QUALITATIV HÖCHSTWERTIGE  PROFESSIONELLE  ASTRONOMISCHE MONTIERUNGEN

Astro-Physics 130mm f/6.3 StarFire GTX Refractor "Gran Turismo"Mit demselben Qualitätsanspruch der die vollapochromatischen Refraktoren legendär gemacht hat, baut die Firma von Roland Christen seit mehr als drei Jahrzehnten parallaktische GoTo-Montierungen. Deren vielfach bewiesene Stabilität, Exaktheit und Dauerhaftigkeit ist die Belohnung für jeden, der die traditionell langen Lieferzeiten abwarten kann.

Astro Physics 3600GTO "El Capitano"

"El Capitano" auf Dome C der Concordia Station in der Antarktis.

Zwei „el Capitan“ laufen seit mehreren Jahren in der Antarktis und widerstehen selbst -75°C. Sie sind das vielleicht spektakulärste Beispiel für die Widerstandsfähigkeit der robusten Astro-Physics Montierungen und stehen stellvertretend  für viele weitere Exemplare die oft Jahrzehnte bei unseren Kunden ohne Ausfälle laufen.

Durch den Einsatz von höchst präzise gefertigten Schneckengetriebe alle Astro-Physics Montierungen nur noch minimale Rundlauffehler auf und haben daher (auch ohne PEC Funktion) auch eine ausgezeichnete Tracking performance, sowohl für die visuelle- als auch für die fotografische Beobachtung.[br]Astro-Physics GTO 1600

Astro-Physics liefert 4 Montierungen mit Instrumententraglasten von 30- bis zu 135 Kilogramm. Eine Besonderheit betrifft die Montierungen der Serie GTO-1100 und GTO-1600, die trotz ihrer hohen Instrumententraglast gut transportabel sind, da Polblock und Deklinationsachse trennbar sind. Eine Person kann die GTO 1600 mit einer Kapazität von 90 kg Instrumentenlast durchaus alleine transportieren und aufstellen!

Astro-Physics GTO1100

Die Trennung von RA- und DE-Achse und Links: Der CNC gefräste Schwalbenschwanz der RA-Achse zur Aufnahme der DE-Achse

Die Verbindung der beiden Bauteile wird über eine CNC-gefräste Schwalbenfassung erreicht die die gleiche kompromisslose Stabilität aufweist, die man auch von "normalen" Schwalbenschwanzführungen gewöhnt ist.

Auch bei der GTO-3600 sind Polblock und Deklinationsachse trennbar, dennoch ist diese Montierung nur noch eingeschränkt transportabel und sollte primär permanent aufgestellt werden.

Die GTO-MACH 2 Universal Robotic Montierung rundet die Reihe nach unten ab und ist eine der wenigen Montierungen dieser Gewichtsklasse (Instrumentenlast bis zu 43 kg) bei der ALLE Kabelverbindungen zum Teleskop (auch zur CCD Kamera, elektr. Fokussierung oder anderer Zubehörteile) durch die Polachse geführt werden und so "Kabelsalat" der Vergangenheit angehört. Die Mach 2 GTO ersetzt ab sofort die langjährig bewährte Mach 1 GTO der Firma Astro-Physics

[br]

Modernste CNC-Maschinen und hydraulische Rundschleifmaschinen

Bei den Astro-Physics Montierungen sind alle Teile mit Hilfe moderner CNC-Maschinen aus massivem Aluminium gedreht und/oder gefräst. Auf diese Weise ist es möglich, das teure, arbeitsintensive Herstellen von Rohlingen aus Aluminium-Sandguss zu umgehen.

Durch den Einsatz modernster Fertigungsmethoden, bei denen Flächen- und Winkelgenauigkeiten von 1 Mikron (0.001 Millimeter) erreicht werden und die so die hochgenauen Passungen ergeben, wie sie hochpräzise Montierungen verlangen.

Ebenso wird bei diesen Fertigungsmethoden überflüssiges Material, welches nicht zur Steifigkeit der Konstruktion beitragen, aus dem massiven Aluminium herausgefräst, was zur deutlichen Gewichtsreduzierung bei gleichzeitig hoher Stabilität führt.

Durch die ausgeklügelte Kombination von zwei Kegelrollenlagern und drei Drucklagern in jedem der beiden Gehäuseteile werden die Achsen durch die Form der Achsgehäuse selbst zusätzlich entlastet und stabilisiert. Es entsteht so eine Montierung von hoher Steifigkeit und Schwingungsfreiheit mit einem erstaunlich geringen Gewicht bei gleichzeitig hoher Tragkraft.

Merkmale des GTO Servo-Antriebs aller Astro-Physics Montierungen

Astro-Physics GTOCP4Warum wählt Astro-Physics Servo- statt Schrittmotoren als Antrieb für das Montierungskonzept?

Der Drehmoment und damit die Beschleunigung von Schrittmotoren erreicht ihren Maximalwert bei niedrigen Frequenzen und sinkt bei hohen Frequenzen stark ab. Deshalb sind vergleichsweise große Motoren notwendig, die bei den zum Positionieren erforderlichen Drehzahlen noch genügend Drehmoment entwickeln. Bei kleinen Drehzahlen, also während der normalen Nachführung, haben solche Motoren viel zuviel Drehmoment und laufen deshalb oft entsprechend unruhig, was leicht zu Vibrationen des Teleskops führen kann. Darüber hinaus besitzen Schrittmotoren Eigenresonanzen, in deren Frequenzbereich sich die Laufruhe nochmals rapide verschlechtert.

Servomotoren dagegen zeichnen sich durch einen hohen Drehmoment auch bei hohen Drehzahlen aus, durch eine im gesamten erforderlichen Drehzahlbereich sehr gute Laufruhe und damit einem höheren Wirkungsgrad aus. Um die gleiche Positioniergenauigkeit im GoTo Betrieb wie beim Einsatz von Schrittmotoren zu erhalten, muss allerdings ein höherer elektronischer Aufwand der Motorsteuerung betrieben werden.

Alle Funktionen des Servoantriebs können von einem Laptop oder PC aus gesteuert werden. Die elektronische Steuerung verfügt über einen hundertprozentigen und vollständig unterstützten ASCOM V2 Treiber für alle Astro-Physics GTO-Montierungen. Dies ist die empfohlene Methode für die Steuerung der Montierung mit einem Personal Computer unter dem Windows-Betriebssystem. Bitte beachten Sie diesen Link http://www.astro-physics.com/index.htm?products/accessories/software/ascom/ascom für weitere Informationen und Links zu der ASCOM-Plattform und dem Astro-Physics V2 ASCOM-Treiber.

