oder an die Sensorauflösung anzupassen. Unsere Classic Ortho Okulare sind außerdem perfekt geeignet, um mit den OPFA Projektionsadaptern too.

Ein Bild der Venus durch unseren U Venus Filter

Der Baader U Venus Filter, mit einem Durchlassfenster von 60nm zwischen 320nm und 380nm bei einer maximalen Transmission von 80% ermöglicht es, die Wolkenstrukturen auf der Venus im UV aufzunehmen. Er funktioniert am besten mit Teleskopen ab fünf bis sechs Zoll Öffnung.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und klaren Himmel, wenn Sie die Venus in den kommenden Monaten beobachten!


Über den Autor: Lee Sproats

Lee Sproats

Dr. Lee Sproats interessiert sich für Astronomie, seit er 1977 Star Wars sah und in der britischen Fernsehsendung Sky at Night auftrat. Danach studierte er Astronomie, wo er am University College London/Mullard Space Science Laboratory einen Abschluss und anschließend einen Doktortitel in diesem Fach erwarb. Er arbeitete in Australien in der Radioastronomie und nutzte optische und Infrarot-Teleskope auf Hawaii und La Palma sowie die Lowell und Kitt Peak Observatorien in den USA. Nachdem er für die Universität von Surrey gearbeitet hatte, um den Einsatz von Computern in der Lehre an britischen Hochschulen zu fördern, und anschließend als IT-Trainer für ein Börsenunternehmen tätig war, arbeitete er für Greenwich Observatory Ltd, wo er die nördliche Niederlassung leitete, und anschließend für David Hinds Ltd, wo er mit unseren und Celestron-Produkten handelte. Er ist häufig an Flugausflügen beteiligt, die Passagiere zur Beobachtung des Nordlichts führen, hat Reisen zur großen Sonnenfinsternis in den USA 2017 in der Nähe von Hopkinsville geleitet und war leitender Astronom an Bord einer speziell gecharterten 737, um die totale Sonnenfinsternis 2015 in 38.000 Fuß Höhe zu beobachten. Lees astronomische Interessen umfassen Mondbeobachtung, Astrofotografie, Fotometrie und Pro-Am-Kooperationen.

Seit David Hinds seine Tätigkeit im Dezember 2020 eingestellt hat, arbeitet Dr. Sproats für Baader Planetarium als unser Vertreter/Berater in Großbritannien und ist verantwortlich für die Betreuung unserer Händler in Großbritannien und Irland, für die Produktunterstützung von Baader Planetarium/PlaneWave/10Micron, für das Verfassen von Artikeln und für unsere Großteleskop- und Sternwarten-Instrumentierungsprojekte.


Hinterlasse eine Antwort