UPDATE + AKTIONEN: Komet ATLAS (C/2019 Y4) überrascht

UPDATE 15.04.2020: Gibt es noch Hoffnung?

ATLAS am 14.04. | © Michael Jäger

Nun ist der Komet anscheinend in mehrere Teile zerbrochen, die auch in Amateurteleskopen deutlich sichtbar sind. Das hat zunächst dazu geführt dass sich seine Helligkeit verringert hat. Mittlerweile hat sich dieser Trend umgekehrt, wie u.a. ein Foto von Michael Jäger zeigt (siehe rechts). Der Kern ist wieder etwas heller geworden und auch der Schweif ist auf länger belichteten Aufnahmen deutlicher zu sehen.

Während alle Welt gespannt abwartet, ob der Komet Atlas nun doch wieder an Helligkeit zulegt oder stattdessen komplett zerfällt, wurde auf Aufnahmen des UV Instruments SWAN des Sonnenbeobachtungssatelitten SOHO ein weiterer Komet entdeckt, der auch den Namen des Instruments bekam: C/2020 F8 SWAN. Bei seiner Entdeckung war er erstaunlich hell, ca. 8 mag. Normalerweise hätte er den diversen Suchprogrammen schon längst ins Netz gehen müssen. Dass dies nicht geschah ist vielleicht dem Umstand geschuldet, dass der Komet sich in einem kurfzristigen Helligkeitsausbruch befinden könnte. Es ist allerdings auch möglich, dass die gegenwärtige Schließung der meisten Sternwarten eine frühere Entdeckung verhindert hat.

Auch dieser Komet könnte sich noch interessant entwickeln und – quasi als Ersatz für Atlas – am Abendhimmel im Mai in Europa sogar für das bloße Auge sichtbar werden. Das setzt natürlich voraus, dass er es nicht seinem Kollegen Atlas gleich tut und ebenfalls zerfällt.
Mehr Informationen zu Komet SWAN finden sich hier .



Komet ATLAS am 07.04.20. Aufnahme mit CCD-Kamera ST-8300M durch FringeKiller-Filter am Astro-Physics 130mm EDF-S + 0,75-Reducer bei Vollmond und sehr klarem Himmel | © Bernd Koch

UPDATE 08.04.2020: Kern des Kometen ATLAS zerbricht

Leider ereilt auch den Kometen Atlas das selbe Schicksal wie viele andere vielversprechende Schweifsterne vor ihm. Die Aufnahmen seit dem 6. April zeigen, dass der Kern zerfällt. Das erkennt man daran, dass die einst sehr konzentrierte, fast sternförmige innere Region sich in die Länge gezogen hat – dabei wird sie immer diffuser und die Helligkeit geht zurück anstatt weiter anzusteigen.

Damit entfällt wohl leider die große Himmelsshow, die sich viele Amateurastronomen erhofft hatten. Aber wer schnell ist und jetzt noch nach dem Kometen schaut, kann ihn noch halbwegs intakt im Fernglas oder im kleinen Teleskop sogar mit Schweif sehen. So lässt sich miterleben, wie aus einem ehemals vielversprechenden Kometen eine immer schwächere Trümmerwolke wird. Vielerorts ist der Himmel zurzeit extrem klar, was eine Beobachtung vereinfacht.

Wir werden unsere Sonderangebote trotz des zerbrechenden Kometen bis auf Weiteres aufrecht erhalten.



11. März '20:
Komet Atlas (C/2019 Y4) bei 9m (© M. Jäger)

UPDATE 20.03.2020: Neue Bilder, Aufsuchkarte, Know-How und interessante Sonderangebote.

Endlich gibt es wieder einen interessanten Kometen, der für die meisten Amateure gut sichtbar ist: Komet C/2019 Y4 wurde Ende letzten Jahres vom ATLAS Projekt auf Hawaii entdeckt, weshalb er dessen Namen erhielt.