Astro-Physics GTOCP4

Die GTOCP4 Kontrollbox der GTO Steuerung

Astro-Physics stellt zum ersten mal seit einigen Jahren eine Steuerelektronik GTOCP4 für die Astro-Physics Montierungen (GTO-1100, GTO-1600, GTO-3600 und Mach1 - ab Baujahr 1998) vor.

Für die neue GTO-Mach2 Montierung hat Astro-Physics ein neues Steuerungssystem (GTOCP5) entwickelt, das die Präzision der Renishaw Absolutencoder mit den Mikroschrittmotoren kombiniert, um eine höchst präzise laufende Montierung zu entwickeln, die auch im transportablen Betrieb in wenigen Minuten aufgebaut werden kann. Die Montierung kann manuell durch Lösen der Achsklemmungen oder elektronisch eingestellt werden, wobei die Encoder die Funktionen Positionieren (GoTo) und die Nachführung (guiding) bereitstellen.

Einige Funktionen der GTOCP4:

  • komplett neu strukturierte Elektronik unter Verwendung modernster Chiptechnologie. Schneller in der Datenverarbeitung mit größerem interner Speicherkapazität
  • die Elektronik arbeitet mit "floating point" (Gleitkomma Berechnung), eine Rechnerarchitektur, welche eine erhöhte Genauigkeit in Koordinatenberechnung und -transformation bedeutet
  • beinhaltet ALLE Funktionen der GTOCP3 Kontrollbox der letzten Generation
  • Abwärtskompatibel zu allen Astro-Physics Montierungen seit Baujahr 1998 (400 GTO, 600 E, Mach 1, 900/1100/1200/1600 und 3600 GTO)

Mehr Informationen und technische Details zur GTO Kontrollbox erhalten sie hier

 

Astro-Physics Keypad

GoTo in Perfektion über die Handsteuerung (optional)

ALLE Astro-Physics Montierungen mit Servo-Motoren werden über das GTO Steuersystem angesteuert und können komplett über die Handsteuerung bedient werden. Die Schnittstelle zwischen der Handsteuerung und der Montierung ist die GTO Kontrollbox. Sie sitzt bei den Modellen direkt auf dem Polblock, bis auf die MACH1. Dort sitzt die GTO Kontrollbox am Stativ.

Das Keypad kann mit allen Versionen der Astro-Physics GTO Kontrollbox verwendet werden: GTOCP1, GTOCP2, GTOCP3 und GTOCP4.

Die Handsteuerung ist ausnehmend intuitiv und einfach zu bedienen und ist gleichzeitig mit großartigen Features ausgestattet, um die Beobachtungssitzung produktiv und angenehm zu machen. Auf die Eingabe langer, schwer zu merkender Tastatursequenzen wurden bewusst vermieden. Im Prinzip ist die Handsteuerung ein kleiner "hand held" Computer mit einer großen Anzahl von astronomischen Koordinaten Datenbanken

Dieser "Handcomputer", dem auch kalte Winternächte nichts anhaben können, beinhaltet eine Vielzahl von Optionen:

  • verfügt über eine Auswahl verschiedener Korrektur- und Positioniergeschwindigkeiten
  • ermöglicht die Programmierung des periodischen Schneckenfehlers und des Getriebespiels in Rektaszension und Deklination
  • ermöglicht die vollautomatische Positionierung der Montierung auf das von Ihnen aus den Datenbanken ausgewähltes Beobachtungsobjekt mit drei verschiedenen Positionierungsgeschwindigkeiten
  • enthält eine umfangreiche Objektbibliothek mit mehr als 17.000 Objekten
  • mehrere eingebaute Software Routinen erlauben eine schnelle und einfache Justierung der Polachse
  • beinhaltet drei verschiedene Parkpositionen

Schalten Sie bei fest aufgestellten Montierungen nach dem Ende Ihrer Beobachtung die Spannungsversorgung der Montierung ab, werden die Encoderwerte der Motoren automatisch in einen elektronischen Speicher geschrieben. Das bedeutet, dass Sie bei ihrer nächsten Beobachtung sofort automatisch das Teleskop im GoTo Betrieb positionieren können - ohne weitere komplizierte Aktionen - und das auc, wenn Sie zum Beispiel einen Planeten am Tageshimmel beobachten wollen.

Aktualisierung der Steuersoftware über eine Internetverbindung ist natürlich Standard. Ein PC oder Laptop wird NICHT benötigt. Bei Bedarf können aber alle Montierungen auch über folgende externe Softwarepakete und Laptop/PC steuert werden:

  • PulseGuide
  • TheSky
  • GUIDE
  • Desktop Universe Earth Centered Universe (ECU)
  • SkyMap Pro
  • Starry Night Pro
  • jede andere Software, basierend auf der ASCOM Plattform.

Mehr Informationen und technische Details zum GTO Keypad erhalten sie hier

 

Mehr Informationen und technische Details zu den einzelnen Astro-Physics Montierungen finden Sie hier:

Astro-Physics GTI Mach2 Montierung

[product sku="1401372"]

[br]Die - über einen Zeitraum von fast 15 Jahren gelieferte - GTO 1200 ist nicht mehr lieferbar und wird von der GTO 1600 abgelöst. Ebenso ist die ältere GTO-900 nicht mehr lieferbar und wird von GTO-1100 ersetzt. Die Mach 2 GTO ersetzt die langjährig bewährte Mach 1 GTO der Firma Astro-Physics.

Zubehör zu den GTO Montierungen von Astro Physics

Selbstverständlich gibt es zu den Montierungen auch reichhaltiges mechanisches Zubehör – von der Instrumentenmontageplatte über Schwalbenschwanzklemmungen bis hin zur transportablen Säule und ebenso diverse Upgradesteile für ältere Montierungen.

Einzelheiten dazu finden Sie in unserer Astro-Physics Preisliste oder direkt auf den Webseiten von Astro Physics (www.astro-physics.com). Bei Astro Physics finden sich ebenso diverse Downloads von Bedienungsanleitungen und ausführlicheren Beschreibung zu den diversen Produkten.

