QHYCCD 268M Monochrome CMOS Astro-Kamera: Überblick und First Light unter einem Bortle-7-Himmel

Gekühlte CMOS-Kameras für astronomische Anwendungen haben in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung hinter sich gebracht und sind zum neuen Standard geworden. Die QHY268M PH, BSI Medium Size APS-C Kamera, gekühlt (Photo) (#1931096 , € 2820,-) wurde heiß ersehnt. Aufgrund ihrer beeindruckenden technischen Daten sowie der Verarbeitungs- und Bildqualität hat sie das Interesse vieler Astrofotografen geweckt.

Größenvergleich: Die QHY 268M liegt gut in der Hand.

Größenvergleich: Die QHY 268M liegt gut in der Hand.

Die QHY268M ist eine monochrome, gekühlte CMOS-Kamera, die den sehr empfindlichen Sony IMX571-Sensor im APS-C-Format verwendet. Wie auch für andere QHYCCD-Kameragehäuse typisch hat die 268M ein mattschwarzes, zylindrisches Design mit, in diesem Fall, einem roten Farbband um das Gehäuse. Teleskopseitig ist sie eindeutig mit Namen und Logo von QHYCCD sowie dem Kameramodell – QHY268 – beschriftet. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 90mm, eine Länge von knapp 110mm und wiegt ohne weitere Adapter etwas mehr als ~850g. Die Kombination aus dem kleinen Durchmesser des Kameragehäuses und der Sensor- und Pixelgröße (siehe unten) macht dies zu einer guten Wahl für schnelle Optiken wie dem Celestron RASA 11 oder dem Hyperstar-System.

Die Rückseite der QHY 268M

Die Rückseite der QHY 268M

Auf der Kamerarückseite befindet sich der Anschluss für das Netzteil, der mit einem Schraubgewinde versehen ist, sodass das mitgelieferte Kabel des Netzteils nicht einfach oder versehentlich abgezogen werden kann. Außerdem gibt es einen High-Speed-USB-3.0-Anschluss für die Datenkommunikation und eine Anschlussbuchse für den Betrieb des QHY CFW 3 Filterrads. Die Kamera verfügt über eine eingebaute Anti-Tau-Heizung, um zu verhindern, dass Kondensation und Eisbildung die "Sicht" der Kamera beeinträchtigen, sowie über einen eingebauten Feuchtigkeitsdetektor (der über die Software zur Steuerung der Kamera und der TE-Kühlung angezeigt wird), um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, ob die Verwendung von Trockenmittel erforderlich ist.

Zum Lieferumfang gehören verschiedene Adapter, die am teleskopseitigen Ende angebracht werden, damit die Kamera an einer Vielzahl von Fernrohren oder Zubehör genutzt werden kann. Beim Blick auf die Vorderseite ist der monochrome, rückseitig beleuchtete 26 Megapixel Sony IMX571 CMOS-Sensor der Kamera zu sehen. Ein neues Design erlaubt es, den Sensor mit einem Auflagemaß von nur 12,5 mm weiter vorne in der Kamera zu platzieren, was sowohl bei Setups mit Filterrädern und OAGs als auch bei Kameraobjektiven mit Filterrädern von Vorteil ist. Für eine maximale Lichtdurchlässigkeit und zur Minimierung von Reflexionen ist das optische Fenster beidseitig mit einer mehrschichtigen Anti-Reflexions-Beschichtung (AR) versehen und auch das Deckglas des Sensors ist AR-beschichtet.

Die Vorderseite der QHY268M mit dem APS-C Sensor und einem M54-Adapter

Die Vorderseite der QHY268M mit dem APS-C Sensor und einem M54-Adapter

Der IMX571 hat eine Diagonale von 28,3 mm mit quadratischen 3,76-Mikrometer-Pixeln in einem 6280x4210-Pixel-Array. Seine Quanteneffizienz (QE) beträgt ~90%. Der Sensor verfügt über einen On-Chip 16-Bit-ADC mit echter 16-Bit-Ausgabe für eine hohe Graustufenauflösung (großer Dynamikbereich) und hat ein sehr geringes Ausleserauschen (<2e- bei hoher Verstärkung) und, mit der zweistufigen thermoelektrischen Kühlung der Kamera, einen sehr niedrigen Dunkelstrom (0,0005e/Pixel/Sek bei -20°C) und eine Full-Well-Kapazität von weit über 60ke-. Diese Kamera bietet auch eine neue Funktion: vier wählbare Auslesemodi - Photographic, High Gain, Extended Full Well und Correlated Multi-Sampling - für die Bildaufnahme in unterschiedlichen Situationen.

Anblick von der Seite, mit 2" Steckhülse

Anblick von der Seite, mit 2" Steckhülse

Die Kamera verfügt über einen 1 GB großen DDR3-Bildspeicher und kann mit ihrem USB3.0-Anschluss bei voller Auflösung im 16-Bit-Modus mit einer Bildrate von sechs Bildern pro Sekunde arbeiten. Außerdem gibt es KEIN Verstärkerglühen, das Ihre Bilder beeinträchtigt.

Weitere Informationen, Details und Spezifikationen zu dieser Kamera finden Sie unter QHY268M PH, BSI Medium Size APS-C Kamera, gekühlt (Photo) (#1931096 , € 2820,-) .

Im Lauf des Jahres ist eine Pro-Version der Monokamera geplant, die über einige zusätzliche Funktionen verfügen wird, wie z.B. 2x10 Gigabit-Glasfaseranschluss, Timing-Interface für GPS und einen noch größeren 2 GB DDR3-Bildspeicher.

