Testbericht: Baader CMOS-optimierte 5.5 H-Beta Narrowband Filter

02Unser Kunde Andreas Bringmann war einer unserer ersten Tester der neuen CMOS-optimierten Baader Ultra-Highspeed F/2 Filter. Die neuen f/2 Ultra-Highspeed-Filter führten für ihn nicht nur zu erstaunlichen Bildern, sondern ermöglichten sogar den fotografischen Nachweis des neu entdeckten planetarischen Nebels StDr13, siehe dazu den ausführlichen Testbericht.

Nun hatte Hr. Bringmann die Möglichkeit die neuen CMOS-optimierten Baader 5.5nm H-Beta Filter zu testen:

Als erstes möchte ich mich bei Ihnen herzlich bedanken, dass Sie mir ermöglichen die neuen Baader Filter testen zu dürfen und ich kann berichten, dass das neue CMOS-optimierte 5.5nm H-beta Filter fotografisch sogar bei f/1,9 perfekt arbeitet!

Andreas Bringmann, www.astrobin.com/equinoxx/

Verglichen wurde das neue CMOS-optimierte 5.5nm H-beta Filter gegen das alte 8.5nm H-beta Filter vom 2014, welches sich im Besitz von Herrn Bringmann befand.

Lesen Sie hier den gesamten Testbericht von Hr. Bringmann:

Hinweise zum Test:

Die Aufnahmen wurden mit meiner Baader-Dachsternwarte mit der folgenden Ausrüstung angefertigt:

  • Celestron C11 Edge HD + Hyperstar v4 @ f/1.9
  • 10micron GM3000 HPS ohne Guiding
  • ZWO Kamera ASI 6200 MM Pro @ -15°C

Die Testaufnahmen sind JPGs der unbearbeiteten Rohdaten, so wie sie aus der Kamera kommen. Darks, Flats und FIT-Dateien sind auf Anfrage vorhanden.

Die Tests wurden am 02 September 2021 durchgeführt. Die Nacht war praktisch mondlos. Sterne der 5 Magnitude waren visuell gut sichtbar.

Testaufnahmen:

  1. Die Sadr-Region im Sternbild Schwan mit dem rund 2.2 mag hellen Stern gam Cyg Sadr diente dem Vergleich der Halo-Situation und der Kontraste.
  2. An dem 0 mag hellen Stern alp Lyr Vega, der bis zu Sättigung ausbelichtet wurde, kann man in extrem Fall die Halo-Situation studieren.

Pretty Picture:

„Sard region: the first test of the new H-beta filter (5.5nm) – CMOS-optimized“:
https://www.astrobin.com/htvgqr/
https://www.astrobin.com/full/htvgqr/0/
https://www.astrobin.com/full/htvgqr/0/?mod=&real=
https://www.astrobin.com/htvgqr/B/

1. Die Sadr-Region mit dem rund 2.2 mag hellen Stern gam Cyg Sadr im Zentrum

Das alte 8.5nm H-beta Filter (1 Frame 600s lang belichtet)

Das alte 8.5nm H-beta Filter (1 Frame 600s lang belichtet)

Das neue CMOS-optimierte 5.5nm H-beta Filter (1 Frame 600s lang belichtet)

Das neue CMOS-optimierte 5.5nm H-beta Filter (1 Frame 600s lang belichtet)


gam Cyg Sadr , Crop:

gam Cyg Sadr, 600s am C11 Hyperstar belichtet, links das alte 8,5nm H-beta Filter von 2014 rechts neue Baader CMOS-optimierte 5.5nm H-beta Filter

gam Cyg Sadr, 600s am C11 Hyperstar belichtet, links das alte 8,5nm H-beta Filter von 2014 rechts neue Baader CMOS-optimierte 5.5nm H-beta Filter

2. alp Lyr Vega:

alp Lyr Vega, 600s am C11 Hyperstar belichtet, linke das alte 8,5nm H-beta Filter von 2014 rechts neue Baader CMOS-optimierte 5.5nm H-beta Filter

alp Lyr Vega, 600s am C11 Hyperstar belichtet, linke das alte 8,5nm H-beta Filter von 2014 rechts neue Baader CMOS-optimierte 5.5nm H-beta Filter