 

 

 

Liebe DADOS-Freunde,

Kalibrierung eines 200L/mm-DADOS-Spektrums des Sterns Tsih mit der Conrad Magic Plasma Röhre Ne/Xedie neuen Tutorials zur Kalibrierung und Auswertung von Spektren sind speziell auf die Software BASS (Basic Astronomical Spectroscopy Software) von John Paraskeva zugeschnitten. BASS ist meines Erachtens die derzeit beste Windows-Software zur Spektrenverarbeitung, deren 32-Bit- und 64-Bit-Versionen problemlos – und absturzfrei! - unter Windows 10 laufen.

BASS ist anders als andere: Angefangen bei der Vorbereitung von Spektren (u.a. Crop, Dark, Flat, Bias, Stacking), über die Kalibrierung und Vermessung (Äquivalentbreite EW, Radialgeschwindigkeit RV) bis hin zu Beschriftung und Ausgabe, können Spektren in einem Fluss vollständig mit BASS bearbeitet werden. Diese Bearbeitungsschritte werden gemeinsam in einem sogenannten „BASS-Projekt“ gespeichert. Ruft man ein gespeichertes Projekt auf, sind die meisten Bearbeitungsschritte nachträglich überprüfbar und veränderbar. BASS kann Spektren aber auch als FITS/DAT-Files kompatibel zur Weiterverarbeitung mit anderen Spektroskopie-Programmen wie VisualSpec und MIDAS speichern. Somit steht Ihnen die Welt für zusätzliche Anwendungen offen, die in BASS noch nicht implementiert oder ausgetestet sind.

BASS ProjectBASS erscheint mir zukunftsfähig, die Software wird ständig weiterentwickelt. Dazu tragen insbesondere die zahlreichen Anregungen und Tests der User bei, die sich im Yahoo-Forum mit ihren Ergebnissen austauschen. Alle Infos zum BASS-Projekt (Freeware) und Download nach Registrierung bei der Yahoo-Gruppe: https://uk.groups.yahoo.com/neo/groups/astrobodger

Die vorgestellten Tutorials werden zusammen mit jeweiligen Musterdatensätzen zum Download bereitgestellt. Der Grundordner ist immer c:/astrodoger. In diesem Ordner erstellen Sie bitte die in dem jeweiligen Tutorial angegebenen Ordner mit den Musterdatensätzen. Selbstverständlich können Sie auch eigene Ordnernamen wählen, aber im Tutorial beziehe ich mich auf die vorgegebeen.

Editiert wurden Dateien, welche die chemischen Elemente und die zugehörigen Ruhewellenlängen enthalten. Neu sind Dateien zu Referenzlampen und Label-Sets, die zur Beschriftung dieser Spektren eigens erstellt wurden. Zusammengefasst sind alle neuen oder veränderten Dateien in den Ordner Reference zu kopieren. Denken Sie daran, Kopien von Dateien desselben Namens anzufertigen, bevor sie überschrieben werden.

Die hier vorliegenden ersten drei Tutorials beziehen sich auf niedrig aufgelöste Spektren mit dem 200er-Gitter, die dessen gesamten nutzbaren Spektralbereich in erster Ordnung von 3600Å bis ca. 9000Å umfassen. Sinnvoll ist, mit dem einfachsten aller Fälle, der Kalibrierung des Tageslichtspektrums zu beginnen. Die weiteren Tutorials behandeln schwerpunktmäßig die Kalibrierung von Sternspektren mit Hilfe von unterschiedlichen Referenzlampen.

In Vorbereitung sind Tutorials, welche die Kalibrierung und Auswertung (FWHM, EW, RV) höher aufgelöster Spektren mit den Gittern 900 Linien/mm und 1200 Linien/mm behandeln.

Die Tutorials finden Anwendung im Rahmen meines DADOS-Workshops

Falls Sie Anregungen haben oder Ihnen Fehler auffallen, teilen Sie mir diese bitte mit, herzlichen Dank!

Bernd Koch

Kontakt: Bernd.Koch@astrofoto.de

Tutorials für den DADOS-Spaltspektrografen

Kalibrierung eines 200 L/mm DADOS Sonnenspektrums (Tageslichtspektrum) anhand bekannter Fraunhoferlinien

  • Tageslichtspektrum ohne Teleskop
  • DADOS mit Gitter 200 L/mm
  • Spalt: 25μm
  • CCD-Kamera STF-8300M
  • Datensatz: Ein Tageslichtspektrum
  • Wellenlängenkalibrierung anhand der Fraunhofer-Linien
  • Normierung
  • Flusskalibrierung anhand eines Referenzspektrums G2 V
  • Anpassung einer Planckschen Strahlungskurve
  • Software: BASS

Download: Sonne_200L.zip und Reference.zip

 

Kalibrierung eines 200L/mm-DADOS-Spektrums des Sterns Sirius A mit der Energiesparlampe ESL Megaman/Ormalight

  • Sternspektrum mit Celestron 11 EdgeHD
  • DADOS mit Gitter 200 L/mm
  • Spalt: 25μm
  • CCD-Kamera STF-8300M
  • Datensatz: 10 Siriusspektren, ein Referenzspektrum
  • Wellenlängenkalibrierung mit einer Energiesparlampe als Referenzlampe vor dem Teleskop
  • Normierung
  • Flusskalibrierung anhand eines Referenzspektrums A1 V
  • Anpassung einer Planckschen Strahlungskurve
  • Software: BASS

Download: Sirius_200L.zip und Reference.zip

 

  • Sternspektrum mit Celestron 11 EdgeHD
  • DADOS mit Gitter 200 L/mm
  • Spalt: 25μm
  • CCD-Kamera STF-8300M
  • Datensatz: acht Spektren von γ Cas, ein Referenzspektrum
  • Wellenlängenkalibrierung mit einer Neon/Xenon-Plasmaröhre als Referenzlampe vor dem Teleskop
  • Normierung
  • Flusskalibrierung anhand eines Referenzspektrums A1 V
  • Anpassung einer Planckschen Strahlungskurve
  • Software: BASS

Download: gamma_Cas_ 200L.zip und Reference.zip

Ein erster Erfahrungsbericht zu den neuen SunDancer H-alpha Filtern von SolarSpectrum - eine kurze Beschreibung zur Technik, Beobachtung und ein erster Eindruck


 

Neue Serie der H-alpha SunDancer Filter von SolarSpectrum

H-alpha SunDancer Filter von SolarSpectrumDie neue Serie der H-alpha SunDancer Filter von SolarSpectrum unterscheiden sich von den anderen Filterserien (Advanced Solar Observer, Research Grade und Solar Observer Serie 1, Solar Observer Serie 1,5) dadurch, dass das Filterelement kippbar im Gehäuse eingebaut ist. Sie sind lieferbar in den Halbwertsbreiten 0.7-, 0.5 und 0.3 Angstroem. Durch den relativ kleinen freien Filterdurchlass von 19- bzw. 25mm sind sie im Vergleich zu den großen Filterserien relativ preiswert.

