RASA 8-EXTREM: Bildergebnis von Michael Jäger - mit FCCT und f/2 Highspeed-Filter

Baader FCCT (Filter Changer Camera Tilter)

Speziell für den RASA 8 entwickeln wir mit dem Baader FCCT einen Filterschieber und Kippmechanismus für ein größtmögliches nutzbares Bildfeld. Einen Prototypen stellen wir am Stand auf der diesjährigen AME aus. Mehr zu den Messe-Highlights
Der FCCT ist jetzt erhältlich!

 

Vor dem Verkaufsstart neuer High-End-Geräte gehen erste Modelle an erfahrene Tester, die das Gerät auf seine Möglichkeiten und Schwachstellen überprüfen. Für den Test des RASA 8 - Rowe-Ackermann Schmidt Astrograph konnten wir Michael Jäger gewinnen, einen der erfolgreichsten Kometenjäger und -fotografen. Gerade für die Himmelsüberwachung ist ein lichtstarkes Teleskop mit kurzer Brennweite und großem Bildfeld ideal.

Zusammen mit dem Testteleskop erhielt Michael Jäger auch einen an den RASA 8 angepassten Filterschieber: Der Baader FCCT (Filter Changer Camera Tilter) für RASA 8" und QHY-KamerasBaader FCCT (Filter Changer Camera Tilter) für RASA 8" und QHY-Kameras Baader FCCT (Filter Changer Camera Tilter) für RASA 8" und QHY-Kameras (verschiedene Versionen / Varianten erhältlich)  ermöglicht sowohl den Einsatz von Filtern als auch die Justage von Kamera plus Filter an den Strahlengang.

H-alpha 1¼" CCD-Schmalbandfilter (7nm) (#2458382 , € 135,- € 101,25 € )

Erste Versuche mit einem vorhandenen 7 nm CCD H-alpha-Filter  zeigten über das ganze Feld scharfe Sterne ohne Verzeichnung, dafür gab es auf RGB-Aufnahmen eine deutliche Farbverschiebung. Klassische Filter sind für Öffnungsverhältnisse von etwa f/4 und langsamer ausgelegt; ein Astrograph wie der RASA benötigt spezielle Filter wie die f/2 Highspeed-Filter oder die Ultra-Narrowband-Filter, die mit den schräg einfallenden Lichtstrahlen zurechtkommen.

Beim ersten Test standen diese Filter noch nicht zur Verfügung, aber mit einer Monochrom-Kamera fällt die Farbverschiebung auch nicht auf. Michael Jäger konnte daher ohne großen Aufwand ein Mosaik von Nordamerikanebel (NGC 7000) und Pelikannebel (IC 5070/5067) aus neun Feldern mit je 30-40 Minuten Belichtungszeit erstellen, also insgesamt fünf Stunden Belichtungszeit. Dabei mussten die Bilder nur rotiert werden, um sie deckungsgleich aufeinander auszurichten.

Nordamerikanebel NGC 7000 mit RASA 8, 9 Felder je 30-40min BLZ zusammenmontiert. Mit Baader Highspeed H-alpha Filter und FCCT

Nordamerikanebel NGC 7000 mit RASA 8, 9 Felder je 30-40min BLZ zusammenmontiert. Mit Baader Highspeed H-alpha Filter und FCCT

Dabei beeindruckt nicht nur verzeichnungsfreie Bild, durch das das Mosaik leicht zu erstellen war, sondern auch die dank f/2 vergleichsweise kurze Belichtungszeit. Bereits mit f/2,8 wäre die doppelte Belichtungszeit nötig, um die selbe Bildinformation zu erhalten, und mit f/4 würde sie sich noch einmal verdoppeln.

Zu theoretisch? Schauen Sie sich z.B. einmal das Bild des Pelikannebels von Richard Galli auf www.nightpixels.net an. Für diese Aufnahme waren ganze zwölf Stunden Belichtungszeit nötig – mit einer Apogee Alta U16000 und 3nm Filter an einem auf f/3,3 abgeblendeten 300/2,8 Teleobjektiv.

Vergleichen Sie selbst!


Noch ein kleines Experiment mit dem 8" RASA von Michael Jäger

NGC 7000 mit RASA 8, ca. 1 Stunde BLZ . Mit Baader Highspeed 7nm H-alpha Filter und CCD Kamera

Vor dem Korrektor befindet sich ein Schutzglas, dass mit einem dünnen verschraubbaren Ring befestigt ist. Ich habe mal aus Spaß den Ring entfernt und über dieses 2" Gewinde eine alte Sigma 6303 (10x10 Zentimter Gehäuse) angebracht. Auf diese Weise passt noch eine Filterschublade dazwischen.

Der Chip ist immerhin 27,5x17,5mm groß und liefert beim 8" RASA 4x2,5 Grad Feld. Faktum ist - das Gerät liefert bei einem Bildkreis von 25mm ein fast ebenes Feld mit geringer Vignettierung. Erst außerhalb von diesem Bildkreis macht sich der kleinere Korrektordurchmesser bemerkbar.

Nach einer groben Justierung kann man schon abschätzen, dass das große Gesichtsfeld bei diesem Gerät voll nutzbar ist.

Also Kameras mit einem APS-H Sensor (28x18mm) sollten tatsächlichen gehen, empfohlen wird ja nur APS-C mit 22,5x15mm. Erstaunlich fand ich, dass die Sternabbildung trotz der überproportional großen Abschattung gar nicht so sehr gelitten hat.

RASA 8 mit Sigma CCD Kamera

RASA 8 mit Sigma 6303

RASA 8 mit Sigma 6303, die Kamera (10x10 Zentimeter) hat einen Großteil der Optik abdeckt.


8“ RASA und der CCD-Kamera

Aufnahme vom 7. August 2019 von Michael Jäger

8“ RASA und der CCD-Kamera

Aufnahme vom 7. August 2019 von Michael Jäger


Eine Aufnahme aus 10x4Minuten Blau 10x3 Minuten Grün und 4x6 Minuten Halpha 3,5 nm (Hispeed-Filter).

Auf diese Weise sind die Staubanteile etwas unterdrückt und die Strukturen kommen mit der kurzen Brennweite gut rüber. Die einzige Einschränkung ist, dass der große Kamerakörper bei hellen Sternen ein Halo verursacht, das man digital entfernen muss.

Bei dieser Aufnahme habe ich es beim blauen Stern ganz oben, noch ein wenig belassen, im Original ist es sehr hell.


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