Wenn es um astronomisches Zubehör geht, kann der erste Eindruck genauso wichtig sein wie die technischen Daten. Das [product sku="SafeyHerschelMarkii"] bildet da keine Ausnahme. In diesem Blog werde ich einige der wichtigsten Eigenschaften auflisten, die ich in Werbematerialien gefunden habe und die sich aus meinen eigenen Beobachtungen ergeben haben, sowie die Eindrücke, die ich beim Benutzen dieses Produkts gesammelt habe.

Mein Name ist Ian Aiken und ich lebe in Großbritannien, im Nordosten Englands, wo ein gemäßigtes Seeklima mit milden Sommern und kühlen Wintern herrscht. Die Bewölkung kann das ganze Jahr über schwanken, und es kommt mir so vor, als ob ich an meinem Bortle-7-Standort in den sechs Monaten, in denen tatsächlich astronomische Dunkelheit herrscht, nur 20 brauchbare klare Nächte pro Jahr nutzen kann. Ich bin seit über 20 Jahren Astrofotograf und habe in dieser Zeit alle Arten von Teleskopen, Sonnenteleskopen, Montierungen, Filtern (einschließlich Optolong, Astro Hutech, Chroma, Baader) und Kameras (Atik, QHYCCD, ZWO, Canon) für die Planeten-, Mond-, Sonnen- und Deep-Sky-Fotografie benutzt. Finanziell habe ich auf die harte Tour gelernt, als ich meine derzeitige Sammlung auf meine Himmelsbedingungen, mein Budget, meine Zeit und meine Abbildungsziele abgestimmt habe.

Worum geht es?

Das Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II enthält ein keilförmiges Glasprisma, das den größten Teil des Sonnenlichts aus dem Strahlengang lenkt. Dies ist ein anderer Ansatz für die Beobachtung sder Sonne im Weißlicht als mit Filtern wie dem Baader AstroSolar Safety Folie, vor dem Teleskop, bei dem das Licht gar nicht erst in das Teleskop hinein gelangt. Diese Methode wurde erstmals in den 1830er Jahren von dem Astronomen John Herschel vorgeschlagen und angewendet, daher der Name. Mit weiteren Graufiltern (Neutraldichtefiltern) wird die verbliebene Helligkeit auf ein ungefährliches Maß gedämpft.

Unboxing und erste Eindrücke

  • Verpackung- Schon beim Auspacken zieht die durchdacht gestaltete Verpackung die Aufmerksamkeit auf sich. Der Karton ist nicht nur benutzerfreundlich und lässt sich leicht öffnen, sondern bietet auch umfassende Informationen über den Inhalt, damit der Käufer genau weiß, was er erhält.
  • Pelican Case- In dem Karton befindet sich das Peli-Case - ein Zeichen für Baaders Liebe zur Qualität. Die feste Verriegelung in Verbindung mit der automatischen Belüftung zeigt, dass es bei diesem Koffer nicht nur um Ästhetik geht; er wurde entwickelt, um den wertvollen Inhalt zu schützen. Ich fand den Verriegelungsmechanismus meines Koffers ziemlich fest und brauchte einige Mühe, um ihn zu öffnen. Wahrscheinlich kann ich das irgendwie lockern.
  • Qualität der Komponenten- Wenn ich die Filter und das Prisma in die Hand nehme, spüre ich sofort die erstklassige Verarbeitungsqualität. Es handelt sich nicht um bloßes Zubehör, sondern um ein Werkzeug für Enthusiasten, die das Beste verlangen. Deutsche Ingenieurskunst ist immer noch ein "Ding", mit Fokus auf Konstruktion und technischem Können. Diese Mentalität zeigt sich hier.
  • Präsentation- Der "WOW"-Faktor ist nicht nur vorhanden, er dominiert und steigert die Vorfreude auf den ersten Gebrauch.
  • Versionen - Ich habe mich für die fotografische Version entschieden, die drei zusätzliche ND-Filter enthält. Alles andere ist identisch zur visuellen Version. Ich habe mich sehr gefreut, dass der neue [product sku="solarcontinuumfilter"] enthalten ist. Er löst die ältere 10nm-Version ab und ist eine neue Ergänzung der CMOS-optimierten Baader-Filter.

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Unendliche Möglichkeiten

Es mag seltsam erscheinen, zuerst über das Handbuch zu sprechen. Meistens wird das Handbuch nie gelesen oder erwähnt. Ich empfehle dringend, die Anleitung zu lesen (Baader empfiehlt in der Anleitung, die Anleitung zu lesen). Vielleicht nicht Wort für Wort, aber es gibt Abschnitte, die wirklich helfen, das Beste aus diesem Produkt herauszuholen.

Das Baader-Handbuch ist keine typische Bedienungsanleitung und verdient eine besondere Erwähnung, wenn man bedenkt, wie umfangreich es ist. Es ist reich an Details über das Produkt, aber am meisten hat mich sein pädagogischer Ansatz beeindruckt. Es geht nicht nur um die Bedienung des Prismas, sondern auch um seine praktische Anwendung. Das Handbuch gibt Einblicke in die optimale Nutzung sowie Hinweise zur Sonnenbeobachtung und geht sogar auf Aspekte wie Lucky Imaging ein und stellt dar, wie verschiedene Faktoren die Bildqualität beeinflussen können. Es erklärt, welche Filter für welche Anwendungen geeignet sind und warum. Dies zeigt, wie sehr sich Baader dafür einsetzt, dass die Benutzer das Beste aus ihrem Kauf herausholen. Das Handbuch stellt auf subtile Weise andere Baader-Produkte vor, wirkt aber nicht aufdringlich. Stattdessen ist es klar darauf ausgerichtet, den Benutzer zu schulen und seine Erfahrungen mit dem Produkt zu verbessern. Es ist sehr informativ und verständlich. Es ist klar, dass Baader möchte, dass man sich mit dem Produkt beschäftigt und mit verschiedenen Konfigurationen experimentiert. Es gibt viele Beispiele, wie man dies tun kann, und die Adaptersysteme helfen einem dabei wirklich.[br]

Top Ten Merkmale

  1. Überragende optische Qualität und Sicherheit bei der Sonnenbeobachtung: Das Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II kombiniert Sicherheit mit hervorragender optischer Qualität und liefert ein außergewöhnlich klares und scharfes Sonnenbild, ohne Gefahr von Augenschäden oder Überhitzung der Ausrüstung. Das auf Prismen basierende System übertrifft die Leistung herkömmlicher Filterfolien für das Objektiv, und es entstehen keine Farbsäume, die die Bildschärfe beeinträchtigen.
  2. Verbessertes Wärmemanagement:Das Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II ist mit der "Cool-Ceramic"-Technologie ausgestattet und sorgt für eine effiziente Wärmeableitung, die die Bildstabilität aufrechterhält und das Risiko einer Beschädigung der Ausrüstung verringert, was zu sichereren Sonnenbeobachtungssitzungen beiträgt.
  3. Kontrastreiches und detailliertes Sonnenbild: Dank der Phantom Group Antireflex-Vergütung und der präzisen Oberflächenpolitur des Herschelkeils wird Streulicht vermieden und schädliche UV- und IR-Strahlung blockiert, was eine kontrastreiche und detaillierte Darstellung von Strukuren wie Sonnenflecken, Granulation und Flares ermöglicht.
  4. Langlebig und robust:Das aus hochwertigen Materialien gefertigte Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II ist auf Langlebigkeit ausgelegt, sodass es Sonnenschutzfolien überdauern wird, ohne in der Abbildungsqualität nachzulassen.
  5. Vielseitige Sonnenbeobachtung:Das Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II ermöglicht mit den mitgelieferten Neutraldichte- und Solarkontinuum-Filtern mehrere Filterkombinationen, die die Beobachtung verschiedener Sonnenmerkmale bei unterschiedlichen Lichtstärken ermöglichen. Es kann mit einer Vielzahl von Teleskopen und Kameras verwendet werden, was es zu einem vielseitigen Werkzeug für die Sonnenbeobachtung macht. Er kann direkt am Fokussierer des Teleskops befestigt werden und bietet verschiedene Anschlussmöglichkeiten für die meisten Kameras. Diese Flexibilität ermöglicht es sowohl visuellen Beobachtern als auch Astrofotografen, mit ihrer bevorzugten Ausrüstung atemberaubende Sonnenbilder zu erzielen.
  6. Verbessertes Design und Benutzerfreundlichkeit:Die aktuelle Version zeichnet sich durch eine verbesserte Bauqualität und ein überarbeitetes Design aus, das eine bessere Leistung gewährleistet und die Interaktion mit dem Benutzer von Anfang an fördert.
  7. Hintergrundwissen: Das ausführliche Handbuch und die zusätzlichen Einblicke bieten einen pädagogischen Aspekt, der das Verständnis für die Sonnenbeobachtung verbessert und im Vergleich zu einfacheren Anleitungen wesentlich mehr Informationen bietet.
  8. Mehr Potenzial für bessere Bilder: Das Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II nutzt den aktuellen Stand der Technik, um einen besseren Kontrast, detailliertere Bilder und eine authentischere Ansicht der Sonne zu liefern als frühere Modelle und traditionelle Sonnenfolien. Der Solar Continuum Filter wurde entwickelt, um den Bildkontrast zu verbessern: Er hebt die feinsten Sonnendetails hervor und macht Sonnenflecken, Granulationen und Faculae besser sichtbar.
  9. Benutzerfreundliche Bedienung:Der Einsatz des Herschelkeils ist einfach und erfordert nur eine minimale Aufbauzeit, sodass sich ein Beobachter mehr auf die Beobachtung und weniger auf die Konfiguration der Ausrüstung konzentrieren kann.
  10. Umfassende Lösung für die Sonnenbeobachtung: Durch die Kombination von Sicherheit, pädagogischem Wert, hochwertiger Konstruktion und benutzerfreundlichem Design stellt das Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II eine umfassende Lösung für Amateur- und erfahrene Sonnenbeobachter dar und verspricht viele Jahre Freude an der Sonnenastronomie.

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Cool unter der Sonne - Wärmemanagement und optimaler Bildkontrast

Die namensgebende "Cool-Ceramic"-Technologie, ist nicht nur ein schicker Begriff, obwohl er cool ist – bitte entschuldigen Sie das Wortspiel... Sie ist eine entscheidende Innovation, mit der sich dieses Herschelprisma meiner Meinung nach von der Konkurrenz abhebt. In Anlehnung an die Wärmekacheln der Raumfähren, die die Astronauten vor der großen Hitze beim Wiedereintritt schützen, erfüllt das Cool-Ceramic-Element des Herschel-Prismas einen ähnlichen Schutzzweck. Es absorbiert und verteilt die Sonnenwärme und verhindert so eine Überhitzung, ohne die Umgebung und das Bild zu beeinträchtigen. Diese Eigenschaft ist entscheidend für die Aufrechterhaltung einer kühleren Betriebstemperatur, was wiederum zu einem klareren und detaillierteren Bild der Sonne beiträgt, da Thermik und Astigmatismus durch die unerwünschte Hitze und Materialausdehnung verhindert werden.

Darüber hinaus geht es bei der Oberflächengenauigkeit und der Mehrfachvergütung des Prismas nicht nur darum, kontrastreiche und detaillierte Sonnenbilder zu erzielen. Die Beschichtungen sind so konzipiert, dass sie die Streuung des Lichts verringern, die Bildqualität insgesamt verbessern und gleichzeitig schädliche UV- und IR-Strahlung blockieren. Dies ist nicht nur vorteilhaft für Ihre Ausrüstung, sondern auch ein Sicherheitsmerkmal, das Ihr Augenlicht bei der Sonnenbeobachtung schützt.

Enthaltende Filter

Das Herschel-Prisma gewährleistet eine sichere Sonnenbeobachtung am Refraktor bei voller Öffnung ohne Qualitätsverlust und bietet im Vergleich zu vielen anderen Weißlichtfiltern eine bessere Auflösung und einen höheren Kontrast. Die effiziente interne Ablenkung und die Mehrschichtvergütung auf der Prismenrückseite reduzieren Streulicht weiter und maximieren den Kontrast. Zur Sicherheit und für eine optimale Leistung enthält das Prisma einen fest vorinstallierten, präzisionspolierten und beschichteten Baader ND 3.0 Filter im Gehäuse. Dieser Filter ist für jede visuelle Beobachtung zwingend notwendig, da er sicherstellt, dass der Beobachter niemals ungefiltertem Licht ausgesetzt ist, das irreversible Schäden am Auge verursachen kann. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt Baader, das Herschel Prisma nach jedem Gebrauch "zurückzusetzen", falls der Filter für die Fotografie durch einen schwächeren Filter ersetzt wurde. Wenn der ND 3.0-Filter immer sofort wieder einbaut wird, kann er bei dem nächsten visuellen Einsatz nicht vergessen werden.

Im Lieferumfang enthalten und vorinstalliert ist auch der neueste Solar Continuum Filter 7,5nm. Er dient der Maximierung des Kontrastes. Bei der fotografischen Version liegen auch die drei Neutraldichtefilter ND 1,8, 0,9 und 0,6 bei. Optional kann auch ein Polarisationsfilter ( [product sku="polarizingsingle"] ) installiert werden, mit dem integrierten Drehmechanismus lässt sich dann die Helligkeit leicht einstellen.

Anpassung an das richtige Teleskop

Was die Kompatibilität anbelangt, so kann das Herschel-Prisma mit verschiedenen Refraktoren verwendet werden, aber es ist wichtig, sowohl die Öffnung als auch das Öffnungsverhältnis des Teleskops zu berücksichtigen. Ein Fernrohr mit einer längeren Brennweite erzeugt einen breiteren Lichtstrahl, der die Energie über einen größeren Bereich verteilt, wodurch die Gefahr einer Überhitzung verringert wird. Das bedeutet aber auch, dass das Risiko höher ist, dass das Licht bei der Beobachtung von Details am Sonnenrand nicht vollständig auf das Prisma trifft. Baader gibt an, dass das Prisma bis zu einer Brennweite von 4,5 m kompatibel ist (ca. jeder 1 m Brennweite entspricht einem Sonnenbild von 1 cm an einem Teleskop bis zu 6 Zoll). Sie geben auch an, dass das Prisma an Teleskopen mit Öffnungen von maximal 6 bis 8 Zoll verwendet werden kann, empfehlen aber, es regelmäßig von der Sonne wegzuschwenken, um einen Wärmestau zu vermeiden. Schließlich ein Öffnungsverhältnis nicht schneller als f/6 sein.