Wozu ist nun das Filterelement kippbar im Gehäuse eingebaut? In der Beschreibung zum Filter wird es als "Finetuning" bezeichnet. Die Bezeichnung ist etwas irreführend, denn die optische Konstruktion der SolarSpectrum Filter ist so - stehen sie exakt rechtwinklig in einem f/30 Strahlengang und sind auf ihre Betriebstemperatur aufgeheizt - ein H-alpha Bild der Sonne mit der angegeben Halbwertsbreite zeigen.

Was passiert nun, wenn das Filterelement aus dem rechtwinkligen Strahlengang heraus gekippt wird? Es verschiebt die H-alpha Linie in den so genannten roten- oder blauen Flügel des Sonnenspektrums. Bewegen sich solare Strukturen (Protuberanzen, Surge Filamente etc.) sehr schnell auf den Beobachter zu, bzw. von ihm weg, wird die Wellenlänge des Lichtes durch die Doppelverschiebung soweit aus der H-alpha Linie verschoben, dass die Struktur für den Beobachter flau und kontrastlos, bzw. schlichtweg unsichtbar wird. Durch die Verkippung des Filters wird die Wellenlängenverschiebung aufgehoben, und solche schnell bewegten Strukturen werden sichtbar oder kontrastreicher dargestellt. Häufig sind unter anderem im blauen Flügel der H-alpha Linie die so genannten "Ellerman boms" in Sonnenfleckengruppen zu beobachten.

Ellerman bombs sind sehr helle, fast Flarehelligkeit erreichende, kleine punktförmige Strukturen und werden deshalb auch als "Microflares" bezeichnet. Ihre Größe liegt zwischen einigen hundert bis zu einigen tausend Kilometern, ihre Lebensdauer beträgt meist nur wenige Minuten. Sie erscheinen fast ausschließlich in bipolaren Sonnenfleckengruppen, liegen oft am Außenrand der Penumbren von Sonnenflecken in so genannten "emergingflux regions". Beispielbilder dazu am Ende des Berichts.

Die SunDancer Filter sind beheizt und erreichen ihre Betriebstemperatur durch die geringe Größe außerordentlich schnell. Angenehm auch im Vergleich zu den großen Serien ist der Lüfterlose Heizbetrieb - absolut geräuschlos.

Lieferumfang: Solar Spectrum Sundancer Serie


Zum Lieferumfang:

Die SunDancer Filter werden in einem kleinen Kunststoffkoffer geliefert. Dazu gehören die Temperatursteuerung, ein Netzteil für die Spannungsversorgung und ein Verbindungskabel zwischen Filterelement und Elektronik. Das Filtergehäuse ist durch zwei schraubbare T2 Deckel staubgeschützt.

Wichtiger Hinweis zur Lagerung: Ein Fabry-Perot-Filter darf auf keinen Fall einfrieren. Ein so hochwertiger Filter, der für die Funktion bei einer ganz bestimmten Arbeitstemperatur hergestellt ist, darf keinen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt des Immersions-Öls ausgesetzt werden. Das Immersions-Öl, mit dem all die vielen Polarisationsplättchen und das Mica-Etalon optisch verbunden sind, kann "sulzig" werden. Dabei drückt das kristallin werdende Ölgemisch alle optischen Elemente auseinander, und die Vergütungen auf dem 1/200 lambda planparallelen Etalonplättchen leiden extrem. Auch die Haftung der dielektrischen Vergütung auf dem Eingangsblockfilter wird extrem belastet, was zu einer dramatisch beschleunigten Wassereinlagerung in der dielektrischen Vergütungsschicht führt. Insgesamt kann man diese Misshandlung als forcierten Alterungstest ansehen, wodurch die Garantie verfällt.

Aus diesem Grunde ist es erforderlich, dieses Instrument nach jeder Nutzung in einen Koffer o.ä. zu packen – am Besten mit Trockenmittel – und in die warme Wohnung zu bringen. Dann haben Sie viele Jahre Freude daran

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Teleskopmontage der SunDancer Filter:

Das Filtergehäuse hat objektivseitig (verspiegelte Seite des Filters zur Sonne) ein T2_Innengewinde, sowie ein 2"_Außengewinde, okularseitig ein T2_Außengewinde. Am einfachsten lässt sich das Filter über ein 2"/T2 Adapter (Astro T-2 System, Teil #16 oder #19) am Okularauszug montieren.

Für eine visuelle Beobachtung kann über ein T2 Standard Schnellwechelsystem (Astro T-2 System, Teil #6 und #7) direkt ein T2 Zenitspiegel oder ein T2 Zenitprisma angeschlossen werdenFür eine visuelle Beobachtung kann über ein T2 Standard Schnellwechelsystem (Astro T-2 System, Teil #6 und #7) direkt ein T2 Zenitspiegel oder ein T2 Zenitprisma angeschlossen werden. Das Schnellwechselsystem erlaubt so auch eine beliebige Orientierung des Zenitprismas zum optimalen Okulareinblick.

Für eine fotografische Beobachtung kann z.B. direkt an das Filtergehäuse eine 1¼" - T2 Okularklemme (T2 System, Teil #08A) mit Feinfokussierung angeschlossen werden. In diese kann dann direkt ein Videomodul eingesetzt werden (in meinem Fall eine Celestron SkyRis 445M).Für eine fotografische Beobachtung kann z.B. direkt an das Filtergehäuse eine 1¼" - T2 Okularklemme (T2 System, Teil #08A) mit Feinfokussierung angeschlossen werden. In diese kann dann direkt ein Videomodul eingesetzt werden (in meinem Fall eine Celestron SkyRis 445M).