18. März '20:
Übersichtsbild mit Leica-Apo f-280 und Baader RGB-Filtern (© M. Jäger)

Der Komet Atlas ist derzeit noch etwas weiter als der Mars von der Sonne entfernt, befindet sich jedoch auf einer Bahn die ihn sehr nahe an unser Zentralgestirn heranführen wird. Eigentlich sollte er zur Zeit nur ca. 15m hell sein, was für die meisten Amateurteleskope visuell nicht erreichbar ist. Aber er hält sich nicht an diese Vorhersage, sondern ist mit ca. 9m ideal für die Nordhalbkugel im großen Wagen positioniert (nahe dem Stern Dubhe) und wurde sogar schon mit einem 10x50 Fernglas gesichtet. Michael Jäger hat uns das rechte Foto (Ausschnitt) geschickt, das am 11.3. mit einem Celestron RASA 8 Astrographen, Belichtungszeit 7x2min mit Grünfilter aufgenommen wurde.

Mittlerweile (Stand 20.03.) haben wir noch weitere Bilder von Herrn Jäger und auch von Herrn Kaltseis erhalten.

18. März '20
Komet Atlas mit C14 EdgeHD, GM 2000HPS und Nikon Z6 (© C. Kaltseis)

Wie geht es nun weiter mit Komet Atlas? Wenn seine derzeitige Helligkeit nicht nur auf einen kurzfristigen Ausbruch zurückzuführen ist, sondern stabil weiter steigt, könnte er Mitte Mai mit ca. 3-4m so hell werden, dass er einfach mit dem Fernglas nahe über dem Horizont kurz nach Sonnenuntergang aufgefunden werden kann. Danach wird er für uns unsichtbar, während er den sonnennächsten Punkt innerhalb der Merkurbahn durchläuft. Viele Kometen "überleben" eine so nahe Sonnenpassage nicht und verglühen. Aber falls C/2019 Y4 danach auf der "andere Seite" der Sonne wieder auftauchen sollte, ist er enorm erwärmt und gibt massiv viel Gas und Staub ab, dadurch könnte Komet Atlas Anfang Juni am Morgenhimmel noch zu einer imposanten Erscheinung werden. Hoffen wir, dass uns ein kleines Himmelsspektakel erwartet!

Wie Sie den Kometen am besten beobachten

Komet Atlas C/2019 Y4 Aufsuchkarte
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Im März steht der Komet noch in der Gegend des Großen Wagens. Damit ist er praktisch die ganze Nacht über in einer idealen Position für die Beobachtung. In den nächsten beiden Monaten nähert er sich der Sonne und wandert am Himmel in Richtung von Perseus und Stier. Dadurch verlagert sich seine Sichtbarkeit immer mehr in die Morgenstunden, bis er Ende Mai kurz vor der Sonne in der Morgendämmerung aufgeht - dann ist er der Sonne aber auch am nächsten und könnte besonders groß und hell erscheinen. Allerdings sind Kometen dafür bekannt, dass ihr Auftritt unvorhersagbar ist.

Komet Atlas C/2019 Y4 Aufsuchkarte
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Um ihn zu beobachten, sollten Sie einen möglichst dunklen Standort aufsuchen, wo die Lichter der Stadt nicht stören. Ein freier Blick nach Norden bietet sich an. Suchen Sie zur Orientierung nach den Sternen des Großen Wagens. Die kostenlose App Celestron SkyPortal hilft Ihnen bei der Orientierung am Himmel. Unsere Aufsuchkarte zeigt Ihnen, wo Sie dann nach dem Komet suchen müssen. Solange er noch weit von der Sonne entfernt ist, zeigt er keinen ausgeprägten Schweif. Suchen Sie vielmehr nach einem verwaschenen, größeren Stern oder Nebel. Wie groß und hell Atlas erscheint, kann sich fast täglich ändern. Vergessen Sie nicht, dass Sie einen mehrere Millionen Kilometer entfernten, nur wenige Kilometer großen Brocken aus Eis und Gestein beobachten, der von einer (Mitte März) rund 300.000 km großen Gaswolke umgeben ist – doppelt so groß wie Jupiter, aber noch weit entfernt.