Sie können das Handbuch für weitere Informationen hier herunterladen:

Bildgebung AR3590

Bitte beachten Sie, dass es bei der Beobachtung und Fotografie der Sonne wichtig ist, die entsprechenden Sicherheitsrichtlinien zu befolgen, um Ihre Augen und Ihre Ausrüstung zu schützen. Konsultieren Sie immer die Anweisungen des Herstellers und ziehen Sie in Erwägung, sich von erfahrenen Sonnenbeobachtern oder Astronomen beraten zu lassen, bevor Sie Sonnenbeobachtungen durchführen.

Wie gehe ich also vor? "Lesen Sie zuerst das Handbuch." Ja, das habe ich getan, sozusagen, das meiste davon. Wenn man an einem Ort lebt, an dem es aufgrund der anhaltenden Wolken und des Regens üppig grün ist, hat man viel Zeit zum Lesen und Planen. Welche Filter brauche ich? Fangen wir damit an, womit es ausgeliefert wird: Solar Continuum und ND 3.0. Ich werde die Helligkeit visuell und dann mit der Kamera überprüfen. Möglicherweise muss ich nichts ändern und kann die Feinabstimmung später mit mehr Erfahrung vornehmen.

Ich habe zuerst versucht, das Prisma an einem 102-mm-Skywatcher-Achromat zu verwenden, aber es war sehr dunstig (wenn nicht sogar bewölkt), und ich habe aufgegeben. Das sind typische Bedingungen für mich hier im Winter. Ich befinde mich auf 55,54°N, die Sonne erreicht eine maximale Mittagshöhe von etwa 26 Grad, und ich befinde mich nur 38 Meter über dem Meeresspiegel. Nicht ideal.

Disclaimer: Adleräugige Leser werden bemerken, dass die Produktfotos das 102-mm-Teleskop von Skywatcher und eine [product sku="1931035"] zeigen, mit denen ich es zuerst versucht hatte. Die Bilder, die ich später von der Sonne gemacht habe, entstanden dagegen mit dem Bresser und der [product sku="1931032"] (der Clou ist, dass die 200M ein USB-C-Kabel verwendet, während die 462M das schnellere USB-3 nutzt).

Bei meinem zweiten Versuch entschied ich mich für einen Bresser Messier AR-127L/1200 Achromat mit f/9,4 (der einen stabilen Okularauszug hat), montiert auf einer AZ EQ5 GT in meinem Garten. Leider war es mir nicht möglich, dieses Teleskop in meiner Rolldach-Sternwarte zu montieren, da ich bereits ein RASA 11 neben einem C9.25 habe, was die EQ8 bereits an ihre Grenzen bringt.

Die Kamera, für die ich mich entschieden habe, ist die IR-empfindliche QHY 5III 462M Monokamera. Wir wollen uns nicht mit der Tatsache aufhalten, dass ich das gesamte IR mit dem Solar Continuum Filter blockiere, sodass diese Empfindlichkeit verschwendet wird – die Kamera wurde in erster Linie für Mondaufnahmen gekauft (die im IR ruhiger sind).

Sie denken vielleicht, dass mein Celestron C9.25-Teleskop mit dem Herschel bessere Ergebnisse liefern würde. Das ist nicht der Fall: Ungefiltertes Sonnenlicht, das auf das Hauptspiegel trifft und auf einen Sekundärspiegel fokussiert wird, würde das Teleskop mit Sicherheit zerstören. In diesem Fall müsste ich eine Baader AstroSolar-Folie verwenden und die gesamte Energie blockieren, bevor sie in das Teleskop gelangt.

Warten wir einfach ab, was passiert, bevor die Wolken ankommen.

Anschluss ans Teleskop

Die Installation ist bemerkenswert einfach. Ich blieb bei der Standardkonfiguration und ließ das Baader Herschel Prisma mit dem vorinstallierten Solar Continuum Filter und dem ND3 Filter ausgestattet. Diese Kombination erwies sich für die Sonnenbeobachtung als genau richtig, ohne dass es zu Helligkeitsproblemen kam. Die Filter boten nicht nur einen Schutz gegen die intensive Sonnenhelligkeit, sondern verbesserten auch die Oberflächendetails und ermöglichten so ein scharfes und klares Bild.

Der Aufbau war auch eine gute Gelegenheit, die solide Verarbeitung und die Liebe zum Detail, die Baader in dieses Produkt gesteckt hat, noch einmal zu sehen.

Anschließen der Kamera

Der Anschluss der Kamera verlief ebenso reibungslos wie alles andere. Das Baader Herschel Prisma bietet Platz für eine Vielzahl von Möglichkeiten für den Kameraanschluss. Ich habe den optionalen T-Ring-Adapter verwendet, um meine Kamera anzuschließen, was eine sichere und stabile Verbindung gewährleistet, die mir während der Aufnahmesitzung Sicherheit gab.

Ausrichten auf die Sonne

Nach dem Aufbau war der nächste Schritt das Ausrichten des Teleskops auf die Sonne. Das Design des Baader Herschel Prismas machte das einfacher als erwartet. Ich bin es gewohnt, einen Sucher zu verwenden, der nicht unbedingt perfekt auf das Teleskop ausgerichtet sind, um dann eine kleine Sonnenscheibe mit einem noch kleineren Sensor einzufangen. Ich hatte mit einer Menge Hin- und Herschwenken gerechnet, aber mit Hilfe des eingebauten Sonnensuchers auf der Rückseite des Prismas gelang die genaue Ausrichtung der Sonne mit Leichtigkeit innerhalb von Sekunden. Buchstäblich in Sekunden. Stellen Sie sich das wie einen eingebauten Klappspiegel vor, nur einfacher.

Die hintere Keramikplatte des Herschel-Prismas, die oft als "Sonnensucher" bezeichnet wird, ist entscheidend für diese schnelle Ausrichtung. Sie soll Ihnen helfen, Ihr Teleskop sicher auf die Sonne auszurichten. Das Licht der Sonne wird als heller Fleck auf die hintere Platte projiziert, so dass eine präzise Ausrichtung möglich ist, ohne dass die Gefahr besteht, direkt in die Sonne zu schauen. Dies ist ein kleines, aber wichtiges Detail, das die Benutzerfreundlichkeit erhöht und die Ausrichtung auf die Sonne sogar noch einfacher macht als das Öffnen des sehr stabilen und robusten Peli Koffers, in dem der Herschelkeil geliefert wird.

Bildaufnahme

Das Finden des Fokus war einfach. Das Baader Herschel Prisma hat den gleichen Backfokus wie ein typischer 2" Zenitspiegel, sodass ich ein Okular oder eine Kamera nur wie gewohnt anschließen musste. Die manuelle Fokussierung gelang mir auch ohne die aufgerüstete Bresser Feineinstellung am Fokussierer problemlos (ich hatte damals noch keinen Motor, sonst hätte ich ihn verwendet). Die Abbildungsqualität des Baader Herschel Prismas ist der Punkt, an dem dieses Gerät wirklich brilliert (genug der Wortspiele?), und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Das Bild der Sonne, das über das Prisma auf den Sensor meiner Kamera gelangte, war schlichtweg atemberaubend. Die Details der Sonnenflecken und die Sonnengranulation waren außergewöhnlich brilliant. Die kontrastreichen Bilder, die dieses Gerät liefert, sind sowohl für Amateurfotografen als auch für ernsthafte Sonnenfotografen eine echte Bereicherung.

Ich war sehr erfreut, dass die Belichtungszeit kein Problem darstellte; ich konnte Bilder mit der maximalen Bildrate meiner Kamera aufnehmen, ohne besonders hohe Werte für Belichtungszeit und Kameragain zu verwenden. Das spricht Bände über die Effizienz des Prismen-Designs bei der Kontrolle von Lichtdurchlässigkeit und Wärme. Da ich mich nicht mit Filterkonfigurationen oder Belichtungseinstellungen herumschlagen musste, konnte ich mich auf das Wesentliche konzentrieren: die Beobachtung und Erfassung der dynamischen Merkmale der Sonne.

Mehr zur Bildgebung später.

Visuelle Nutzung und Baader MaxBright II Binokularansatz

Für diejenigen, die die visuelle Beobachtung bevorzugen, passt der [product sku="mb2" style="imgright"] Anastz perfekt zum Herschel Prisma, und die Sonne erscheint fast zum anfassen. Es ist ein Anblick, der schwer zu beschreiben ist und den man selbst gesehen haben muss, um es zu glauben.

Vor kurzem konnte ich einen MaxBright II Binokularansatz mit einem kleinen Rabatt von einem renommierten Händler hier in Großbritannien erwerben, den ich mit zwei [product sku="2454826"] nutze. Der Bino-Ansatz macht die Sonnenbeobachtung komfortabler und bietet einen dreidimensionalen Effekt, der die Sonnenoberfläche zum Strahlen bringt! Ich war auf diesen Anblick nicht vorbereitet. Ich habe einen Glaswegkorrektor verwendet, um in den Fokus zu kommen, und ich so auf die optionale Direktverbindung verzichtet, die in der Anleitung ausführlich erklärt wird.

Ich habe es auch monokular mit nur einem einzigen Baader Hyperion Zoom versucht, und das Bild war großartig, aber nicht so beeindruckend wie mit dem MaxBright II Bino-Ansatz.

Das Öffnen des Herschel-Prismas zum Filtertausch kann beim ersten Mal Respekt einflößen, aber es kann leicht geöffnet und - was noch wichtiger ist - wieder zusammengesetzt werden. Baader liefert ein praktisches Werkzeug zum Entfernen der Filter mit. Interessanterweise ist der Polarisationsfilter zwar auf der Verpackung prominent abgebildet, aber es ist der Solar Continuum Filter, der mitgeliefert wird. Das ist kein Fehler - der Solar Continuum-Filter wird ausdrücklich erwähnt. Die prominente Darstellung des Pol-Filters könnte jedoch ein Anreiz für einen zusätzlichen Kauf sein. Nach ein wenig Recherche und dem Lesen des Handbuchs kam ich zu dem Schluss, dass der Polarisationsfilter lediglich zur Einstellung der Helligkeit dient (das hat mir einfach nicht eingeleuchtet, obwohl ich diese Art von Filtern in den letzten 35 Jahren häufig bei der terrestrischen Fotografie verwendet habe) und dass ich die Helligkeit nicht wirklich ändern muss, zumindest noch nicht. Aber ich habe festgestellt, dass das eine sehr einfache und effektive Lösung zur Reglierung der Helligkeit ist, insbesondere für den visuellen Gebrauch. Andere Nutzer haben mir erzählt, dass man, wenn man erst einmal einen Polfilter installiert und den eingebauten Drehmechanismus verwendet hat, wegen der Einfachheit der Helligkeitseinstellung immer diese Methode verwenden möchte. Es ist unglaublich benutzerfreundlich. Dies ist ein Beweis für das clevere Design und die Liebe zum Detail bei Baader.

Was das Wärmemanagement angeht, so hatte ich das Teleskop zu diesem Zeitpunkt schon einige Stunden lang auf die Sonne gerichtet und konnte keine erhöhte Wärme feststellen, nichts, was bemerkenswert wäre. Nichts war heiß. Keramikplatten können sicherlich Temperaturen von über 100° Celsius erreichen, aber dieses Teleskop hielt die Hitze sehr gut aus und war nicht annähernd so heiß. Die Keramikplatte ist zugleich der "Sonnensucher". Die Kombination aus der Keramikplatte, den Gittern für den Luftstrom und dem "Wärmekäfig", der laut Handbuch nur über vier Schrauben mit dem Gehäuse in Kontakt steht ist, leitet die Wärme sehr effektiv ab.

Baader Herschel Prisma Mk2 mit Baader MaxBright Binokularansatz und zwei Hyperion Zoom Okularen
Baader Herschel Prisma Mk2 mit einem Baader Hyperion Zoom Okular. Die Sonnenscheibe ist auf dem eingebauten "Sonnensucher" auf der Gehäuserückseite zu sehen.er".
Baader Herschel Prisma Mk2 mit Baader Q-Turret

Arbeitsablauf bei der Aufnahme

Ich war in der glücklichen Lage, am 24. Februar 2024 einen der größten seit vielen Jahren auf der Sonne sichtbaren Sonnenflecken als Ziel zu haben: AR3590. Dafür habe ich den Bresser AR127/1200L mit meiner QHY5III462M Kamera verwendet. Ich habe mit der vollen Brennweite von 1,2 m sowie zusätzlich mit der [product sku="2956185"] bei 2,7 m aufgenommen.

Baader Herschel Prisma Mk2 mit einer QHY Kamera

Bildbearbeitung: Von der Aufnahme zum Meisterwerk

Die eigentliche Aufnahme der Bilder ist nur der Anfang. Die mit dem Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II aufgenommenen Rohdaten bergen ein ungenutztes Potenzial, das sich mit der richtigen Verarbeitung in ein beeindruckendes Sonnenbild verwandeln lässt. Hier ein Blick auf den Verarbeitungsprozess, den ich benutzt habe, um die während der "Lucky Imaging"-Sitzung aufgenommenen Daten zum Leben zu erwecken.

Stacking mit Autostakkert 4

Alles beginnt mit Autostakkert 4, einem leistungsstarken Tool zum Stacken von Bildern. Stacking ist in der Astrofotografie unerlässlich, um die Bildschärfe zu erhöhen und das Rauschen zu reduzieren. Nach dem Importieren der mit dem Baader Prisma aufgenommenen .ser-Videodatei analysiert Autostakkert die Bilder, richtet die schärfsten Aufnahmen aus und stackt sie, um das Signal effektiv zu verstärken und die feinen Strukturen der Sonnenoberfläche hervorzuheben. Die Bedienung wird auf einigen Youtube-Videos verständlich erklärt. Außerdem empfehle ich das Buch Solar Astronomy, das von Christian Viladrich herausgegeben wurde und an dem viele Autoren mitgewirkt haben. Bis vor kurzem verstand ich nicht wirklich alle Einstellungen, aber nach der Lektüre des Buches verstand ich die Technik dahinter besser, was wirklich zu besseren Stack-Ergebnissen geführt hat. Es ist die Investition auf jeden Fall wert.