Der für ein Fabry-Perot Filter geforderte f/30 Strahlengang wird an meinem Sonnenteleskop - einem 6" AstroPhysics Refraktor mit 1.085mm primärer Brennweite - über ein Baader telezentrisches System TZ-3 realisiert, welches in einem M68 Kompendium montiert ist. Die sekundäre Brennweite beträgt dann knapp 3.300mm, sodass ich mit einer freien Öffnung von maximal 110mm arbeiten kann.

Da das Tagesseeing Aufnahmen mit solch langen Brennweiten selten zulässt, ist bei mir häufig der RG TC 0.4fach Teleskompressor direkt hinter dem Filter montiert, so dass die effektive Brennweite dann nur noch ca. 1.500mm beträgt.

Der RG TC 0.4 hat auf beiden Seiten ein 2" Außengewinde (kurzes Gewinde zum Objektiv). Zum Anschluss an das Filter wird ein Adapter von T2_innen auf 2"_innen benötigt. Hinter dem Teleskompressor wird ein Adapter von 2"_ innen auf T2_außen benötigt (bei mir z.B. ein kurzbauender SC T2 Adapter, Artikelnummer # 2958500 B).

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[br]


Inbetriebnahme - die visuelle Beobachtung und das Filtertuning

Vor der ersten Beobachtung …

… stellen Sie sicher, das vor dem Objektiv das Energieschutzfilter (Baader D-ERF) montiert ist und dass alle anderen Teleskopöffnungen von eventuell mit dem Beobachtungsteleskop parallel montierten Instrumenten abgedeckt sind. Denken Sie auch an ein eventuelles Sucherfernrohr !

HeizungssteuerungHaben Sie das SunDancer Filter am Okularauszug montiert, verbinden Sie die Elektronik (Heizungssteuerung) per Kabel mit dem Filter. Verbinden Sie anschließend die Spannungsversorgung mit dem Steuerelement und schalten Sie das Netzteil ein. Die für das Filter erforderliche Arbeitstemperatur sollte vorab eingestellt sein. Die Temperaturangabe finden Sie auf dem Typenschild des Filtergehäuses.

Das LED Display zeigt beim Einschalten die Umgebungstemperatur an, und das Filter wird aufgeheizt. Dies geht bei den kleinen Filtergehäusen relativ schnell, spätestens nach 5 Minuten sollte die Arbeitstemperatur erreicht sein. Warten Sie noch einige Minuten, bis das Filter gleichmäßig durchgeheizt ist. Bei einer fehlenden Kabelverbindung zwischen Steuerung und Filter zeigt das Display EEEE für Error.

Stellschraube für FilterkippungAußen am Filtergehäuse befindet sich eine Rändelschraube aus hellem Kunststoff. Drehen Sie diese soweit heraus, bis sie keinen Widerstand durch das Filterelement mehr fühlen. Blicken Sie nun durch das Okular und stellen Sie den Sonnenrand ein und fokussieren Sie das Bild. Sie sehen - je nach Brennweite - eine helle rote Scheibe, bzw. einen Ausschnitt der Oberfläche mit dem Sonnenrand. Sind Sonnenflecken sichtbar, sehen sie einem rot eingefärbten Weißlichtbild der Sonne ähnlich.

Drehen Sie nun langsam die Kunstoffschraube im Uhrzeigersinn in das Filtergehäuse hinein, trifft die Schraube auf das Kippelement spüren Sie einen deutlichen Widerstand. Langsam sollte das Sonnenbild nun dunkler werden, und dann zeigt sich der Sonnenrand mit Protuberanzen und Spikulen der Chromosphäre. Suchen Sie nun Strukturen auf der Oberfläche der Sonne und justieren Sie die Filterkippung mit der Stellschraube, bis die Struktur in höchstem Kontrast erscheint. Nun liegt das Filter genau in der Mitte der H-alpha Linie.

Drehen Sie die Schraube weiter ins Gehäuse hinein, kippen Sie das Filter langsam in den roten H-alpha Flügel. Drehen Sie weit genug, sehen Sie praktisch wieder ein rot eingefärbtes Weißlichbild ohne Strukturen (mit Ausnahme von Sonnenflecken) auf der Oberfläche. Oft lassen sich schon an größeren, hellen Protuberanzen Unterschiede durch Verkippen des Filters in den roten oder blauen Flügel des Spektrums erkennen. Im blauem Flügel sind häufig - wie oben beschrieben - Ellerman bombs sichtbar (weiter unten auf der Seite ein Bildbeispiel dazu).

 

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Beurteilung des Filters

AR 2665 am 11.Juli, aufgenommen durch das unbeheizte SunDancer Filter

AR 2665 am 11.Juli, aufgenommen durch das unbeheizte SunDancer Filter

Ich bin seit über 40 Jahren aktiver Sonnenbobachter in verschiedenen Spektralbereichen. Im H-alpha Bereich habe ich viel Erfahrungen mit Day Starfiltern (gleiches optisches Prinzip wie die SolarSpectrum Filter) verschiedenster Halbwertsbreiten zwischen 1.0- und 0.3 Angstroem.

Die Sonnenaktivität ist zur Zeit ja relativ gering. Ich hatte jedoch das Glück, dass ab dem 6. Juli die relativ große und sehr aktive Sonnenfleckengruppe AR 2665 am Ostrand der Sonne erschien und im Laufe der nächsten Tage langsam Richtung Sonnenmitte rotierte. Am 9. Juli hatte sie sich bereits auf eine Länge von 125.000km ausgedehnt (ca. Jupitergröße), zu dem Zeitpunkt war NOAA 2665 die größte Gruppe im Jahr 2017.

Die visuelle Beobachtung

Das visuelle Bild im 0.5 Angstroem SunDancer Filter zeigte sich hell (zeugt von hoher Transmission des Filters) mit kontrastreicher Detaildarstellung. Ist der Himmel klar (ohne Zirren) ist der Himmelshintergrund tief schwarz und am Sonnenrand zeigen sich knackscharf Protuberanzen und die feinen Spikulen der Chromosphäre. Aktive Regionen auf der Sonnenoberfläche sind deutlich sichtbar und heben sich strukturiert von den nicht aktiven Regionen ab. Filamente (Protuberanzen in der Aufsicht) heben sich kontrastreich vor dem Hintergrund der Sonnenoberfläche ab, und helle Flares in aktiven Regionen stechen brilliant hervor.