Pretty Picture in SII, Ha, OIII, Hb + LRGB:

„Sard region: the first test of the new H-beta filter (5.5nm) – CMOS-optimized“

„Sard region: the first test of the new H-beta filter (5.5nm) – CMOS-optimized“

Technische Aufnahmedaten:
https://www.astrobin.com/htvgqr/

Als geeignetes Testobjekt habe ich mich für die Sadr-Umgebung entschieden, da folgende Liste für Nebelfilter diese Region als „gute H-beta Filterwirkung" markiert ist: http://www.astro-okulare.de/nebelliste.htm

Diese Aufnahme wurde in der Hubble-Palette bereichert um die H-beta Linie ausbelichtet. Bei der Bildbearbeitung habe ich versucht die OIII-Daten eher der Türkis Farbe und die H-beta-Daten eher der Blau Farbe zuzuordnen. Die Sterne wurden separat als LRGB belichtet.

In der folgenden GIF-Animation (siehe auch rechts) kann man auch die einzelnen Schmalbandkanäle betrachten, die Reihenfolge ist auf der Webseite beschrieben: https://www.astrobin.com/htvgqr/B/

 


Inzwischen habe ich mit dem neuen 5.5nm H-beta Filter weitere Pretty Picture aufnehmen können und auf astrobin veröffentlicht:

Veil Nebula1. Veil Nebula

Mehr Details auf:
https://www.astrobin.com/hrlduh/
https://www.astrobin.com/full/hrlduh/0/
https://www.astrobin.com/full/hrlduh/0/?mod=&real=


Elephant Trunk Nebula in SHaOHb-LRGB2. Elephant Trunk Nebula in SHaOHb-LRGB

Mehr Details auf:
https://www.astrobin.com/3uuork/
https://www.astrobin.com/full/3uuork/0/
https://www.astrobin.com/full/3uuork/0/?mod=&real=


Zusammenfassung:

Das neue CMOS-optimierte 5.5nm H-beta begeistert, denn: Wenn ein Halo heller wird als das eigentliche Signal, dann wird die EBV zur Glücksache. Die Rekonstruktion des Signals unter dem Halo wird zu einer subjektiven Einschätzung.

Beim neuen CMOS-optimierten 5.5nm H-beta Filter stören die Halos praktisch nicht mehr, und „Halo-Reste“ an sehr hellen Sternen können bei der EBV leicht beseitigt werden.

Der Kontrast ist nun auf einem exzellenten Niveau angekommen. Das neue Filter liefert photographisch sogar bei f/1.9 so kontrastreiche Daten, dass man glauben könnte, dass es sich um H-alpha-Daten handelt. Im Vergleich zum alten H-Beta Filter ein Quantensprung!

Viele liebe Grüße, auch an die Filter-Leute und an das gesamte Baader-Team

Andreas Bringmann

 

2 Gedanken zu „Testbericht: Baader CMOS-optimierte 5.5 H-Beta Narrowband Filter“

  • Kamal Alzayer

    Ich habe ein C14 mit Hyperstar , Fruher habe ich die LRGB filters von Baader gekauft size 2 . Jetzt aber habe ich die Satz von Ultranarrowband gekauft ( 3.5 / 4 nm ) fur die hyperstar . Heute noch gekauft die H beta 5.5 nm gekauft .
    Sind die alten LRGB filter verwendbar mit der Ultra narrow band filter ?
    Ich wohne sehr nah zu strassen Lampen .

    Antworten
    • Team Baader Planetarium
      Team Baader Planetarium 8. November 2021 um 8:42

      Wir würden empfehlen lediglich den B-CCD gegen die neue CMOS-optimierte Variante auszutauschen, dort zeigt sich die Verbesserung am deutlichsten.

      Antworten
Hinterlasse eine Antwort