Verfeinerung mit IMPPG

Als nächstes wird das gestapelte Bild in IMPPG geöffnet, für Dekonvolution und Schärfung. Die Dekonvolution ist eine ausgeklügelte Technik zur Korrektur der Unschärfe und zur Verbesserung der Bildtreue, während die Schärfung die feinen Details hervorhebt. IMPPG eignet sich besonders gut für die Verbesserung von Sonnenbildern. Hier kann jede Granule und jeder Sonnenfleck besser definiert werden, sodass das Bild an Klarheit und Schärfe gewinnt.

Feinschliff in PixInsight mit SolarToolBox

Die vorletzte Stufe ist PixInsight, ein Kraftpaket der Astrofotografie-Bearbeitung. Mit der SolarToolBox wird der letzte Feinschliff vorgenommen. Durch die Anpassung der Schwarz- und Weißpunkte wird der Tonwertumfang festgelegt, um sicherzustellen, dass das gesamte Luminanzspektrum dargestellt wird. Die Kontrastverstärkung vertieft die dunklen Bereiche und hellt die hellen auf und verleiht dem Bild so einen Dynamikbereich, der die intensive Leuchtkraft der Sonne widerspiegelt. Ich bin sehr dankbar für diese neue Toolbox, auf die ich ein paar Tage nach der Aufnahme der Daten aufmerksam wurde. Wenn Sie sie noch nicht haben, sollten Sie sie sich ansehen.

Farbe in die Sonne bringen

Im letzten Schritt wird das Bild eingefärbt. Dies geschieht nicht nur aus ästhetischen Gründen. Verschiedene Farben können verschiedene Schichten und Merkmale der Sonne darstellen und werden oft verwendet, um bestimmte Elemente wie Magnetfelder oder Temperaturbereiche hervorzuheben. Die Wahl der Farbe ist sowohl eine wissenschaftliche als auch eine künstlerische Entscheidung und spiegelt die Merkmale wider, die Sie hervorheben möchten. Ich habe mich für die Standardwerte entschieden, obwohl ich den Farbkontrast ein wenig erhöht habe.

Das Ergebnis

Die endgültigen Bilder sind ein Beweis für die Qualität des Baader Herschel Prismas und für die Leistungsfähigkeit der Bildbearbeitung in der Astrofotografie. Von einer Reihe von Videobildern bis hin zu einem scharfen, detaillierten und wunderschön gerenderten Bild unseres nächsten Sterns ist der Verarbeitungsprozess genauso wichtig wie die Aufnahme selbst. Es ist eine Mischung aus Kunst und Wissenschaft, bei der Technologie auf Kreativität trifft und Bilder entstehen, die nicht nur lehrreich sind, sondern auch inspirieren.

Bresser AR127/1200L mit dem Baader Herschel Prisma Mk2 und einer QHY Kamera

Volle Brennweite - AR3590 bei 1,2 m mit Bresser AR127/1200L und QHY 5-III-462M

Ansel Adams sagte: "Man nimmt ein Foto nicht auf, man macht es". Wie passend für die Sonnenfotografie. Um ein gutes Bild zu machen, braucht man gute Daten. Mit schlechten Daten, sei es aufgrund der Ausrüstung oder der Luftunruhe, kann man nur wenig anfangen. Das Bild beginnt mit dem Herschelprisma.

Wie bereits erwähnt, erreicht die Sonne im Februar an meinem Standort bei 55,54° N nur etwa 26 Grad Höhe über dem Horizont. Sie steht also auch zur Mittagszeit sehr niedrig, wenn ich die Sonne zu dieser Jahreszeit aufnehmen will. Aber ich habe es getan, und die Ergebnisse sprechen für sich.

Bei diesen Aufnahmen finde ich, dass beide Brennweiten gute Details in der Granulation zeigen, in der 2,7m-Aufnahme kann man die polygonalen Formen der Körnchen erkennen. Die Penumbra (der etwas hellere Bereich um die dunkle Umbra im Zentrum der Sonnenflecken) ist unregelmäßig, aber nicht übermäßig komplex im Hauptfleck, dafür in anderen Bereichen komplexer, mit guter Definition auf der Außenseite der Umbra, und ein paar Poren, die die Sonnenflecken umgeben.

Mit der Baader 2.25x Barlow bei 2,7 m mit Bresser AR127/1200L und QHY 5-III 462M

Andere Sonnenflecken

Wie erwartet nimmt die Granulation zum dunkler werdenden Rand der Sonne hin ab, aber Granulation und Fackelgebiete sind sichtbar.

Abschließende Überlegungen: Das Fazit zum Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisms Mark II

Wenn man über die Verwendung des Baader Herschel Prismas reflektiert (letztes Wortspiel, versprochen), geht es nicht nur um die technische Exzellenz des Produkts, sondern auch um das praktische Arbeiten damit. Ob Sie nun ein erfahrener Astronom oder ein Hobbyastronom sind, das Baader Prisma bietet Ihnen einen Einblick in die Dynamik unserer Sonne mit unübertroffener Schärfe und Sicherheit. Es ist eine Investition, die sich bei jedem Einsatz auszahlt und jedes Mal mehr von den Geheimnissen der Sonne enthüllt.

Nach zahlreichen Beobachtungen mit dem Baader 2" Cool-Ceramic Safety Herschel Prisma Mark II kann ich mit Überzeugung sagen, dass dieses Gerät die Sonnenbeobachtung und -fotografie für mich grundlegend verändert hat. Vom Auspacken, das Zeugnis davon ablegt, wie wichtig Qualität und Kundenzufriedenheit für Baader sind, bis hin zum tatsächlichen Einsatz am Teleskop, wo es bewundernswerte Leistungen erbringt, spürt man die Präzision, Leidenschaft und Sorgfalt bei der Herstellung des Herschelkeils. Es erfüllt die hohen Anforderungen an Qualität und Funktionalität kompromisslos.

Die einfache Bedienung in Verbindung mit dem pädagogischen Wert des ausführlichen Handbuchs macht es für Anfänger zugänglich, während seine fortgeschrittenen Funktionen die Anforderungen erfahrener Astronomen erfüllen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind beruhigend, die Verarbeitungsqualität ist tadellos, und die Bildergebnisse sind außergewöhnlich. Im Bereich der Sonnenbeobachtung, wo der Grat zwischen Qualität und Sicherheit der Ausrüstung oft schmal ist, sticht das Baader Herschel Prisma hervor. Es ist eine Investition, die nicht nur Ihren Blick auf die Sonne verbessert, sondern auch Ihr Verständnis der Sonnenastronomie bereichert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Baader Herschel Prisma nicht nur ein Ausrüstungsgegenstand ist, sondern ein Tor zur feurigen Größe der Sonne, ein Schutzschild gegen ihre Macht und ein Lehrmeister für ihre Dynamik. Für jeden, der sich ernsthaft mit Sonnenastronomie beschäftigt, ist dies nicht nur eine empfehlenswerte Anschaffung, sondern ein Muss.

Weitere Informationen zum Produkt finden Sie im Folgenden:

[product sku="SafeyHerschelMarkii"]

[product sku="2956185"]

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Kombination von photometrischen und RGB-Filtern zur Hervorhebung von Dunkelnebeln

Die Fotografie von Dunkelnebeln ist eine faszinierende Herausforderung für Astrofotografen, die oft aufgrund der geringen Helligkeit und des hohen Kontrasts zwischen Himmelsobjekten und dunklen Nebeln Schwierigkeiten bereitet. Oft erfordert das den Einsatz verschiedener Techniken und außerordentlich dunklen Himmels, um feine Details in den düsteren Nebelstrukturen herauszuarbeiten.

In diesem Testbericht untersuchen wir die fotografischen Ergebnisse und die Wirksamkeit der Kombination aus [product sku="cmosSLOANset" style="imgright"] und [product sku="cmosRGBset"], um deren Wirksamkeit in der Verbesserung von Kontrast und Detailtreue zu bewerten, sowie diese in ihrer ganzen Farbenpracht zu betonen und gleichzeitig eine natürlich Farbwiedergabe zu erhalten.

Verwendete Ausrüstung:

Alle Einzelframes und das endgültige Bild wurden mit einer [product sku="1931096" style="imgleft"]und dem Celestron RASA 11“ aufgenommen, sowie eine Auswahl aus 9 verschiedenen Filtern, welche manuell über das UFC-Schnellwechsel-System getauscht wurden.

Zum Einsatz kamen folgende Filter:

Das komplette Equipment wurde über die Aufnahmesoftware N.I.N.A gesteuert und überwacht. Filterwechsel erfolgten manuell über den UFC-Filterschieber. Nach jedem Filterwechsel wurde über einen automatischen Fokussiermotor neu fokussiert (mit erneuter Fokussierung immer nach 90 Minuten oder bei schnellem Temperaturabfall auch früher), um immer den perfekten Fokuspunkt zu treffen. Flat-Frames wurden am Ende der Filtersession VOR jedem Filterwechsel aufgenommen.

Gain Einstellungen:

High Gain Mode Gain 0 / Offset 25 (für alle Breitbandaufnahmen)
High Gain Mode Gain 56 / Offset 25 (für Schmalbandaufnahmen)

Aufnahmebedingungen und Software:

Die Aufnahmen wurden fernab von optimalen Bedingungen unter Stadthimmel aufgenommen. Bei einer Aufnahmezeit von über 70 Stunden, verteilt auf alle Filter, wurden über einen Zeitraum zwischen Mai 2023 und Juli 2023 in jeder klaren Nacht mit guten Seeingbedingungen aufgenommen. Das Hauptmotiv zeigt den Reflexionsnebel Van den Berg (vdB) 152 im Sternbild Kepheus, zusammen mit der sehr schwachen und diffusen Molekularwolke LDN 1217 (LDN = Lynds Dark Nebula). Das Motiv ist unter Astrofotografen auch unter dem Begriff „ Wolf’s Cave Nebula“ bekannt.

Details zu Filteranwendungen:

Photometrische Filter zur Kontraststeigerung:

Die Verwendung von photometrischen Filtern in Kombination mit RGB-Filtern führte zu einer erheblichen Steigerung des Kontrasts in den Dunkelnebeln. Die Anwendungen des SLOAN g‘, SLOAN r‘ und SLOAN i‘ verstärkten die Sichtbarkeit feiner Strukturen und Details, während RGB-Filter die natürlichen Farben beibehielten.

Die drei zentralen Filter, die für die Sloan Digital Sky Survey (SDSS) verwendet wurden, teilen den Spektralbereich in drei ungefähr gleiche Teile auf: g': 410nm bis 550nm, r': 555nm bis 695nm und i': 695nm bis 845nm. Diese Filter sind also die perfekte Wahl für dreifarbige Bilder mit modernen Kameras.

Wellenlängenbereich des Celestron RASA 11“: Der Hersteller gibt den Celestron RASA 11“ mit einem optimierten Wellenlängenbereich von 400 bis 700nm an. Der Test mit dem SLOAN i‘ Filter (695-845nm) zeigt jedoch deutlich, dass auch weit über den voll korrigierten Bereich eine scharfe und detailgetreue Abbildung möglich ist. Voraussetzung hierfür ist eine erneute Neufokussierung nach jedem Filterwechsel.

Filter zur Reduzierung von Lichtverschmutzung:

Die Anwendung des [product sku="uhcl" style="imgright"], sowie des IDAS LPS-P2, wurden für die Aufnahme der Luminanz Bilder verwendet. Der UHC-L Booster Filter, welcher unter anderem auch speziell für die Reduzierung von Lichtverschmutzung entwickelt wurde, führte zu einer erheblichen Verbesserung der Bildqualität. Der Himmel erschien dunkler, was den Kontrast zu den Dunkelnebeln deutlich verstärkte. Dies führte in der Kombination mit dem LPS-P2 Luminanz Filter zu einer besseren Erkennbarkeit von feinen Details und Strukturen.[br]

Einsatz vom f/2 Ultra-HighSpeed H-Alpha Schmalbandfilter:

Durch die Integration des schmalbandigen [product sku="cmosHaUltraHighspeed" style="imgright"] konnten bestimmte Emissionslinien gezielt hervorgehoben werden. Die für Farbfilter eher schwach ausgeprägten Wasserstoffbereiche konnten so gezielt herausgearbeitet und in der anschließenden Bildbearbeitung wieder in das endgültige Farbbild eingefügt werden. Dies trug dazu bei, die Strukturen um den Dunkelnebel sowie die H-Alpha-Bereiche gezielt zu verstärken.

Kombination von RGB-Filtern für natürliche Farben:

Die Verwendung von RGB-Filtern allein neigt dazu, den Kontrast zwischen Himmel und Dunkelnebel zu verringern. Die Integration von photometrischen Filtern half, diesen Kontrast zu erhöhen, während RGB-Filter die natürlichen Farben beibehielten und eine ausgewogene Farbwiedergabe ermöglichten.

Gesamtbild und ästhetischer Gewinn

Die Kombination von photometrischen und RGB-Filtern führte zu beeindruckenden Strukturen innerhalb vom Dunkelnebel LDN 1217. Die feinen Details und Strukturen wurden betont, während die natürlichen Farben beibehalten wurden, was zu einer ästhetisch ansprechenden und ausgewogenen Aufnahme führte.

Aufnahme in voller Auflösung: vdB 152 - Wolf's Cave Nebula (SLOAN g'r'i' + HaLRGB)

Aufnahmedetails:

Bildautor: Yannick Akar
TeleskopCelestron RASA 11“
KameraQHY268M Photo
MontierungiOptron CEM120
ZubehörBaader UFC, Baader UFC Tilter, Celestron Focus Motor, Pegasus Astro UPB v2
Aufnahmedauer gesamt70.3 Stunden
Filter:
Rot
Grün
Blau
SLOAN g‘
SLOAN r'
SLOAN i'
UHC-L
IDAS LPS-P2
H-Alpha f/2 3.5nm
3.25 Stunden (195 x 60”)
3.15 Stunden (190 x 60“)
3 Stunden (180 x 60”)
5.4 Stunden (325 x 60”)
6.3 Stunden (380 x 60”)
8.5 Stunden (340 x 90”)
6.4 Stunden (385 x 60”)
12,7 Stunden (1525 x 30”)
21.5 Stunden (645 x 120”)

Anmerkung von Baader Planetarium: Nachfolgender Beitrag wurde uns freundlicherweise von Christoph B. zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.