Durch den geringen Filterdurchlass von nur 19mm ist das Gesichtsfeld - selbst bei niedrigen Vergrößerungen - relativ klein. Dafür ist das Filter mit der doch schmalen Halbwertsbreite von 0.5A im Vergleich zu Filtern mit größerem Durchlass relativ preiswert. Für fotografische Sonnenaufnahmen mit Videomodulen sind die 19mm mehr als ausreichend für die doch relativ kleinen Aufnahmechips.

Wichtiger Hinweis zur visuellen Beobachtung mit einem Zenitspiegel ...

Soll mit einem ZenitSPIEGEL beobachtet werden, so ist darauf zu achten, dass der Spiegel bei einer Wellenlänge von 656nm ausreichend Licht reflektiert. Die von Baader lieferbaren dielektrischer Zenitspiegel sind für die H-alpha NICHT geeignet. Die Baader Zenitspiegel mit einer BBHS Beschichtung reflektieren Licht bis zur Wellenlänge von 2.000 Nanometer.

Ein Einsatz von normalen ZenitPRISMEN ist unbedenklich, und jedwede fotografische Beobachtung sollte generell ohne eine Bildumlenkung erfolgen.

Die fotografische Beobachtung

"Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte". Dieses Zitat steht dafür, dass komplizierte Sachverhalte oft mit einem Bild sehr einfach erklärt werden können und ein Bild meist einen stärkeren Eindruck auf den Betrachter ausübt als ein umfangreicher Text - wie soll man auch den visuellen Bildeindruck einer H-alpha Sonnenbeobachtung beschreiben. Alle folgenden Beispielbilder wurden mit dem RG TC 0.4fach Telekompressor in "lucky imaging Technik" aufgenommen. Videomodul war eine Celestron SkyRis 445M. Die Roh-Avifiles hatten immer 2.000 Einzelbilder von denen jeweils 180 Bilder gestackt wurden. Roh-Avibearbeitung mit AviStack und AutoStackert, Endbearbeitung mit Adobe Photoshop. Die Teleskopöffnung war mit einem Baader D_ERF Filter auf 110mm begrenzt, die effektive Brennweite lag bei ca. 1.500 mm.

 Protuberanzen am Sonnenrand (links am 04.Juli 2017). Die überbelichteten Sonnenoberflächen wurden im Photoshop nachträglich maskiert zwei interessante aktive Protuberanzen mit Wechselwirkung, aufgenommen am 6. Juli 2017Die zwei Bildbeispiele zeigen Protuberanzen am Sonnenrand (links am 04.Juli 2017). Die überbelichteten Sonnenoberflächen wurden im Photoshop nachträglich maskiert. Das rechte Bild zeigt zwei interessante aktive Protuberanzen mit Wechselwirkung, aufgenommen am 6. Juli 2017. [br]

AR 2665 am 8. Juli 2017 Ellerman bomsAR 2665 am 8. Juli 2017 Ellerman boms

Die beiden nächsten Beispielbilder zeigen AR 2665 am 8. Juli 2017. Das erste Bild direkt zentral in der H-alpha Linie mit leichter Flareaktivität.

Das zweite Bild zeigt AR 2665 bei gekippten Filter im blauen Flügel der H-alpha Linie. "Fast" ein Weißlichtbild sind deutlich die so genannten "Ellerman boms" - Mikroflares mit einer Lebensdauer von nur wenigen Minuten - zu sehen.[br]

Die Animation zeigt ebenfalls AR 2665 (8. Juli) in 5 Stufen der Filterkippung. Bild 1 und 2 zigen "Ellerman boms", im letzten Bild (5) leichte Flareaktivität.

Die Animation zeigt ebenfalls AR 2665 (8. Juli) in 5 Stufen der Filterkippung. Bild 1 und 2 zigen "Ellerman boms", im letzten Bild (5) leichte Flareaktivität.

Die Animation zeigt strukturelle Änderungen in AR 2665 am 11. Juli von innerhalb nur 20 Zeitminuten.

Die Animation zeigt strukturelle Änderungen in AR 2665 am 11. Juli von innerhalb nur 20 Zeitminuten.

Klicken Sie zum Laden einer großen Animation auf die Vorschau ...

[br]Das letzte Bild demonstriert eindrucksvoll die fotografische Abbildungsleistung des 0.5 Angstroem SunDancer Filters. Es zeigt die Sonnenfleckengruppe AR 2674, aufgenommen am 5. September 2017 mit dem oben beschriebenen Equipment. Die Bildauflösung liegt deutlich unterhalb von 1 Bogensekunde.

Sonnenfleckengruppe AR 2674, aufgenommen am 5. September 2017

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Resumeé und meine Bewertung:

GroßfeldbinokularFür den ernsthaften Sonnenbeobachter ist der Kauf eines SunDancer Filters von SolarSpectrum absolut empfehlenswert. Für ein H-alpha Filter mit der engen Halbwertsbreite von nur 0.5 Angstroem ist der Preis erstaunlich moderat, was natürlich auch auf den relativ kleinen freien Durchmesser von nur 19mm beruht. Die visuelle- und fotografische Abbildungsleitung ist sehr gut, der Filter heizt sehr schnell auf die Betriebstemperatur hoch (< 5 Minuten) und durch die Möglichkeit das Filter im Strahlengang aus der H-alpha Linie zu kippen, erlaubt die Beobachtung sehr schneller Bewegungsabläufe. Für Teleskope von 110-130 mm Öffnung und einer Brennweite zwischen 1.000 und 1.500 mm eine optimale Lösung.

Durch den langen Backfokus der Baader telezentrischen Systeme sind auch visuelle Beobachtungen mit Großfeldbinokularansätzen problemlos möglich. Eine visuelle binokulare Beobachtung der Sonne im H-alpha Licht ist wirklich atemberaubend und kann durchaus "Suchtpotential" entwickeln.

Verglichen wurde das SunDancer Filter visuell und fotografisch mit einem DayStar Filter (HWB = 0.45 A) und einem Advanced Solar Filter (HWB = 0.5 A).

Will man mit anderen Anbietern von schmalbandigen H-alpha Filtern eine Halbwertsbreite von 0.5 Angstroem realisieren, müssen zwei Filterelemente gestackt werden. Wobei man bei dieser Lösung auf einen freien Objektivdurchmesser von 90 mm begrenzt ist. Rechnet man beim SunDancer Filter das Energieschutzfilter, das nötige telezentrische System und den Teleskompressor TCRG-04 noch dazu, beträgt der Anschaffungspreis nur etwa 50% der gestackten Lösung des Mitbewerbers.