 

Noch ist er für das bloße Auge zu lichtschwach, und Sie benötigen mindestens ein gutes Fernglas um ihn zu finden, besser noch ein kleines Teleskop. Wir möchten Ihnen hier ein paar Geräte empfehlen, die wir Ihnen besonders günstig anbieten können:

Das UpClose G2 7x35 - Porro (#824250, UVP € 45,- Aktionspreis: € 39,-) ist ein kleines, handliches Fernglas, das ein besonders großes Bildfeld liefert. Mit einem Gewicht von rund 600g ist es ideal, um Sie auf einem abendlichen Spaziergang über die Felder zu begleiten. Durch das große Bildfeld fällt die Orientierung leicht, und mit dem hellen Bild können Sie ebenso nachschauen, was sich in der Dämmerung am Waldrand tut, wie auf die Kometenjagd gehen. Spritzwassergeschützt ist es natürlich auch!
+ Kostenlos: Stronghold Fernglas-Halterung (#2450305, € 19,50) im Aktionspreis enthalten (mehr Infos s.u.).

Ihr Vorteil: € 26,50 GESPART!


Das Cavalry 10x50 Porro (#824277, UVP € 129,- Aktionspreis: € 99,-) hat größere Linsen und mehr Vergrößerung, sodass Sie mehr Details sehen. BaK4-Prismen und vollständig mehrfachvergütete Linsen sorgen für ein helles, kontrastreiches Bild. Die Stickstofffüllung schützt gegen Beschlag, und mit dem wasserdichten, gummiarmierten Gehäuse schadet es nicht, wenn Sie bei einer längeren Tour in einen Regenschauer kommen. Durch die verstellbaren Augenmuscheln ist es auch für Brillenträger geeignet – ein schönes Allround-Fernglas, das bei der Naturbeobachtung ebenso begeistert wie beim Blick in den Himmel.
+ Kostenlos: Stronghold Fernglas-Halterung (#2450305, € 19,50) im Aktionspreis enthalten (mehr Infos s.u.).

Ihr Vorteil: € 49,50 GESPART!


Das SkyMaster 25x70 (#821441, UVP € 129,- Aktionspreis: € 99,-) ist ein echtes Großfernglas, das manch kleines Teleskop abhängt – und den Komfort des beidäugigen Sehens bietet. Für ein ruhiges Bild sollten Sie es mit einem Stativ einsetzen – die kleineren Ferngläser lassen sich freihändig nutzen. Die zusätzliche Vergrößerung zeigt sonst unsichtbare Details.
+ Kostenlos: Stronghold Fernglas-Halterung (#2450305, € 19,50) im Aktionspreis enthalten (mehr Infos s.u.).

Ihr Vorteil: € 49,50 GESPART!

Mit einem ausreichend hohen Stativ (wie z.B. dem Astro & Nature Fotostativ mit Fluid-Neiger und Schnellwechselplatte (#2451020 , € 235,-) ) können Sie mit jedem Fernglas entspannter beobachten.

Kostenlose Beilage: Damit Sie ihr neues Fernglas sicher befestigen können, legen wir bei den drei oben genannten Ferngläsern jeweils eine Baader Bino-Stronghold Fernglas-Halterung (#2450305 , € 22,-) kostenlos dazu. Er besteht aus massivem Metall und ist so geformt, dass er auch zu großen Ferngläsern passt.

Übrigens können Sie mit einem Fernglas viel mehr am Himmel sehen als nur Kometen. Auf freebook.fernglas-astronomie.de finden Sie eine ganze Reihe von Beobachtungszielen für das Fernglas.