Entdecken Sie diese 2.1M Classic Spaltkuppel auch auf unserer Weltkarte[br]

Vorgeschichte

Meine Reise zur Errichtung einer eigenen Sternwarte begann mit einem außergewöhnlichen Erbstück, einer über 30 Jahre alten Baader-Sternwartenkuppel, die ihre eigene, bemerkenswerte Geschichte mit sich brachte. Diese war jahrzehntelang im Besitz von Herrn Ernst Blättler (✝), welcher sie vor einigen Jahren seinem Verein, der Astronomischen Gesellschaft Zürcher Oberland (AGZO), gespendet hat. Bis ins hohe Alter war er noch aktiv und hatte sich als leidenschaftlicher Demonstrator verdient gemacht. Vor ein paar Jahren kam dann im Verein jedoch der Wunsch auf, stattdessen eine moderne Kuppel nach dem neuesten Stand der Technik zu betreiben, welche von den Vereinsmitgliedern Remote betrieben werden kann.

Der Verein hat daher eine neue 2.1m Spaltkuppel bestellt, welche im September 2020 installiert wurde. Das Erbstück, die über 30 Jahre alte manuell betriebene Kuppel, hat mir die AGZO freundlicherweise überlassen. Diese Kuppel, ein Zeugnis handwerklicher Kunst und langlebiger Qualität, kam somit in meine Hände und bot mir die einzigartige Gelegenheit, sie in eine funktionsfähige, moderne Sternwarte umzuwandeln – ein Projekt, das nicht nur meine Leidenschaft für die Astronomie widerspiegelte, sondern auch eine tiefe Wertschätzung für das astronomische Erbe mit sich brachte.

Die Herausforderung bestand darin, diese historische Kuppel, die jahrzehntelang den Himmel beobachtet hatte, zu restaurieren und sie mit moderner Technik auszustatten. Es war eine Reise voller technischer, physischer und emotionaler Herausforderungen. Diese Kuppel hatte eine eigene Persönlichkeit – geprägt von ihrer Vergangenheit, ihrem Alter und den vielen Geschichten, die sie im Laufe der Jahre gesammelt hatte. Mein Ziel war es, ihr nicht nur ein neues Leben einzuhauchen, sondern sie auch zu einem modernen Observatorium umzugestalten, das die neuesten astronomischen Technologien nutzen konnte.

Instandsetzung der klassischen Baader-Kuppel

Restaurierung und Aufbau

Die Restaurierung der Kuppel war eine Mischung aus Herausforderung und Leidenschaft. Dank des Know-Hows und der Materialien aus der Bootswerft meines Schwagers konnte ich der Kuppel neues Leben einhauchen. Die Qualität war beeindruckend, und nach dem Ersetzen der Gummiteile und Rollen sowie Reparaturen am Gelcoat strahlte die Kuppel wie neu.

Im Mai 2023 konnte ich endlich mit dem Aufbau der Kuppel beginnen. Die vorherigen Monate waren von Dauerregen geprägt, was den Aushub, die Schalung und die Bewehrungsarbeiten verlangsamte. Ich wählte selbstnivellierenden Pumpbeton für das Fundament, da eine direkte Zufahrt für einen herkömmlichen Betonmischer unmöglich war. Innerhalb von 10 Minuten wurden die knapp 2,5 Kubikmeter Beton eingefüllt und nach zwei Wochen konnte ich ausschalen. Dann Anfang Juni war es endlich soweit und die Kuppel und Montierung wurde in einem Tag aufgebaut.

Die technischen Herausforderungen

Ein wichtiger Schritt war, die genaue Position der Säule zu bestimmen. Ich hatte das gesamte Equipment zuvor im Trockenen in der Remise aufgebaut, um die Positionierung zu testen. Nachdem Herr Risch mich wegen den Abmessungen des großen Refraktors in einem 2.1m Kuppel gewarnt hatte, wollte ich nichts dem Zufall überlassen. Ein paar Tage nach dem Aufbau der Kuppel wurde dann die Montierung und schließlich das Teleskop eingebaut und beides in Betrieb genommen. Mehr dazu folgt weiter unten.

Wetterbeständigkeit und Praxistest

Die Kuppel wurde bereits extremen Wetterbedingungen ausgesetzt, darunter eine Hitzewelle mit über 36 Grad und zwei Gewitterstürme, einer davon mit 120 km/h Wind und starkem Regen. Die Kuppel hielt stand, und dank der freundlicherweise von Baader Planetarium kostenlos zugesandten Ersatzdichtung blieb das Innere trocken.

Wie bereits gesagt bin ich begeistert, wie gut sich die Kuppel renovieren liess. Zwar ware es viel Arbeit wie oben erwähnt, aber ohne Substanz des Objekts nützt einem die beste Polier Maschine nichts. Und die Substanz der Kuppel ist 1. Klasse.

Modernste Instrumente

Inbetriebnahme der Montierung

Die Montierung, eine 10Micron GM3000 HPS, war ein weiterer entscheidender Faktor. Die Inbetriebnahme verlief überraschend einfach:

Ich begann mit einem kurzen Drift Alignment so wie ich das bisher gewohnt war, und sah da bereits dass es keinen PE gibt. Danach führte Ich ein 10-Punkte-Alignement mit Mount Wizzard 4 durch. Nach der Justierung von Polaris und einem generierten 60-Punkte-Modell war ich von der Präzision und der Performance der Montierung beeindruckt. Die Bilder bei Langzeitbelichtungen, wie z.B. 15 Minuten bei M101, waren optisch und messtechnisch einwandfrei – nur beim Drehen der Kuppel geriet ich ins Schwitzen.

Erste astronomische Erfolge

Nach diesen Ergebnissen am ersten Abend war ich überwältigt. Die Montierung ermöglicht absolut präzise und klare Aufnahmen, Comissioning in einer Nacht erfolgreich abgeschlossen! Besonders beeindruckend waren die Ergebnisse bei unguided Langzeitbelichtungen.

In den darauffolgenden Wochen bin ich dann gleich beim Crescent Nebula geblieben und konnte je 7h Ha und OIII mit 10min Subs sammeln, sowie je 14*3min RGB für die Sterne. Alles un-guided! Nachfolgend zeige ich das erste fertig prozessierte Bild, für ein First Light bin ich schon mal extrem zufrieden.

NGC 6888 – 7h Ha und OIII mit 10min subs und 14x3min RGB

Abschlussbemerkung

Wie Sie sehen bin ich bis jetzt begeistert. Die 30 Jahre alte Kuppel ist genial und erstrahlt nun wieder in vollem Glanz – die Montierung alleine könnte jedoch auch schon zum Hobby werden. Der nächste Projektschritt wird die automatische Drehung der Kuppel sein, damit ich nicht alle 15 min drehen muss – dies ist aktuell aber erst in der Planungsphase.

Es freut mich außerordentlich, dass diese Kuppel mit einer langen Geschichte bei mir noch für viele Jahre gute Dienste tun wird.

Danksagung

Ich danke der AGZO für das großzügige Überlassen der Kuppel und vor allem auch Baader Planetarium für ihre Unterstützung und die bereitgestellte Dichtung. Ohne ihre Produkte und ihren Service hätte ich dieses Projekt nicht verwirklichen können. Mein Traum von einer eigenen Sternwarte wurde Wirklichkeit.

Christoph B., November 2023

Takahashi stellt hervorragende Teleskope her, die bei der Adaption von Zubehör jedoch teilweise eigene Wege gehen und ihre Tücken haben können. Insbesondere die Verwendung eines Bino-Ansatzes am Takahashi Mewlon warf immer wieder Fragen auf, und da wir keine Takahashi-Teleskope vertreiben, konnten wir das auch nicht selbst einfach ausprobieren.

Umso dankbarer sind wir unserem Kunden Maiko, der das [product sku="2456460"] erfolgreich am Mewlon 180 C anbringen konnte und uns Rückmeldung zu seinem Setup gab. Wir danken für die Information und wollen die benötigten Teile hier auch noch kurz vorstellen.

Zum Einsatz kamen neben dem Mewlon 180 C:

  • [product sku="2458130"]
  • [product sku="2456005"]
  • [product sku="2456313A"]
  • [product sku"=2456314Z"]
  • [product sku="2456460"]

Takahashi Mewlon 180 C mit MaxBright II Binokularansatz

Natürlich geht es nicht nur darum, das Bino mechanisch zu adaptieren, man muss auch in den Fokus kommen – am Mewlon langt dafür schon der 1,25x Glaswegkorrektor. Weiterer Vorteil eines Glaswegkorrektors: Er greift das Lichtbündel "weiter hinten" im Strahlengang auf, wo es schmaler ist, sodass Vignettierung vermieden wird.

Und in der Praxis? Da überzeugt diese Kombination voll und ganz, wie der folgende Beobachtungsbericht belegt.

Wir danken für die Info bezüglich der Adaption an der Mewlon und wünschen viele klare Nächte!

Beobachtung mit dem Mewlon 180 C auf dem Dach. 17/18. Mai 2023

Eigentlich wäre gestern eine viel bessere Nacht für den ersten Deep Sky Einsatz mit dem Mewlon 180 C gewesen: SQM zeigte 21,2 bis 21,3 MPSAS - und das auf dem Dach inmitten einer Kleinstadt! Die Milchstraße war klar, deutlich strukturiert, schätze, es korrespondierte mit gutem Bortle 4 Himmel.

Nun ja, also nutzte ich erst die Nacht darauf: SQM zeigte 20,6 MPSAS, die Milchstraße kaum strukturiert, leicht verwaschen, schätze zwischen Bortle 4 und Bortle 5.

MaxBright® II Bino und Rigel Quickfinder am Mewlon 180 C

Am Mond und Planeten hab ich die Kombi aus HEQ 5, Mewlon 180 C und dem Baader Train, bestehend aus MaxBright II, BBHS T2 Prisma, 1,25 x GWK, Ringschwalbe und Schwerlastadapter einige Male erprobt. Mit den Panoptic 24mm und den Nagler 12mm T4, auf 1,25“ modifiziert, waren gute bis sehr gute Momente am Mond dabei. Wenn kurz die Schärfe zu guten Seeingmomenten kommt, ist der Anblick atemberaubend. Leider warte ich dieses Jahr bis jetzt vergeblich auf gutes Seeing (das länger als ein paar Sekunden anhält). Vergangenen August und September hatte ich Bedingungen, die wunderbare Jupiter – und Saturnbeobachtungen (damals noch monokular) ermöglichten, auch vom Dach aus. Saturn war teilweise wie auf einem Foto bei 240 fach im Nagler 9mm, bei ca 20° Höhe über dem Horizont. Etliche Jahre zuvor hatte ich eine spektakuläre Mondbeobachtung mit dem Mewlon im April bei 180fach: Kontrast und Schärfe waren überwältigend, das Bild wie ausgestochen… so hoffte ich, dass in diesem Frühjahr das Seeing mitspielt… nun ja, vielleicht, wenn die Morgensichtbarkeit von Saturn und Jupiter beginnt.

Nach Aufbau und Poljustage wollte ich mit M3 beginnen. Dies gelang nicht. Mit M13 kämpfte ich, bis ich ihn im Okular hatte. Warum? Wegen GOTO-Verweigerung bzw. Purismus…

Um das Setup Gotofrei binokular nutzen zu können, braucht es einige Lösungen. Beim Schwenken muss das System in guter Balance sein, bei gelösten Klemmen. Dies geht jedoch nur, wenn das Bino stets in derselben Position ist. Ich habe mich entschieden, es in Achsenrichtung als Ausgangsposition zu bringen. Dabei wird der 30mm Sucher verdeckt. Im von mir angebrachten Rigel-Sucher stelle ich das Objekt grob ein. Dann werden die Achsen geklemmt. Danach kann das Bino vorsichtig in Beobachtungsposition rotiert werden. Mit dem Mewlon-Sucher kann dann genauer eingestellt werden, Korrekturen jeweils über die Motoren.

Dies funktioniert bei Mond und Planeten recht gut, bei Deep Sky Objekten würde ich von der Methode abraten. Neben den üblichen Einblicksproblemen, der begrenzten Sichtbarkeit der Objekte im Mewlon-Sucher und Verrenkungen bei Nutzung beider Sucher kommt Frust auf, wenn man im Mewlon Sucher raten muss, in welche Richtung das unsichtbare Zielobjekt relativ zum unsichtbaren Fadenkreuz per Trackingmotoren im Schneckentempo bewegt werden muss.
Monokular und binokular sofort einsetzbar

Da empfiehlt es sich für die Meisten, monokular mit langbrennweitigem Okular Goto zu initialisieren, so dass es genügend genau ist, um binokular bei der niedrigsten Vergrößerung das Objekt in die Okulare zu zaubern.

Nun, M13 bei ca. 110fach binokular war ein Genuss: Himmelshintergrund recht dunkel, unzählige Sternchen im Haufen. Bei 220fach ging das Licht naturgemäß aus.

M92 war ein Gedicht. Mir entfuhr ein: „Was für ein süßer, kleiner Haufen.“ An selbigen war 220fach eher nutzbar, aber auch nicht wirklich gut. Ich meine, dieser Bereich ist an diesem Teleskop doch eher Mond und Planeten bei wirklich gutem Seeing vorbehalten.

Für eine höhere Vergößerung binokular, die mittlerem Seeing, bzw helleren Deep Sky Objekten entspricht, werde ich ergänzend wohl in Richtung 16/17mm gehen, bei 16 mm landet man bei ca 169fach…

Es hatte etwas sehr berührendes, auf dem Dachgarten meiner Kleinstadt um 3 Uhr morgens M92 aufgelöst mit beiden Augen fast schon meditativ genießen zu können.

Der Mewlon ist ja vorrangig als Planetengerät bekannt, ich ermutige aber dazu, helle, kompakte Deep Sky Objekte zu versuchen.

Monokular hatte ich im Mewlon unter mittlerem Bortle 4 Himmel im Umfeld schöne Beobachtungen von M13, M92, M57 und dem Eskimonebel.

Binoansätze sind ja ebenfalls häufig auf Planeten- und Mondbeobachtung ausgelegt.

Auch hier empfehle ich am Mewlon hellere Deep-Sky-Objekte zu versuchen. Es kann sich sehr lohnen.