Gibt es auch was zu Meckern ? Aus meiner Sicht nur bedingt.

Wie bei allen schmalbandigen Filtern, die im Strahlengang gekippt werden, hat man manchmal mit Reflexen zu kämpfen. Bei der visuellen Beobachtung ist das praktisch nicht bemerkbar, bei der fotografischen Anwendung macht es sich in einer leicht ungleichmäßigen Ausleuchtung des Bildes bemerkbar. Mit ein wenig Erfahrung in der abschließenden Bildbearbeitung ist das aber leicht beherrschbar. Einzig allein bei sehr leuchtschwachen Protuberanzenaufnahmen kann es problematisch werden.

Der zweite Punkt ist, dass nach meiner Meinung die Kabelverbindungen zwischen Filter, Heizungssteuerung und Netzteil für größere, fest aufgestellte Teleskope zu kurz sind. Auch die Spannungsversorgung der Heizungssteuerung über einen Klinkenstecker ist "wacklig". Aber auch das ist über sorgfältige Zugentlastungen der Kabel mit z.B. Kabelbindern lösbar.

Anmerkung: das SunDancer H-alpha Filter wurde mir von der Firma Baader Planetarium für Testbeobachtungen zur Verfügung gestellt.

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Ergebnisse, die unsere Kunden mit dem DADOS Spalt-Spektrografen erzielt haben

Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen Ergebnisse, die unsere Kunden bislang mit dem DADOS ® Spalt-Spektrografen erziehlt haben.


Doppelstern Beta Aurigae (2 mag /2mag, Facharbeit von Oscar Cuypers &  Benjamin Dick am Carl Fuhlrott Gymnasium

Spektrum des spektroskopishen Doppelsterns Beta AurigaeDas Bild links zeigt den spektroskopischen Doppelstern Beta Aurigae (2 mag /2mag). Es handelt sich um einen Bedeckungsveränderlichen vom Typ Algol, der soweit von uns entfernt ist und dessen Komponeneten so eng umeinander kreisen, dass man sie optisch nicht trennen kann - aber spektroskopisch. Während der Umlaufperiode von 4,9 Tagen ändert sich die Radialgeschwindigkeit der beiden Sternkomponenten so stark, dass dies in Form einer "Aufspaltung" der Spektrallinien sichtbar ist. Hier überlagern sich also die beiden Spektren (Typ A2/A2), das eine ist rotverschoben, das andere blauverschoben.

Die Wellenlängendiffenz dividiert duch die jeweilige Wellenlänge mal Lichtgeschwindigkeit ergibt sofort die gesamte Radialgeschwindigkeit, die an jenem Abend den 2.2.12 rund 202 km/s +/-3 km/s betrug und die Linien rund 3,3 Angström gegeneinander verschob. Das Bild ist Teil einer Facharbeit der beiden Oberstufenschüler Oscar Cuypers und Benjamin Dick am Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal, deren Arbeit ich betreue. Mit einem noch höher auflösenden Spektrografen wird es uns vielleicht möglich sein, auch Exoplaneten nachzuweisen, doch das steht für uns noch in den Sternen ....

>> Ausführliches pdf-file zu Beta Auriga und der Aufnahme und Auswertung des Spektrums
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Ausführliche Informationen zum Projekt Schülerlabor Astronomie des Carl Fuhlrott Gymnasiums haben wir hier für Sie bereit gestellt.

 

Studie zur Sternspektroskopie mit einem Gitter von 1.800 Linien/mm im DADOS Spektrografen

Der DADOS-Spektrograf eignet sich mit dem Gitter 200 L/mm hervorragend für die niedrigauflösende Spektroskopie von Sternen, Planeten und Gasnebeln, bei der das gesamte visuelle Spektrum auf einer Aufnahme abgebildet werden kann. Die Spektralklassifikation der Sterne ist damit möglich, ebenso die Bestimmung der chemischen Elemente in Planetenatmosphären und in galaktischen Emissionsnebeln, wie bsp. dem Orionnebel M42 (Abbildung links).

In dieser Studie wird ein Gitter mit 1800 L/mm vorgestellt, welches zur höherauflösenden Spektroskopie eingeschränkt im DADOS-Spektrografen verwendet werden kann. Wegen des streifenden Lichteinfalls kann mit dem Gitter nur zwischen 360nm und 550nm spektroskopiert werden, wobei wegen des Lichtverlusts die Belichtungszeit ca. um das 10-fache gegenüber dem Standardgitter 900 L/mm verlängert ist. Offen bleibt, eine geeignete preiswerte Kalibrationslampe für die exakte Wellenlängenkalibration in diesen blaugrünen Spektral-bereich zu finden. Eine bislang von uns erst wenig erprobte Plasmaröhre könnte sich eignen.

>> ausführliches pdf-file zur obigen Studie mit dem 1.800 Linien Gitter

Autor: Dipl.-Phys. Bernd Koch, Schülerlabor Astronomie des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums, Wuppertal: Kontakt: Bernd.Koch@astrofoto.de

Das in obiger Studie eingesetzte Gitter von 1.800 Linien/mm wird von der Firma Baader Planetarium NICHT vertrieben. Im pdf-file werden aber entsprechende Bezugsquellen genannt.


Januar 2015: Herr Dr. M König schreibt uns

Planetartischer Nebel M57

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe im September 2014 einen Dados Spektrografen bei Ihnen erworben.

Nach den ersten Arbeiten hatte ich Gelegenheit, die Resultate dem Spektroskopie Kurs an der Sternwarte in Heppenheim vorzustellen. Gerne möchte ich auch Ihnen dazu berichten, und daher sende ich Ihnen anbei die Powerpoint Präsentation zu Dados. Sie können gerne die dort enthaltenen Infos und Grafiken für Ihre Dados Webseite benutzen.

Ich bin vom Dados überzeugt und finde sowohl die Einfachheit seiner
Bedienung und die Qualtität der Ergebnisse beeindruckend. Gerade bei meiner Absicht, mit Amateurmitteln extralaktische Objekte zu spektrometrieren, hat mich der Dados sehr gut unterstützt.
Schöne Grüsse, Michael König

Vorstellung erster Arbeiten mit dem DADOS-Spaltspektrografen während des Spektroskopiekurses der Sternwarte Heppenheim am 17.12.2014. Herr Dr. König präsentierte Spektren Planetarischer Nebel und vom Andromedanebel M31. Die Temperaturen von NGC7027 und M57 wurden bestimmt, sowie die Radialgeschwindigkeit von M31.