Wenn Sie mehr am Himmel sehen wollen: Ein gutes Teleskop kostet weniger, als Sie vielleicht denken. Das AstroMaster 130EQ-MD (Motor Drive) Teleskop (#822026, UVP € 309,- Aktionspreis: € 249,-) ist ein komplettes Einsteigerteleskop mit zwei Okularen, einem Leuchtpunktsucher der die Orientierung am Himmel erleichtert, und einem Nachführmotor, der die Drehung der Erde ausgleicht. So bleiben die Objekte im Okular, nachdem Sie sie eingestellt haben – obwohl die Erde sich weiter dreht und die Sterne auf und untergehen. Mit 130mm Öffnung zeigt dieses transportable Teleskop unzählige Sternhaufen und Galaxien sowie unvergessliche Bilder von Mond und Planeten.
+ Kostenlos: LSA Smartphone Adapter (#2450305, € 19,50) im Aktionspreis enthalten (mehr Infos s.u.).

Ihr Vorteil: € 79,50 GESPART!


Kostenlose Beilage: Was liegt näher, als ein Foto durch das Okular zu probieren? Mit dem Smartphone sind heute überraschende Aufnahmen möglich, die noch vor einigen Jahren undenkbar waren. Jedem AstroMaster 130EQ MD, das Sie bei uns kaufen, legen wir daher den  Lightweight Smartphone-Adapter (LSA) (#2967000 , € 23,-) kostenlos dazu. Damit können Sie die Handykamera über dem Okular platzieren und in Ruhe fotografieren.

Das im Lieferumfang des Teleskops enthaltene Buch Erste Schritte mit Ihrem Celestron-Teleskop (#826158) enthält unter anderem weitere Beobachtungsziele, die Sie mit Ihrem Teleskope sehen können.

 

Alle Angebote gelten bis auf Widerruf bzw. solange der Vorrat reicht und nur beim Kauf über unseren Webshop.


Advanced VX (AVX) 800 RASA (#821741, € 3295,-)

 

Wie Sie den Komet am besten fotografieren:

Fotografisch ist der Komet noch eine Herausforderung, für die der RASA 8" Astrograph die perfekte Lösung ist. Die Celestron AVX Montierung mit RASA 8" Astrograph ist eine leicht transportable und einfach zu beherrschende Instrumentenkombination, ideal auch für Einsteiger in die Astrofotografie – und für Kometen: Mit einer solchen Optik hat Michael Jäger das oben rechts gezeigte Foto vom 11. März aufgenommen. Dank des schnellen Öffnungsverhältnisses von f/2 sind die Belichtungszeiten kurz, wenn die Montierung gut aufgestellt ist, muss nicht mal geguided werden.

Weiterführende Links:
theskylive.com/c2019y4-info
www.fallingstar.com


Über den Autor: Michael Risch

Michael Risch

Seit er als kleines Kind die letzte Mondlandung gesehen hat, interessiert sich Michael für Astronomie und Raumfahrt.1981 wurde er Mitglied im Verein der Amateurastrononen des Saarlandes und hat als Vorstandsmitglied den Aufbau der Sternwarte Peterberg begleitet. Als Mitbegründer und erster Webmaster von www.astronomie.de hat er zahlreiche Ideen und Berichte zu astronomischen- und Raumfahrtthemen zum ersten deutschen Astronomieportal beigesteuert. In der Praxis hat er sich mit Planeten- und Kometen, Sonne, Deep Sky- sowie TWAN-Style Fotografie befasst, auch auf Fernreisen u.a. zu 7 totalen Sonnenfinsternissen. Als langjähriger wissenschaftlicher Lektor hat er "Nordlicht und Sterne" Reisen in den Polarkreis geleitet. Michael hat viele eigene Fotos und Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht und mit seinem Kollegen Martin Rietze für "Color Foto" Kapitel für die Bücher Fotoschule und Extremfotografie verfasst.

Bei Baader-Planetarium ist er im Sternwarten-Projektteam und wird im In- und Ausland für Vorträge gebucht. Ferner ist er Fachberater für Observatorien, Kuppeln, High End Montierungen, Teleskope und vieles mehr.


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