Da ich ohne Goto unterwegs bin, ist für mich der schnelle Wechsel zwischen dem Bino-Ansatz und einem 2"-Okular zum einfacheren Auffinden der Objekte wichtig. Auch dafür habe ich nun eine funktionierende Kombination gefunden:

Mewlon 180 C auf HEQ 5 im reinen Nachführmodus monokular vs Maxbright II Baader Planetarium

Es scheint, als sei mein Mewlon Setup nun soweit, dass es meinem Beobachtungsstil entspricht.

Equipment:

  • Mewlon 180 C mit Rigel Quickfinder nachgerüstet.
  • ScopeStuff FineFocusKnobTelevue Everbrite 2“ Zenitspiegel
    • LVW 42mm Okular, Nagler 22 T4, Nagler 12 T4
  • Baader Planetarium Maxbright II Binoansatz GWK 1,25 x, Zeiss Wechsler, Schwerlastadapter, T2-BBHS Prisma
    • Panoptic 24mm Okulare, Nagler12mm T4, modifiziert auf 1,25“

Erste Nacht, 11. Juni 2023 ab kurz nach Mitternacht:

Mein Ziel war es, mit dem Mewlon eine Lösung zu finden, um schnell zwischen Mono-Setup und Bino-Setup wechseln zu können. Zum einen, um an die Bedingungen angepasst optimal beobachten zu können, zum anderen, um Mitbeobachtern die Option zu ermöglichen, den „einfacheren“ Weg der Mono-Beobachtung zu gehen, und dann selbst mühelos binokular beobachten zu können. Außerdem habe ich den Ehrgeiz entwickelt, ganz klassisch ohne Goto mit dem beschriebenem Setup Objekte aufzufinden und wahlweise monokular oder binokular beobachten zu können.

Der Beobachtungsplatz ist mein kleinstädtischer Dachgarten, welcher mich mit einigen Nächten sehr guten Seeings überzeugte.

In der Dämmerung baute ich entspannt im T-Shirt auf. Es ist wohl Sommer geworden. Einnorden erfolgte mit der Kochab-Methode. Stromquelle ist der Celestron-Powertank. Erstes Objekt war M13. Ihn fand ich recht leicht mit Rigelsucher und LVW 42 Okular. Dann wechselte ich zum Bino. M13 war kurz schön zu sehen, dann zog Nebel auf. Die Fokusdifferenz zwischen mono ist spürbar, aber bei weitem nicht dramatisch. In allen Konstellationen komme ich mühelos in den Fokus.

Ich pausierte entspannt, schaute ein paar Mal nach. Schließlich verzog sich der Nebel, erneut suchte ich M13 auf. Bei 113x in den Nagler 12 war er recht ansehnlich. In ca 30 Minuten blieb er einigermaßen in der Bildmitte, was für eine akzeptable Einnordung spricht.

M3 war etwas schwieriger zu finden. Schließlich gelang es. Bei 113fach und schon recht tief stehend nicht so spannend.

Hingegen war M92 ein Genuss: Feine Sterne im Binoansatz, wieder bei 113fach. Wunderbar, dies vom heimischen Dach aus erleben zu dürfen! Eine Rückkehrfeier der Nachbarn lenkte ein wenig ab.

Nach einer Pause versuchte ich mich am Saturn. Gegen 3:30 Uhr stand er etwas über 15° hoch, natürlich noch zu niedrig. Dennoch recht angenehm bei 113x, immer wieder ein paar ruhige Momente. Dann versuchte ich mutig die 12er bei 225x. Erstaunlicherweise gab es trotz Seeing recht passable Phasen. Cassini-Teilung, Ringschatten, Färbung der Wolkenbänder gut sichtbar. Mehr bei besserer Position und besserem Seeing. Saturn war ein Grund, den Mewlon zu binokularisieren. Merkwürdigerweise erschien er mir bei 225x als gar nicht so groß... wenn nur das Seeing ein wenig zuverlässiger wäre...

Alles in Allem ein erfolgreicher Start. Wunderbar, was mit der Binokombination aus Takahashi und Baader möglich ist.

Immer mal wieder lese ich von Back-Fokus-Problemen. Ich möchte ermutigen, am eigenen Mewlon herauszufinden, ob es nicht doch gelingt, erfolgreich ein Binosetup zu installieren und auch für Deep Sky zu nutzen.

Bei mir scheint es sehr gut zu gelingen.

Maiko

Worauf sollten Sie bei einem astronomischen Filter achten? Jeder hat andere Anforderungen und Ziele, und bei der Vielzahl der heute erhältlichen Filter stellt sich die Frage, wie man die richtigen Filter auswählt, um das volle Potenzial der Astrofotografie auszuschöpfen.

In diesem Blog gibt unser Kunde Ian Aiken einige wichtige Ratschläge, worauf man bei der Wahl eines Filters achten sollte, und begründet, warum er sich für die CMOS-optimierten LRGB- und Ultra Narrowband f/2-Filter von Baader entschieden hat. Außerdem zeigt er Beispiele für LRGB- und SHO-Bilder, die er mit diesen Filtern auf seinem Celestron RASA 11 von seinem Standort in Bortle 7 am Stadtrand aufgenommen hat.


Blog-Beitrag von Ian Aiken:

Ich lebe im Nordosten Englands im Vereinigten Königreich, wo ein gemäßigtes maritimes Klima mit milden Sommern und kühlen Wintern herrscht. Die Bewölkung kann das ganze Jahr über schwanken, und es kommt mir so vor, als ob ich an meinem Bortle 7 Standort nur 20 brauchbare klare Nächte pro Jahr bekomme, und zwar während der sechs Monate, in denen tatsächlich astronomische Dunkelheit herrscht. Ich bin seit über 20 Jahren Astrofotograf und habe in dieser Zeit alle möglichen Teleskope, Montierungen, Filter (einschließlich Optolong, Astro Hutech, Chroma, Baader) und Kameras (Atik, QHYCCD, ZWO, Canon) für die Planeten- und Deep-Sky-Fotografie benutzt. Finanziell habe ich auf die harte Tour lernen müssen, indem ich meine derzeitige Sammlung immer wieder fein abgestimmt habe, das meine Himmelsbedingungen, mein Budget, meine Zeit und meine Abbildungsziele unterstützt.

Zurzeit besitze ich eine Skywatcher EQ8, die in meinem Roll-Off-Dachobservatorium montiert ist. Darauf habe ich ein RASA 11 mit Baader UFC, QHY268M Kamera und Baaders CMOS-optimierten LRGB- und Ultra-Narrowband f/2-Filtern.

Hier sind die Faktoren, die ich bei der Auswahl meiner Filter berücksichtigt habe:

  1. Preis:
    Bewerten Sie den Preis des Produkts im Verhältnis zu seinen Merkmalen, seiner Qualität und seiner Leistung. Ist der Preis im Vergleich zu ähnlichen Produkten auf dem Markt angemessen und wettbewerbsfähig? Überlegen Sie, ob das Produkt wesentliche Vorteile oder einzigartige Merkmale bietet, die seinen Preis rechtfertigen.

    Meiner Meinung nach sind die Filter von Baader absolut preiswert. Man hat dort den Preis wettbewerbsfähig und die Leistung hoch gehalten. Ein ganzer Satz von Baader-Filtern kostet ein wenig mehr als ein einzelner Chroma-Filter. Chroma-Filter sind gut, aber im Vergleich nicht preiswert. (Baader 2" LRGB Set ~ € 500 vs. Chroma LRGB ~ € 2.238).

  2. Qualität:
    Entspricht es Ihren Erwartungen in Bezug auf Haltbarkeit, handwerkliche Ausführung und allgemeine Verarbeitungsqualität? Ein gut verarbeitetes und langlebiges Produkt bietet langfristig einen besseren Wert.

    Die Baader CMOS-optimierten Filter, die mit der Baader Planetarium's Life-Coat™- Technologie ausgestattet sind, sind so haltbar, dass Baader eine Garantie auf die Beschichtungen für die gesamte Lebensdauer des Filters gewährt. Baader garantiert, dass die Beschichtungen nicht abblättern, abplatzen oder sich physikalisch abbauen und einer wiederholten Reinigung mit feinoptischen Reinigungsmitteln standhalten. Eine solche Garantie belegt, dass die Verarbeitungsqualität hoch ist, dass die Beschichtungen auf größtmögliche Haltbarkeit ausgelegt sind und ich kann nachvollziehen wie Baader eine solche lebenslange Garantie anbieten kann. Ich glaube nicht, dass ein anderer Anbieter eine derartige Zusicherung macht.

  3. Performance:
    Bewerten Sie, wie gut das Produkt seine beabsichtigte Funktion erfüllt. Liefert es die erwarteten Ergebnisse oder erfüllt es Ihre Anforderungen? Berücksichtigen Sie seine Effizienz, Genauigkeit, Zuverlässigkeit und alle zusätzlichen Vorteile, die es im Vergleich zu anderen Optionen bietet.

    Ich habe am Ende dieses Blogs einige Bilder veröffentlicht. Sie können die Qualität selbst beurteilen. Ja, bei einer früheren Filtergeneration gab es Probleme mit Halos, die inzwischen behoben sind. Halos können sehr lästig sein, und es liegt nicht immer am Filter (in den meisten Fällen liegt es nicht am Filter). Reflexionen können in Ihrem Abbildungssystem auftreten und durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden: u. a. durch den Abstand zwischen den optischen Elementen, den Abstand zur CMOS-Kamera, das Frontfenster der CMOS-Kamera selbst usw. Sie müssen sich Zeit nehmen, um Ihr gesamtes optisches System und seine einzelnen Nuancen zu verstehen.
  4. Features und Spezifikationen:
    Überprüfen Sie die Funktionen, Spezifikationen und die Möglichkeiten die das jeweilige Produkt bieten soll. Gibt es einzigartige oder erweiterte Funktionen, die sich von Konkurrenzprodukten unterscheiden? Stellen Sie fest, ob diese Funktionen für Ihre Bedürfnisse wesentlich sind und ob sie den Preis rechtfertigen.

    Ich habe mich für ein High-Speed Ultra-Narrowband Filter entschieden, der zu meinem RASA 11 passt. Diese Entscheidung beruhte auf meinen Bedürfnissen (die weiter unten erläutert werden). Was die Funktionen angeht, so stachen die in die Filter integrierten Funktionen zur Vermeidung von Reflexionen und Halos hervor. Zum Beispiel:
    • Reflex-Blocker - mit Beschichtungen zur Reduzierung von Halos, die durch mein Abbildungssystem verursacht werden.
    • Parfokal - das hilft, bei einem Filterwechsel nicht so viel nachfokussieren zu müssen. Da der Filterwechsel bei meinem RASA 11 mit dem Baader UFC-System manuell erfolgt, muss ich meinen motorisierten Fokussierer weniger bewegen und kann schneller wieder mit der Aufnahme beginnen (und der Fokussierer ist nicht ewig am arbeiten um den Fokus zu erreichen, wobei er evtl. sogar immer weiter aus dem Fokus gerät, was bei der Verwendung eines SCT-Designs ohne weiteres passieren kann).
    • Geschwärzte Ränder - wiederum zur Verringerung von Reflexionen in meinem Abbildungssystem, viele Spiegel und Glas = hohes Reflexionspotenzial
    • Versiegelte Beschichtungsränder - jeder Filter wird einzeln beschichtet und nicht aus einer Platte geschnitten. Dies ist wahrscheinlich der Grund warum Baader eine Life-Coat-Garantie anbieten kann wonach die Filter unbegrenzt haltbar sind.
  5. Markenreputation und Kundenbewertungen:
    Recherchieren Sie den Ruf der Marke und die Kundenbewertungen zu dem Produkt. Achten Sie auf das Feedback anderer Kunden, die das Produkt verwendet haben, um einen Einblick in die Leistung, Zuverlässigkeit und Kundenzufriedenheit zu erhalten. Positive Bewertungen und ein guter Ruf der Marke können auf ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis hindeuten.

    Baader Planetarium ist seit 1966 im Geschäft. Ich habe noch nie eine schlechte Kundenbetreuung von Händlern oder Baader direkt erlebt (ich gebe zu, dass ich auch noch nie Probleme hatte, mit Ausnahme eines Problems mit der frühen Baader Steeltrack-Software, das von Baader selbst schnell gelöst wurde). Als familiengeführtes Unternehmen habe ich das Gefühl, dass sie mit Leidenschaft bei der Sache sind und das Richtige zum richtigen Preis tun wollen, indem sie die Astronomie für jeden Geldbeutel zugänglich machen und wirklich "Aiders in Astromony" sind (das ist ihr Slogan).
     
  6. Langlebigkeit und zuküntige Kompatibilität:
    Berücksichtigen Sie die Langlebigkeit und zukünftige Kompatibilität des Produkts. Wird es über einen angemessenen Zeitraum hinweg relevant und nutzbar bleiben? Beurteilen Sie, ob das Produkt aufrüstbar oder mit künftigen Entwicklungen oder Technologien kompatibel ist, um seinen Wert auf Dauer zu sichern.

    Ich habe auch noch die älteren Baader 2" CCD-Filter, die sich in demselben Zustand befinden, wie ich sie gekauft habe. Ich habe daher auch keine Bedenken, was die Langlebigkeit der neuen CMOS-optimierten Filter von Baader angeht, vor allem nicht mit der Life-Coat-Garantie als Rückhalt. Ich habe in den letzten 20 Jahren gefasste 2"-Filter verwendet und obwohl die Sensoren moderner CMOS-Kameras immer größer werden, sehe ich keine Notwendigkeit, in nächster Zeit aufzurüsten.
     
  7. Garantie und Kundenservice:
    Prüfen Sie die vom Hersteller angebotene Garantie und die Verfügbarkeit des Kundendienstes. Eine verlässliche Garantie und ein reaktionsschneller Kundendienst können einen zusätzlichen Wert darstellen, indem sie Sicherheit und Unterstützung bei Problemen oder Defekten bieten.

    Baader bietet Life-Coat™, eine lebenslange Garantie auf seine CMOS-optimierten Filter (vorausgesetzt, sie werden korrekt verwendet und behandelt). Als familiengeführtes Unternehmen, das seit über 50 Jahren tätig ist, ist Baader vertrauenswürdig und bietet einen hervorragenden Kundenservice.
     