First-Light-Ergebnisse unserer Kunden

Das "First Light"-Ziel eines unserer Kunden mit der QHY268M war der rund 1500 Lichtjahre entfernte Emissions- und Reflexionsnebel IC405 – auch bekannt als Flaming Star Nebel (SH-2-229 und Caldwell 31) im Sternbild Fuhrmann. Die Kamera kam an einem Celestron RASA 11" mit dem Baader UFC System und einem Satz von 2" Prototypen von Baader CMOS-optimierten Ultra-Highspeed-Filtern zum Einsatz (die H-alpha-Version wurde für diesen ersten Satz von Bildern verwendet). Die Bilder wurden in der Nähe einer Großstadt unter Bortle-7-Himmel aufgenommen.

QHYCCD bietet einen All-in-One-Treiber an, der eine Verbesserung gegenüber den Treibern von vor ein paar Jahren darstellt. Er ist viel einfacher zu handhaben und enthält Treiber für fast alle QHY-Produkte. Für die QHY268M enthält der All-in-One-Treiber den Systemtreiber und den ASCOM-Treiber. Die Kamera ließ sich problemlos an N.I.N.A. anschließen und Gain und Offset sowie der Fotomodus waren leicht einzustellen. Die Kühlung funktionierte einwandfrei und die Kamera erreichte problemlos die Zieltemperatur von -15°C.

IC405 – 120 Sek-Aufnahme mit Prototyp des 2" Baader CMOS-optimierten H-alpha Ultra-Highspeed Filter

IC405 – 120 Sek-Aufnahme mit Prototyp des 2" Baader CMOS-optimierten H-alpha Ultra-Highspeed Filter

Einzelnes 120 Sek Dunkelbild. Sie sehen: Es gibt kein Verstärkerglühen.

Einzelnes 120 Sek Dunkelbild. Sie sehen: Es gibt kein Verstärkerglühen.

Beispiele für einzelne Hell- und Dunkelbilder mit einer Belichtungszeit von jeweils 120 Sekunden.

Die QHY268M wurde auf einen Gain von 56 mit einem Offset von 56 im Auslesemodus 0 eingestellt, was dem Standardfotomodus entspricht und für die meisten Bildgebungsszenarien gut geeignet ist.


Das folgende Bild ist das finale gestapelte Bild mit einer beschnittenen, vergrößerten Ansicht darunter. Es wurde aus einem Stapel von 124 x 120s Teilbelichtungen zusammengesetzt, mit sehr minimaler Bearbeitung. Darks wurden verwendet, um die Flats und Lights zu kalibrieren. Bearbeitung mit PixInsight, etwas Mure-Denoise, Histogramm-Stretch auf Basis von STF und einer leichten Kontrastverbesserung. Die Bilder zeigen die sehr detaillierte und feine Struktur dieses Emissions- und Reflexionsnebels.

IC405 – bearbeitetes Bild aus einer Serie aus 124 x 120s Einzelaufnamen unter einem Bortle-7-Himmel.

IC405 – bearbeitetes Bild aus einer Serie aus 124 x 120s Einzelaufnamen unter einem Bortle-7-Himmel.

Ausschnittsvergrößerung der helleren Zentralregion des Nebels.

Ausschnittsvergrößerung der helleren Zentralregion des Nebels.

IC405, nachdem die Sterne entfernt wurden, um die Präsenz des Nebels zu erhöhen.

IC405, nachdem die Sterne entfernt wurden, um die Präsenz des Nebels zu erhöhen.

Sternlose Version des Bildausschnitts von oben.

Sternlose Version des Bildausschnitts von oben.

Die Bilder (links und rechts) zeigen das gesamte Feld und einene Ausschnitt Bilder oben, allerdings wurden die Sterne mit der Straton-Software entfernt, was den Nebel und seine Strukturen deutlicher hervortreten lässt.

Wir freuens uns auf weitere Ergebnisse dieser beeindruckenden Kamera!


Über den Autor: Lee Sproats

Lee Sproats

Dr. Lee Sproats interessiert sich für Astronomie, seit er 1977 Star Wars sah und in der britischen Fernsehsendung Sky at Night auftrat. Danach studierte er Astronomie, wo er am University College London/Mullard Space Science Laboratory einen Abschluss und anschließend einen Doktortitel in diesem Fach erwarb. Er arbeitete in Australien in der Radioastronomie und nutzte optische und Infrarot-Teleskope auf Hawaii und La Palma sowie die Lowell und Kitt Peak Observatorien in den USA. Nachdem er für die Universität von Surrey gearbeitet hatte, um den Einsatz von Computern in der Lehre an britischen Hochschulen zu fördern, und anschließend als IT-Trainer für ein Börsenunternehmen tätig war, arbeitete er für Greenwich Observatory Ltd, wo er die nördliche Niederlassung leitete, und anschließend für David Hinds Ltd, wo er mit unseren und Celestron-Produkten handelte. Er ist häufig an Flugausflügen beteiligt, die Passagiere zur Beobachtung des Nordlichts führen, hat Reisen zur großen Sonnenfinsternis in den USA 2017 in der Nähe von Hopkinsville geleitet und war leitender Astronom an Bord einer speziell gecharterten 737, um die totale Sonnenfinsternis 2015 in 38.000 Fuß Höhe zu beobachten. Lees astronomische Interessen umfassen Mondbeobachtung, Astrofotografie, Fotometrie und Pro-Am-Kooperationen.

Seit David Hinds seine Tätigkeit im Dezember 2020 eingestellt hat, arbeitet Dr. Sproats für Baader Planetarium als unser Vertreter/Berater in Großbritannien und ist verantwortlich für die Betreuung unserer Händler in Großbritannien und Irland, für die Produktunterstützung von Baader Planetarium/PlaneWave/10Micron, für das Verfassen von Artikeln und für unsere Großteleskop- und Sternwarten-Instrumentierungsprojekte.


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