Sternmagnetfelder messen - mit Edge HD 14" und BACHES Spektrograph

Unser Kunde Bernd Koch hat uns die Spektren eines ganz besonderen Sterns geschickt, die er mit unserem BACHES Spektrographen und einem Celestron Edge HD 14" aufgenommen hat.

2016-08-10_SpecTrack_guiding_HD215441Im Sternbild Lacerta Stern befindet sich der 8,8 (V) helle Stern HD 215441, der als sogenannter "nicht-degenerierter" Stern (kein Neutronenstern) eine extrem hohe Magnetfeldstärke von ca. 34000 Gauss (3,4 Tesla) aufweist. Zum Vergleich: ein Sonnenfleck erreicht nur einige wenige 1000 Gauss.
1959/60 untersuchte Horace W. Babcock mit dem 5m-Hale-Teleskop (Palomar Mountain) die besonderen Eigenschaften dieses Sterns, der fortan als "Babcock's Star" unter den magnetischen Veränderlichen bekannt ist. Liegt ein äußeres Magnetfeld an, findet eine Neuausrichtung des Elektronenspins, ggf. zusätzlich in Wechselwirkung mit dem Bahndrehimpuls in gewisser Quantelung statt, was zur Aufspaltung der Energieniveaus eines Atoms führt. Je nach Atomsorte reagieren manche Niveaus empfindlicher auf ein angelegtes Magnetfeld als andere, was durch den Landé-Faktor charakterisiert wird. Aus der Breite der Aufspaltung ("Zeeman-Effekt"), die ein kompliziertes Muster darstellen kann, leitet man die Stärke des Magnetfeldes ab. Der Niederländer Pieter Zeeman erhielt für seine Arbeiten über den Einfluss des Magnetismus auf Strahlungsphänomene 1902 den Nobelpreis für Physik.

Babcock's Star ist mit relativ hoch auflösenden Spektrographen (hier: BACHES, R ca. 18.000) und nicht zu kleinen Teleskopen (hier: C14EdgeHD) im Spätsommer gut am Himmel erreichbar.

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