  8. Persönliche Bedürfnisse und Präferenzen:
    Schließlich sollten Sie prüfen, inwieweit das Produkt auf Ihre spezifischen Bedürfnisse, Vorlieben und den beabsichtigten Verwendungszweck abgestimmt ist. Verschiedene Produkte können unterschiedliche Anforderungen erfüllen, daher ist es wichtig, ein Produkt zu wählen, das Ihren Umständen und Prioritäten am besten entspricht.

Was habe ich ausgewählt?

Ich habe mich bei meinem RASA 11 für die 3.5 und 4 nm Ultra-Narrowband-High Speed Filter entschieden. Warum? Die Begründung mag Sie überraschen. Die etwas breitbandigeren 6.5 nm High-Speed-Filter haben zwar ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber mein Garten grenzt an andere Gärten und meine Nachbarn haben viele LED-Leuchten, vor allem an Wochenenden, immer genau dann wenn es nicht windig ist, der Mond nicht scheint und die Himmelsbedingungen gut sind. Sie können sich die Herausforderungen sicher vorstellen. Außerdem gibt es Bäume, die mir nicht gehören und die im Weg stehen. Ich arbeite Vollzeit und habe zwei kleine Kinder, meine Zeit ist begrenzt. Ich bin im mittleren Alter, aber noch nicht im Ruhestand, also kann ich nicht die ganze Nacht aufbleiben und bis in die frühen Morgenstunden Bilder machen. Deshalb habe ich mich für ein RASA-Gerät für Hochgeschwindigkeitsaufnahmen entschieden, wodurch sich meine Aufnahmezeit erheblich verkürzt. Ich könnte zwar mehrere Nächte lang Aufnahmen machen, aber das muss ich nicht. Für meine derzeitige Situation ist das genau richtig. In meiner Situation sind deshalb die Ultra-Narrowband-Baader-Filter am RASA 11 hervorragend, denn ich kann trotz aller Herausforderungen hervorragende Ergebnisse erzielen (siehe weiter unten im Blog).

Ich hoffe, die obigen Ausführungen helfen Ihnen, eine Entscheidung darüber zu treffen, welche Filter für Ihre Bedürfnisse geeignet sind. Baader Planetarium hat ein wirklich gutes Tool entwickelt, das Ihnen hilft die für Ihr Abbildungssystem am besten geeigneten Filter zu finden. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels können Sie auf dieses Tool zugreifen: Baader Narrowband-/Highspeed Filter Selektor

Beispiel für Astrofotografie, aufgenommen mit Baader CMOS-optimierten Filtern

Ich könnte darüber sprechen, wie klein und dicht die Sterne sind (das sind sie), dass die Filter viel mehr Kontrast bieten als ihre Vorgänger (das tun sie), aber das kann immer noch sehr subjektiv sein und von den Himmelsbedingungen beeinflusst werden. Mein Himmel ist nicht großartig, wirklich nicht, und ich habe mit all den anderen Problemen zu kämpfen, die das Leben in einer Vorstadt mit sich bringt. Diese Bilder wurden auch unter ziemlich schlechten Bedingungen mit dünnem Dunst aufgenommen. Ich muss auch darauf hinweisen, dass ich nicht allzu viel Zeit mit der Bearbeitung meiner Bilder verbringe. Ich bin der Meinung, dass man mit guten Daten auch ein gutes Bild machen kann. Meiner Meinung nach muss man ein Bild nicht so stark bearbeiten, dass es hell und bunt aussieht. Für mich sieht das zu sehr bearbeitet aus, und ich bevorzuge die dunkleren Bilder mit einfachen Histogramm- und Kurventransformationen. Damit sind die Haftungsausschlüsse aus dem Weg geräumt.

M45 taken with Baader CMOS-Optimized LRGB

Mein Arbeitsablauf besteht aus der Verwendung von PixInsight zum Kalibrieren, Stacken, mit automatischer Hintergrundneutralisierung, BlurXterminate, NoiseXterminate und vielleicht StarXterminate. Sofern möglich verwende ich TGV Denoise nach dem Streckvorgang, aber bei diesen Beispielen habe ich das nicht getan. Ich verwende einfach die ScreenTransferFunction (STF) in PI, die auf das Histogramm angewendet wird, und einen Hauch von Curves Transformation, bevor ich in ein PNG/JPG exportiere. Es gibt wahrscheinlich noch so viel mehr, was ich tun könnte, aber ich tue es nicht. Oh, das hätte ich fast vergessen. Ich verwende PhotometricColorCalibration in PixInsight, das einen Weißabgleich auf das Bild anwendet.

NGC 7023 - Der Iris Nebel 2 hour Integration von Bortle 7 Himmel

NGC 7023, auch bekannt als Irisnebel, ist ein fesselndes und visuell auffälliges Himmelsobjekt im Sternbild Cepheus. Dieser Reflexionsnebel liegt etwa 1.300 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften ein beliebtes Ziel für Amateur- und Profi-Astronomen gleichermaßen. Der Irisnebel verdankt seinen Namen der markanten Form und dem Aussehen seiner zentralen Region, die an eine Iris oder ein Auge erinnert. Dieses auffällige Merkmal entsteht durch eine dichte Wolke aus interstellarem Staub, der das von nahen Sternen ausgesandte Licht streut und reflektiert. Die Staubpartikel im Nebel bilden auch verschlungene dunkle Fäden, die den visuellen Reiz des Nebels noch verstärken. Im Herzen von NGC 7023 befindet sich ein junger Sternhaufen, der das umgebende Gas und den Staub mit seiner intensiven Strahlung beleuchtet. Durch diese Wechselwirkung entstehen die leuchtenden Blau- und Gelbtöne, die auf vielen Astrofotos des Nebels zu sehen sind.

Imaging System: QHY286M CMOS Kamera montiert am RASA 11 mit Baader UFC.
Filter: Baader CMOS-optimierte LRGB
Montierung: Skywatcher EQ8
Belichtungsdetails: 30 x 60 Sekunden pro Kanal (LRGB). Insgesamt 2 Stunden Integrationszeit von Bortle 7 Himmel.

NGC 7635 - Der Bubblenebel 17 Stunden Integration von Bortle 7 Himmel

NGC 7635, auch bekannt als Bubblenebel, ist ein fesselnder und visuell beeindruckender Emissionsnebel im Sternbild Kassiopeia. Seine einzigartige Struktur und sein unverwechselbares Aussehen haben ihn ebenfalls zu einem beliebten Ziel für Amateur- und Profi-Astronomen gemacht. Der Bubblenebel verdankt seinen Namen der kugelförmigen, blasenartigen Struktur in seinem Zentrum, die durch den starken Sternwind und die Strahlung eines massereichen, heißen und jungen Zentralsterns entsteht. Dieser Stern mit der Bezeichnung BD+60 2522 ist schätzungsweise um ein Vielfaches massereicher als unsere Sonne und sendet intensive ultraviolette Strahlung aus, die das umgebende Wasserstoffgas ionisiert. Das ionisierte Gas strahlt dann Licht aus und erzeugt das auffällige rötliche Leuchten, das auf Bildern des Nebels zu sehen ist.

Imaging System: QHY286M CMOS Kamera montiert am RASA 11 mit Baader UFC.
Filter: Baader CMOS-optimierte 3.5/4nm f/2 Ultra Highspeed (Ultra-Narrowband) Filter.
Montierung: Skywatcher EQ8
Belichtungsdetails: Ha: 354x60s, SII: 121x60s & 104x120s, OIII: 175x120s. Insgesamt ~17 Stunden Integrationszeit von Bortle 7 Himmel.

Fragen Sie nicht nach dem Grund für die unterschiedliche Belichtung! Ich würde auch gerne zu gegebener Zeit mehr Daten über SII und OIII sammeln, da dies etwa die Hälfte dessen ist, was ich geplant habe und brauche. Man sieht an den Bildern, dass mehr benötigt wird. Vielleicht beim nächsten Mal, oder? Astrofotografie ist für das Leben, nicht nur für Weihnachten, oder so ähnlich…

Ich habe die Kombination mit PixelMath in PixInsight gemischt.

Und zum Schluss noch M45, aufgenommen mit Baader CMOS-optimierten LRGB-Filter mit den gleichen Kits wie oben.

M45 aufgenommen mit Baader CMOS-optmierten LRGB Filter

Das Universal Filter Changer (UFC) Filterschubladensystem mit seiner soliden Mechanik und hohen Flexibilität hat weltweit einen großen Nutzerkreis gefunden. Dennoch gibt es immer wieder Anwendungsfälle, die mit den bislang vorhandenen Adaptern nicht abgedeckt werden. Daher erhalten wir von unseren Kunden immer wieder Anfragen nach technischen Zeichnungen. Im Zuge der Weiterentwicklung unserer Produkte freuen wir uns, nun den UFC Design-Guide bereitstellen zu können.

Der Design-Guide enthält technische Zeichnungen mit allen relevanten Maßen, die Sie zur Anfertigung eigener Adapter auf beiden Seiten des UFC benötigen – sowohl für den teleskopseitigen S70-Ringschwalbenanschluss als auch für die okular-/kameraseitige Adaption:

UFC Design-Guide: Kameraseitiger UFC-Adapter
Als PDF herunterladen

UFC Design-Guide: Teleskopseitiger UFC-Adapter
Als PDF herunterladen

Damit können Sie nun leicht eigene Adapter für das UFC-System konstruieren und so individuelle Lösungen für Ihre speziellen Anforderungen realisieren.

Ein gutes Beispiel dafür, wie Ihr Feedback und Ihre individuellen Anpassungen uns bei der kontinuierlichen Verbesserung unserer Produkte unterstützen, ist die Bewertung eines unserer Kunden, die den Auslöser für die Entwicklung dieses UFC Design-Guides bildete.

Er veröffentlichte eine sehr positive Bewertung unseres UFC-Systems, welche die Solidität und Flexibilität unseres UFC-Systems hervorhob, aber auch seine Notwendigkeit für spezielle Anpassungen, was uns dazu motivierte, diese Zeichnungen zu veröffentlichen. Unser Kunde hat bereits seinen eigenen Adapter mit Hilfe unseres Design-Guides erstellt und uns freundlicherweise Bilder sowie seine selbsterstellten CAD-Zeichnungen und Dokumentation dazu zur Verfügung gestellt (ohne Gewähr), die wir an dieser Stelle teilen dürfen. Er selbst schreibt dazu:

Bei meinem Teil handelt es sich um einen Off Axis Guider für den UFC mit M68 Anschluss. Er soll den 2 1/2" Korrektor meines Selbstbaunewtons (M68-Anschluss) ohne mechanische Kompromisse mit dem UFC und der Kamera verbinden.  Weiteres Designkriterium war es eine möglichst große freie Öffnung zu realisieren, um die Vignettierung des Vollformates zu minieren. Da ich schon mit einem selbstgebauten Off Axis Guider mit M48-Anschluss sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, habe ich mit den Baader-Informationen zum UFC einen M68-Off-Axis-Guider mit UFC-Ringschalbenanschluss hergestellt, der die erforderliche Länge für meinen Image-Train hat. Als Prisma habe ich ein einfaches 8x8 Prisma aus China eingesetzt.

Kai Wickerphotonenfangen.de

Wir möchten Sie dazu ermutigen, Ihre ähnlichen Projekte und Anpassungen mit uns und unseren Kunden zu teilen. Ihre Rückmeldungen helfen uns dabei, unsere Produkte kontinuierlich zu verbessern und zu erweitern.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen in Baader Planetarium.

In diesem Sommer haben wir unserem Kunden Hr. Rüdiger Proske das neue [product sku="1363080"] für einen Vergleichstest mit den langbauenden Vorgängermodel TZ-4 zur Verfügung gestellt. Überaus interessant war die Frage, wie das TZ-4S, das primär für den SunDancer II H-alpha Filter entwickelt wurde, mit dem großen SolarSpectrum H-alpha Filter harmoniert, der hier zum Einsatz kam. Wir freuen uns sehr über sein überaus positives Fazit und seinen Erfahrungsbericht.

Lesen Sie hier den ausführlichen Erfahrungsbericht von Herrn Rüdiger Proske:

lm Juni 2023 wurde mir die Möglichkeit angeboten das neue „Baader SunDancer II Telezentrisches System TZ-4S“ (kurz TZ-4S) zur anstehenden Markteinführung zu testen.

Da ich schon 2 Jahre mit dem klassischen langbauenden telezentrischen Systemen TZ-4 und dem TZ-3 arbeitete, waren mein Interesse und meine Neugier für das TZ-4Short sofort geweckt. Ich wollte wissen, wie sich das neue System weiterentwickelt hat und sich im Vergleich zu dem Vorgängersystem behauptet. Überaus interessant war auch die Frage, wie das TZ-4S, das primär für den SunDancer II H-alpha Filter entwickelt wurde, mit dem SolarSpectrum Filter harmoniert, der hier zum Einsatz kam.

Das Test-Setup

Getestet wurde das neue TZ-4S an einem TEC 140 ED mit einer nativen Brennweite von 980mm zusammen mit einem SolarSpectrum Solar Observer 1.5 - 0.5A Ha-Filter. Um den Refraktor auf das nötige Brennweiten-Öffnungsverhältnis von F=30 zu bekommen, ist das das TZ-4S ideal geeignet. Das erreichte Öffnungsverhältnis von F=28 ist hinreichend.

Als Sensor kam eine Kamera mit einem Sony IMX174LLJ zum Einsatz, der sich aufgrund des Global Shutters für Sonnenaufnahmen besonders gut eignet. Vor dem Teleskopobjektiv war ein Baader D-ERF montiert, um die Energie aus dem Teleskop fern zu halten.

Unboxing und mechanischer Eindruck

Das TZ-4S kommt in einer kleinen, Baader-typischen, Pappschachtel. Schon bei auspacken macht das TZ einen soliden und robusten Eindruck. Spontan fühlt man sich an ein Okular erinnert, und es ist auf den ersten Blick auch mit einem solchen zu verwechseln. Obwohl es vollständig aus Metall gefertigt ist, ist es mit ca. 250g etwas leichter, als das alte System mit ca. 310g.

Was sofort positiv auffällt, ist die gedrungene und kurze Bauweise im Vergleich zu dem doch deutlich längeren alten System. Die seidenmatt schwarze Oberfläche scheint identisch zu der der Okulare zu sein und verspricht Langlebigkeit. Beide Öffnungen sind durch Staubschutzkappen sicher verschlossen.

Integration in die optische Kette

Teleskopseitig wird das TZ-4S wie ein 1,25“ oder 2“ Okular in die Okularklemme eingesetzt. Ich verwende eine 2“ Baader ClickLock-Okularklemme. Das erlaubt einen schnellen Aufbau und bietet die Möglichkeit das H-alpha System bedarfsgerecht zu rotieren.

Kameraseitig weist das TZ-4S ein T2-Gewinde auf. Damit ist eine Adaption von Standardbauteilen wie T2-Hülsen oder Schnellwechsler problemlos möglich. Aber auch eine Integration in das Baader M68 Telekompendium ist damit möglich. Als Backfokus werden mindestens 100mm nach dem letzten Linsenelement angegeben. Der Abstand wird i.d.R. mit T2 Hülsen erreicht. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass es der Abbildungsqualität durchaus zuträglich ist, den Abstand ein wenig zu vergrößern. Ich habe letztlich ca. 150mm als optimal empfunden. Dabei ist das System aber TZ-typisch sehr tolerant (im Gegensatz zu Barlow-Linsen).

Der kurze Backfokus ist ein signifikanter Vorteil gegenüber dem alten TZ-4, das mindestens 240mm als Arbeitsabstand verlangte. Dadurch wird die enorme Länge, die ein H-alpha Aufbau hat, deutlich reduziert. Das verringert die Belastung auf dem Okularauszug und reduziert die Gefahr einer mechanischen Kollision beim Meridianflipp.

Der gesamte Aufbau erwies sich als mechanisch robust ohne Spiel oder „Wackelei“.

Optische Leistung

Wie immer sagen Bilder mehr als tausend Worte. Daher verweise ich auf die unten abgebildeten Bilder. Optisch lässt sich jedoch klar sagen, dass das neue System dem alten optisch mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist. Ein direkter Vergleich bei Lucky-Imaging ist stets etwas heikel, da sich die Bedingungen laufend ändern und letztendlich eine Aussage immer auf den „gestackten“ Bildern beruht. Was ich jedoch im direkten Vergleich feststellen konnte ist, dass das neue TZ-4S durchwegs einen Ticken schärfer war und die Bilder mehr Reserven in Bezug auf Dynamik hatten. Das ist wohl primär der Neuberechnung des optischen Aufbaus und der H-alpha Wellenlängenoptimierung geschuldet, die sich hier auszahlt. 

Größenvergleich altes und neues TZ-4(S) am Teleskop

Fazit

Das neue „Baader SunDancer II Telezentrisches System TZ-4S“ ist ein herrlich kompaktes und hochwertiges telezentrisches System, das sich sowohl auf kleinen wie auch großen Teleskopen zu Hause fühlt. Seine Anschlussmöglichkeiten erlauben den vielseitigen Einsatz. Und wenn das System verstaut wird, nimmt es nicht mehr Platz als ein Okular weg.

Für mich stellt das neue TZ-4S eine konsequente und logische Weiterentwicklung des einige Jahre alten Vorgängers dar.

Pro:

  • Kompakt
  • Relativ leicht
  • Robust
  • Standardanschlüsse
  • Für TZ-Systeme sehr kurzer Arbeitsabstand

Kons:

  • keine im zweiwöchigen Einsatz gefunden

Hinweise:

  • Das Testsystem wurde leihweise von der Fa. Baader zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
  • Das System wurde nicht mit dem SunDancer II getestet, sondern mit einem SolarSpectrum.
  • Weitere Bilder und Solar-Animationen vom Autor: https://www.astrobin.com/users/DarkStar/

Nachfolgendes Statement und Bilder wurde uns von unserem Kunden Bernhard Hubl zugetragen.

Hallo Astrofotografen,

Ich freue mich, dass ich Euch heute das First Light mit der QHY 268M am TEC APO 200 FL vorstellen kann.

Der planetarische Nebel Abell 12 eignet sich perfekt für einen Test der Kombination von Optik, Kamera und Filter hinsichtlich Sternabbildung, Halos, Reflexe und Schärfe. Nicht ohne Grund hat Abell 12 den Spitznamen "Hidden planetary nebula". Dieser schwache PN verbirgt sich im Strahlenkranz des 4 mag hellen Sterns Mu Orionis. Nur wenn alle optischen Komponenten perfekt zusammenspielen und natürlich das Seeing gnädig ist, lässt sich dieser PN gut abbilden. Mein Plan war es mit Halpha- und [OIII]-Aufnahmen den PN sauber vom hellen Stern zu trennen. Leider machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung und so konnte ich nur 3h LRGB gewinnen. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Originaler Beitrag vom 17. 03. 2023

Durch glückliche Umstände kann ich derzeit mit einer traumhaften Optik arbeiten, einem TEC APO 200 FL (Fluorit-Refraktor mit 200mm Öffnung).

Nach dem Auspacken des TEC 200 aus der robusten Transportkiste konnte ich nicht warten und musste die Optik sobald wie möglich in meiner kleinen Schiebedachhütte für erste Tests aufbauen. Die Dimensionen dieses Refraktors sind wirklich beeindruckend. Der Innenraum meiner 2,5x2,5m großen Schiebedachhütte ist nun gut ausgenutzt 🙂 

Wie ich es bei einem Gerät dieser Klasse erwartet hatte, ist die Verarbeitung von höchster Qualität. Obwohl ich nur als Astrofotograf tätig bin, konnte ich es mir nicht verkneifen, zuerst das ein oder andere Okular in den Okularauszug zu stecken. Trotz nicht idealem Seeings war der visuelle Eindruck an Mond und Planeten überwältigend. Die ersten Testaufnahmen erfolgten mit meiner QSI660-Kamera bei sehr gutem Seeing. Hier zeigte sich bereits die hervorragende Schärfe des TEC und ich konnte in einzelnen 8min belichteten Luminanz-Aufnahmen bereits FWHM-Werte um 1,3" erreichen. Um den besten Fokuspunkt immer sicherzustellen rüstete ich den feinfühligen 3,5" Starlight Feathertouch-Okularauszug mit dem Baader Steeldrive II Motor-Adapterset nach, eine Investition, die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Schließlich konnte ich im Herbst 2022 meine Nikon Z6 erstmals am TEC 200 in Betrieb nehmen. Leider waren die letzten Monate an meinem Standort sehr schwierig, was klare Nächte und brauchbares Seeing anbelangt. Daher sind die folgenden Aufnahmen kürzer belichtet, als ich es mir gewünscht hätte. Die Ergebnisse überzeugen mich jedoch sehr, sodass ich Euch die Bilder nicht vorenthalten möchte.

Alle untenstehenden sowie zukünftig auch weitere Bilder finden Sie außerdem auf meiner Webseite:
www.astrophoton.com/chrono_TEC200FL.htm[br]

In der kommenden Galaxien-Saison werde ich eine QHY268 am TEC200 verwenden. Ich bin schon sehr gespannt, was da machbar sein wird, wenn das Seeing einmal richtig gut sein wird. Ein kleiner Vorgeschmack ist diese Aufnahme:

Mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Hubl

Im Frühjahr 2022 hatte ich die Chance, meine Meinung zu ein paar Prototypen eines möglichen Nachfolgers des K-Line-Filters abzugeben. Die Kalzium-Linie (CaII) war der einzige Bereich der Sonne, den ich mit meinem Sonnen-Setup noch nicht abgedeckt hatte. Diese Linie ist tatsächlich etwas exotisch, und die passenden Filter sind nicht sehr weit verbreitet.

Den vertrauten Anblick der Weißlicht-Sonne mit Herschelkeil oder Astrosolarfolie kennt wohl jeder, der sich mit der Sonnenbeobachtung beschäftigt. Es ist der günstigste und einfachste Einstieg in die Sonnenbeobachtung – im einfachsten Fall sogar per Projektion wie mit dem [product sku="2903405"]. Nicht nur über die Heilbronner Sternwarte kenne ich diesen Anblick auch schon seit Jahrzehnten. Insbesondere mit Monochrom-Kameras und dem seit Herbst 2022 verfügbaren verbesserten [product sku="solarcontinuumfilter"] lässt sich bei der Beobachtung der Sonnenoberfläche (der Photosphäre) im Weißlicht noch einiges mehr an Schärfe herausholen, sogar mit den eigentlich bescheidenen 80mm Öffnung, die ich meist nutze.

Testbericht: Der neue Baader SunDancer II H-Alpha Filter

Lesen Sie hier den Testbericht: Der neue Baader SunDancer II H-Alpha Filter

Mit dem [product sku="1363056"] (und dem Homeoffice samt freier Zeiteinteilung, die ich als Freiberufler genieße) hatte die Sonnenbeobachtung bei mir noch einen weiteren Schub erhalten. Der 0,6Å-Filter zeigt die Chromosphäre, also quasi die Strukturen der "Hochatmosphäre" der Sonne – vor allem die Protuberanzen.

Und ein Kalzium-Filter? Er zeigt den Zwischenbereich – die Grenze zwischen Photosphäre und Chromosphäre. Hier lassen sich u.a. die Fackelnetzwerke beobachten, die der Entstehung von Sonnenflecken vorausgehen. Einen Überblick über die beobachtbaren Strukturen finden Sie auf: Welche solaren Strukturen lassen sich mit Baader-Zubehör beobachten (Kalzium) von Dipl-Ing. Wolfgang Paech.

Besonderheiten bei der Kalzium-Beobachtung

Die Sonne als Beobachtungsobjekt für Amateurastronomen

Welche solaren Strukturen lassen sich mit Baader-Zubehör beobachten?

Hochaufgelöste Bilder und ausführliche Informationen zur Sonnenbeobachtung im

Weißlicht, Kalziumlicht, H-alpha-Licht

Die Kalzium-Sonne hat ein paar Besonderheiten, wegen denen sie kein Einsteigerobjekt für Sonnenfreunde ist. Am wichtigsten: Kalzium emittiert Licht knapp unterhalb von 400 nm, also in der Grenzregion zwischen sichtbarem Licht und UV-Strahlung: Während jüngere Menschen diese Wellenlängen teilweise noch sehen können, lässt die Fähigkeit bei älteren nach. Trotzdem sollte man auf die visuelle Beobachtung tunlichst verzichten: Die Kalzium-Linie gehört schon zur UV-Strahlung, die das Auge schädigt. Ein UV/IR-Cut-Filter blendet sie aus gutem Grund bereits aus. Kalzium-Filter sind also rein fotografische Filter.

Und da die Kalziumsonne so weit am Rand des sichtbaren Spektrums leuchtet, muss die Kamera erst einmal damit zurecht kommen. Eine normale Farbkamera wie eine DSLR oder eine Spiegellose ist denkbar ungeeignet, da sie die beiden K-Linien nur mit einem Viertel ihrer Pixel (den Sensoren für Blau) beobachten kann – und bei 400nm bereits recht unempfindlich ist, nicht zuletzt dank des normalerweise eingebauten UV/IR-Sperrfilters, der Unschärfen des Objektivs im ohnehin nicht sichbaren Teil des Spektrums ausblendet. (Einige Diagramme für eine DSLR finden Sie unter: astrosurf.com) Etwas besser sind auf Vollspektrum umgebaute Kameras, bei denen zumindest die internen Filter entfernt wurden; ideal sind monochrome Kameras. In den letzten Jahren haben kleinere Mono-Kameras wie die Modelle der QHY-III-Serie an Verbreitung gewonnen, da sie auch für das Autoguiding genutzt werden können und dort eine höhere Empfindlichkeit bieten als ihre Farbversionen.

Zu guter Letzt muss auch noch die Optik passen: Nicht jedes Teleskop bildet hier noch gut ab. Spiegelteleskope sind im Vorteil; gute ED-Refraktoren und Fraunhofer mit langsamem Öffnungsverhältnis sind meist besser geeignet als lichtstarke Refraktoren.

Die Kalzium-Filter

Es gibt zwei Möglichkeiten, um die Kalzium-Sonne zu beobachten. Da wären zum einen ähnlich engbandige Filter wie bei der H-alpha-Beobachtung. Dann lassen sich sogar Protuberanzen im blauen Licht beobachten, allerdings sind die Fertigungsansprüche an das Etalon sind noch höher als bei einem H-alpha-Filter – durch die kürzere Wellenlänge muss er noch dünner sein als bei einem H-alpha-Filter. Aufgrund der extremen Ansprüche sind solche Filter selten und werden meist nur kurzfristig angeboten, wenn gerade Herstellungskapazitäten frei sind. Ihre Halbwertsbreiten liegen etwa bei 2,5Å (0,25nm) oder noch weniger.

Deutlich einfacher in Herstellung und Handhabung sind breitbandigere Filter. Der vor vielen Jahren eingeführte K-Line Filter 1¼" (gestackt) #2458355 mit 8nm Bandbreite und einer zentralen Wellenlänge von 394 nm lässt beide Linien durch. Die Fackelnetzwerke sind so bereits sehr schön zu sehen – und das zu einem Bruchteil des Preises einen Filters mit weniger als einem Viertel Nanometer Halbwertsbreite! Um das mit den bei der Markteinführung verfügbaren Techniken zu erreichen, wurden zwei Filter gegeneinander verkippt gestackt – zu dem Fertigungsaufwand kam noch ein vergleichsweise hoher mechanischer Aufwand. Wichtig: Dieser Filter muss hinter einem weiteren Sonnenfilter mit etwa ND4 eingesetzt werden und darf nicht alleine verwendet werden. Zum Lieferumfang des K-Line gehört daher ein Stück fotografischer Astrosolar-Folie ND3,8, mit denen er auch am Newton eingesetzt werden kann; wer einen Refraktor mit Herschelkeil und die entsprechenden Dämpfungsfilter besitzt, kann ihn auch hinter einem Herschelkeil verwenden.

Nun, die Technik schreitet voran, und nach den guten Erfahrungen mit den CMOS-optimierten Schmalbandfiltern ging Baader auch eine Neuauflage des K-Line-Filters an. Im Frühjahr 2022 konnte ich das erste Produktionsmuster darauf testen, wie es sich im Vergleich zum klassischen Double-Stack K-Line schlägt, und ob das Filterstacking mit seinen Nachteilen heute noch notwendig ist.

Die Kalzium-Sonne – alt gegen neu

Die Referenz für den Vergleich bildet natürlich der ursprüngliche, gestackte K-Line-Filter. Statt mit der fotografischen AstroSolar-Folie, die zum Lieferumfang des K-Line-Filters gehört, verwendete ich einen Herschelkeil als Vorfilter, bei dem der ND3 durch einen ND1,8-Filter ersetzt wurde. So waren – genau wie mit der Folie – ausreichend kurze Belichtungszeiten mit der monochromen Kamera möglich, die ich normalerweise für das Autoguiding verwende. Für den Test verwendete ich meine beiden üblichen Sonnenteleskope: Einen Celestron ED80/600 und einen Vixen 80/910Mf. Auf Guiding konnte verzichtet werden: Für den ersten Test verwendete ich eine Celestron NexStar Evolution Montierung, die die Sonne trotz einfachen Ein-Stern-Alignments gut genug nachführte – die Unterschiede der Bildgrößern stammen von der verbleibenden Drift, die bei längerer Brennweite natürlich stärker auffiel. Alle Bilder wurden in Autostackert gestackt und mit Registax geschärft.
Sowohl bei f/7,5 als auch bei f/11 zeigte der alte K-Line Double-Stack neben den auch im Weißlicht sichtbaren Sonnenflecken ein ausgedehntes Fackelnetz, das sonst verborgen bleibt. Hübsch.

Das ist also die Referenz für den künftigen Filter:

Baader K-Line Double-Stack am ED80/600 mit Baader Herschelkeil und ND 1,8 Filter.

Baader K-Line Double-Stack am ED80/600 mit Baader Herschelkeil und ND 1,8 Filter.

Baader K-Line Double-Stack am 80/910 Vixen Fraunhofer mit Baader Herschelkeil und ND 1,8 Filter.

Baader K-Line Double-Stack am 80/910 Vixen Fraunhofer mit Baader Herschelkeil und ND 1,8 Filter.

[br]

Nächster Versuch, direkt im Anschluss: Der neue Filter, der als Nachfolger auserkoren war.

Mit einer Halbwertsbreite von 5 nm ist er schmalbandiger als der 8 nm K-Line-Filter, das Bild sollte also etwas dunkler sein.

Der neue Baader K-Line Filter – Singlestack und mit moderner CMOS-optimierter Vergütung, aufgenommen mit ED80/600

Der neue Baader Kalzium GEN-II Filter – Singlestack und mit moderner CMOS-optimierter Vergütung, aufgenommen mit ED80/600

Der neue Baader K-Line Filter – Singlestack und mit moderner CMOS-optimierter Vergütung, aufgenommen mit 80/910 Fraunhofer

Der neue Baader Kalzium GEN-II Filter – Singlestack und mit moderner CMOS-optimierter Vergütung, aufgenommen mit 80/910 Fraunhofer

[br]

Das Bild ist etwas anders als im ursprünglichen Filter: Die Helligkeitsunterschiede sind nicht ganz so ausgeprägt, während alle Details weiterhin deutlich sind. Über den Tiefen-Regler in Photoshop kann man die Helligkeitsunterschiede noch etwas stärker betonen; hier war mir eine vergleichbare Bildbearbeitung wichtiger. Da nur fotografisch beobachtet wird, werden ohnehin alle Aufnahmen nach den eigenen Präferenzen bearbeitet.

Das sieht schon einmal sehr vielversprehend aus. Ein einzelner moderner Filter liefert ein Bild, das dem ursprünglichen Double-Stack sehr ähnlich ist.

Nächster Test: Zwei Filter kombinieren.

Double-Stack: Zwei Filter kombiniert.

Double-Stack: Zwei Filter kombiniert, aufgenommen mit ED80/600

Double-Stack: Zwei Filter kombiniert.

Double-Stack: Zwei Filter kombiniert, aufgenommen mit 80/910 Fraunhofer

[br]

Die zwei Filter erforderten nun eine längere Belichtungszeit – im Ergebnis ist das Bild nun wieder fast so dunkel und kontrastreich wie mit dem ursprünglichen Double-Stack. Im Vergleich mit dem einzelnen neuen Kalzium GEN-II-Filter zeigen sich aber kaum Verbesserungen, der Double-Stack bringt also außer höheren Kosten und einem dunkleren Bild keine Vorteile.

Fazit

Baader Kalzium GEN-II 1¼" mit LPFC

[product sku="2961590"]

Wer sagt denn, dass alles immer teurer wird? Mit dem neuen Baader Kalzium-Filter Gen II ist es Baader gelungen, die Vorteile des alten Filters zu einem günstigeren Preis anzubieten. So ist die „blaue Sonne“ nun für mehr Beobachter zugänglich als je zuvor.

Der neue Kalzium-Filter bietet die Vorteile des alten K-Line-Filters (kontrastreiches Bild bei sogar besserer Filterung), während die Nachteile des bislang nötigen Filter-Stackings (dunkleres Bild, längere Belichtungszeiten, Gefahr von Reflexionen) verschwinden.

Der Filter ist im Gegensatz zum Solar Continuum-Filter (aber genau wie der alte, gestackte K-Line-Filter) nur in 1,25" verfügbar, aber das genügt immer noch, um in Geräten bis gut 3m Brennweite die gesamte Sonne zu beobachten. Wer die Sonne bislang im Weißlicht fotografiert, kann so vergleichsweise günstig sein "Arbeitsspektrum" erweitern und die Fackelgebiete ins Licht holen, die gerade in Amateurkreisen noch eher wenig Aufmerksamkeit erfahren.

Dabei ist man nicht auf einen Refraktor mit Herschelkeil angewiesen: Mit der fotografischen Astrosolar-Folie ND3,8 lässt sich (genau wie mit dem Solar Continuum Filter) auch ein 8“-Teleskop nutzen, egal ob ein langbrennweitiges Schmidt-Cassegrain oder ein reines Spiegelsystem wie ein Newton – die Probleme, die Refraktoren mit diesem Spektralbereich haben, werden so umgangen, und man kann die gesamte Auflösung nutzen, die Optik und Atmosphäre hergeben.
Besonders interessant dürfte der abwechselnde Einsatz eines neuen [product sku="solarcontinuumfilter"] und dem neuen [product sku="2961590"] sein. Abhängig von der Kameraempfindlichkeit in den jeweiligen Wellenlängen lassen sich die Filter mit etwas Glück einfach per Filterschieber oder Filterrad austauschen, sodass zeitnah deckungsgleiche Vergleichsbilder in Weißlicht (Solar Continuum) und CaK möglich sind, ohne die Kameraausrichtung zu verstellen. Da das Stacking entfällt, passen beide auch in flache Filterfassungen und somit in gängige Filterschieber/-räder.

Bonus

Bei der Gelegenheit hatte ich übrigens auch die Chance für einen Blick hinter die Kulissen der Filterentwicklung und konnte einen Filter testen, der mich sehr beeindruckt hat: Einen 1,2nm K-Line-Filter!

Die Sonne mit 1,2nm statt 5 nm!

Die Sonne mit 1,2nm statt 5 nm!

Bei dieser Bandbreite bleibt fast nur noch das Kalzium-Licht übrig – das Fackelnetzwerk wird so noch wesentlich auffälliger!
Aber das hat seinen Preis – nämlich die wesentlich höheren Produktionskosten. Dieser Filter würde in der Serienproduktion mindestens das acht bis zehnfache eines 5nm-Kalzium-Filters kosten und wäre nur etwas für absolute Spezialisten. Allerdings zeigt er trotz der engen Bandbreite immer noch keine Protuberanzen im CaK (genauer gesagt, man kann sie nachweisen – aber schön ist etwas anderes). Da er preislich näher an einem noch engbandigeren, aber letztlich vielseitigeren beheizten SolarSpectrum (die je nach Produktionskapazität gelegentlich verfügbar sind) liegt als an einfachen Kalzium-Filtern, wird es bei einem Prototyp bleiben. Aber die Entwicklung geht weiter – ich bin gespannt, was uns in den nächsten Jahren noch erwartet.

Ich durfte den DeltaRho 350 f/3 Astrograph (DR350) mit der Seriennummer 0003 testen – alles in allem ist diese Lösung absolut remote-fähig! Meine ersten Eindrücke und Erfahrungen dazu lesen Sie hier:

Aufbau und Einrichtung

Das Gerät ist sehr gut verarbeitet und mit dem Fokussierer und De-Rotator von PlaneWave eine ganz massive Einheit und überraschend schwer. Der Schwerpunkt liegt ziemlich weit hinten.

Die PWI4 (Beta-)Software, mit der das DR350 Teleskop bedient wird, ist schnell installiert und arbeitet sofort mit Maxim DL zusammen. Bei Problemen werfen Sie zuerst einen Blick auf die USB-Einstellungen in PWI4. Mit PWI4 werden die Lüfter, die Heizung des Fang- und Hauptspiegels, der Fokussierer und der Rotator bedient. Der DR350 wird rein über die Software gesteuert.

Mit Maxim DL konnte ich jede Arbeitsroutine des Fokussierens und der Feld-Tilt Messung sehr gut ausführen. Die Ergebnisse sind konstant und für die exakte Justage äußerst wichtig! Nachdem ich die [product sku="1931162"] Kamera unter Zuhilfenahme des Baader M68 Systems angebracht habe, war der DR350 bereit für den Einsatz.

Es gibt unter Astronomen das Gerücht, dass bei einer neuen Hardware das Wetter viele Wochen schlecht ist… Nun muss ich dem etwas Glauben schenken, denn durch Hoch- und Bodennebel, oder Wolken die nicht eine Lücke hatten, zog sich der Prozess des Justierens lange hin… und das erste Ergebnis war noch weit entfernt.

Die Justage vor dem First Light

Die Justage ist unter dem Strich einfach zu machen – aber es ist sehr wichtig, dass die Abbildung passt! Haupt- und Fangspiegel werden in den USA bei PlaneWave laser-aligned; der Fangspiegel und der Tilter müssen dann die Kamera in die optimale Ausrichtung bringen.
TIPP: Die Nacht muss gut und klar sein, damit die Ergebnisse der Feld-Tilt Messung richtig sind! Bei Dunst, Nebel oder Wolken rate ich davon ab![br]

Nachfolgend meine Schritte in einer Übersicht, um den DR350 zum Einsatz zu bringen.

  1. Den Fokus ermitteln! Mit einer normalen Fokusroutine. Der Wert muss als Basis für die Feld-Tilt Messung verwendet werden.
  2. Die Feldmessung: Dazu verwende ich insgesamt 5 Aufnahmen: zwei vor und zwei hinter dem Fokus, sowie eine, die dem eingetragen Basis Wert entspricht. Die Abstände sind je 500 Schritte bei Bin2!
  3. Daraus wird nun der beste Fokus bestimmt. Die Auswertung zeigt das Feld und wie die Verkippung ist. Danach kann das Feld entweder am PW-Tilter mit den Plättchen oder mit dem Baader M68-Tilter (falls er im System vorhanden ist) korrigiert werden.
  4. Und nun: Die Routine erneut durchlaufen lassen und die Schritte der Justage wiederholen, bis die Abweichung unter 5micron liegt!
  5. Die Fangspiegel „Mitte“ bei Bin1 überprüfen, ob alles in allem exakt mittig ausgerichtet ist!
  6. Danach noch einen letzten abschließenden Durchgang mit der Fokus- / Feld-Tilt Routine durchführen!

Nachdem ich die Werte, die Planewave angibt, erreicht hatte, wurde mit der Aufnahme begonnen!

Die Basics

Bei jeder Aufnahme beachtete ich die folgenden Punkte:

  • Cool-down: Hier lasse ich die Lüfter laufen, bis der Unterschied zwischen Umgebung und Fang + Hauptspiegel weniger als 1,5°C ist;
  • Bei den Aufnahmen hatte ich keinen Lüfter aktiv!
  • Die Spiegelheizungen waren im Einsatz, wenn ich sehr viel Tau hatte (leider oft). Aber sie lief nur, bis der Spiegel wieder komplett frei war; danach wurde er mit den seitlichen Lüftern wieder zurück auf Temperatur gebracht!

[br]

First Light

Ich habe in Luminanz und mit RGB aufgenommen (die neuen Baader LRGB CMOS optimierten Filter sind einfach top!). Den Fokus in Lum habe ich mit R/G/B verglichen, auch hier ist das System sehr ausgeglichen, es gibt keine großen Abweichungen in den Werten.

Jetzt musste ich nur eine wirklich gute Nacht ohne Mond haben (bei f/3 keine gute Kombination), und gute bis sehr gute Bedingungen. Oft war es bis zum Ende der Dämmerung gut, aber dann wurde es sehr oft schwierig. (Nebelbildung!)

Das Bild von IC59 und IC63: Hier waren bei Rot die Bedingungen gut, bei Grün gerade noch gut, und bei Blau hatte ich leider bereits viel Dunst und schleichenden Bodennebel. Belichtet wurden nur 60sec pro Einzelaufnahme, mit der QHY 600M im Bin2 (Gain 26).
Die Anzahl aller Aufnahmen war deutlich über 100, übrig blieben letztlich 74min in RGB. Die Flats wurden mit Folie aufgenommen, Darks und Bias für die Datenreduktion in PixInsight.

Das Ergebnis ist mit dem Hintergrund der nicht idealen Bedingungen sehr vielversprechend! Für NUR RGB ist das wirklich gut!

 

IC63 aufgenommen mit PlaneWave Delta Rho 350 f/3-Teleskop mit Cassegrain-Fokus, Kamera QHY600M

IC 59 und IC63 aufgenommen bei nicht idealen Bedingungen (viel Dunst bei Blau-Aufnahmen) mit PlaneWave Delta Rho 350 f/3-Teleskop mit Cassegrain-Fokus, Kamera QHY600M im Bin2 (Gain 26), Belichtung: 60 Sekunden pro Einzelaufnahmen
© Christoph Kaltseis


Software:
Datenreduktion, Stacking: PixInsight
Bildbearbeitung: Adobe Photoshop CC 2023 + APF-R
[br]

Mein erstes FAZIT

Es ist eine Top Hardware, die zwar absolute Sorgfalt bei der Justage benötigt, einen dafür aber auch mit sehr guten Bildergebnissen belohnt. Und das System ist absolut remotefähig!

Ein Traumgerät? Ja – ohne Wenn und Aber!