>> Download Präsentation von Dr. König: Dados/ Gitterspektrograf (pdf-file)

>> Download Präsentation von Dr. König als Powerpoint File (pptx)


Xenon Calibration Unit for the Dados SpectrographXenon Calibration Unit for the Dados SpectrographMai 2014: Zwei neue pdf-files unserer Kunden Miroslav Matousek im download

>> Xenon Calibration Unit for the Dados Spectrograph (pdf-file)

>> The Dados Spectrograph with a 1200 l/mm grating (pdf-file)

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Nova DelphiniEin Spektrum der Nova Delphini, aufgenommen mit dem Baader Dados Spektrografen von Sebastian Heß

Herr Heß schreibt uns dazu ...

 Die Gemeinde der Amateurastronomen blickt seit dem 14. August 2013 auf die im Delfin befindliche Nova, deren ursächliches Doppelsternsystem bis zu diesem Ausbruch unbekannt war. Bei einer Nova führt in gewissen Abständen der Massetransfer von einem Begleitstern auf einen weißen Zwerg zu einer dort neu einsetzenden Kernfusion.

Das dabei entstehende Lichtspektrum weist starke Emissionslinien auf. Es entwickelten sich insbesondere bei dieser Nova sehr starke Balmer-Linien, die zu Beginn des Ereignisses auch dazu leicht blauverschobene Absorbtionsfeatures zeigten. Obwohl ich gerade diesen ersten, besonders spannenden Zeitpunkt bei der Aufnahme dieses Spektrums verpasst habe, sind doch die Signaturen der Emissionslinien im Spektrum der Nova deutlich erkennbar.

Weitere Informationen auf der Website von Sebastian Heß


Sonnenspektrum mit dem 900/L Gitter

Sonnenspektrum mit dem 900/L Gitter

Herr Sebastian Hess: Dados Besitzer seit 06/08

Webseite: http://www.sebastian-hess.eu

Kommentar von Herrn Hess:

In der Kombination mit einer geliehenen Webcam konnte ich selbst die Banden des Wassers im Infrarotbereich sichtbar machen. Sehr eindrucksvoll :-))[br]

Zusammenstellung von Spektren verschiedener irdischer Leuchtmittel

Zusammenstellung von Spektren verschiedener irdischer Leuchtmittel

Zusammenstellung von Spektren astronomischer Objekte

Zusammenstellung von Spektren astronomischer Objekte

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Wega Spectrum mit 200/L Gitter

Wega Spectrum mit 200/L Gitter

Herr Günther Müller: Dados Besitzer seit 06/08

Webseite: http://www.gmastro.de

 

Arktur Spectrum teilweise mit Himmelspektrum überlagert, da im Zwielicht aufgenommen

Arktur Spectrum teilweise mit Himmelspektrum überlagert, da im Zwielicht aufgenommen

Komposit aus einem Sonnenspectrum mit dem 900/L Gitter

Komposit aus einem Sonnenspectrum mit dem 900/L Gitter

Neon Spektrum mit 200/L Gitter

Neon Spektrum mit 200/L Gitter

Verdeutlichung der Leistung des 900/L Gitter

Bild 01-03: zur Verdeutlichung der Leistung des 900/L Gitter

Neon Spektrum mit 900/L Gitter

Bild 02: Neon Spektrum mit 900/L Gitter

Neon Spektrum mit 900/L Gitter

Bild 03: Neon Spektrum mit 900/L Gitter

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Herr Manfred Rudolf: Dados Besitzer seit 07/08

Webseite: http://www.eurastro.de/

Kommentar von Herrn Rudolf:

Die Sofi war erfolgreich, wir hatten in der Gegend von Jinta, mitten in der Wüste, super Himmel.

Auch die Flash-spektren mit dem Dados waren sehr erfolgreich und ich bin begeistert davon! Unten im Anhang ein Spektrum ungefähr beim 2. Kontakt. Die Chromosphäre wurde auf dem mittleren Spalt gehalten, die hellsten Linien strahlen auch auf die äusseren Spalte über. "Blau" ist links, rot rechts.

Die Aufnahmen wurden auf Ilford SFX200 Schwarzweiss-Film gemacht, der im Roten bis ca 720nm empfindlich ist und so auch H-alpha und rote He-Linien registriert. Das Spektrum wurde mit dem 900 Linien Gitter aufgenommen und diagonal über den Film gelegt, so passt der ganze sichtbare Bereich auf den Film.


DADOS im Schulunterricht und schulischen astronomischen Arbeitsgemeinschaften

Im folgenden zwei Erfahrungsberichte zum DADOS Spaltspektrografen aus dem Bereich Schule von Herrn Stinner und Herr Kuypers. Ausführliche Beschreibungen zum Einsatz des DADOS im Schulunterricht finden Sie unter LEHRER - ONLINE hier (Spektroskopie von galaktischen Gasnebeln und Praktische Spektroskopie in Astronomie, Physik und Chemie)

Spektren von NGC 6543 und M57OStR Dipl.-Phys. Peter Stinner Kopernikus-Gymnasium, Wissen

Vermessung der Spektren von Energiesparlampen

Spätestens seit die Europäische Union das Ausstiegsszenario für die Glühlampe eingeläutet hat, ist die Energiesparlampe in aller Munde. Fragen wie "Nach welchem Prinzip funktioniert eine Energiesparlampe?" und "Welches sind die spektralen Bestandteile des Lichts von Energiesparlampen?" sind deshalb für den schulischen Physik- und Chemieunterricht von großer Aktualität.......

Eine Unterrichtseinheit mit dem Dados von Steffen Urban und Peter Stinner. Lesen Sie mehr auf Lehrer Online.

Ein Kommentar von Herrn Stinner:

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mit dem DADOS die Spektroskopie in Verbindung mit einer digitalen (Spiegelreflex-) Kamera endlich auf hohen Niveau Einzug in die Schule halten kann. Dies gilt nicht nur für faszinierende astronomische Beobachtungen, sondern auch für den anspruchsvollen Physik-Oberstufenkurs und den praxisorientierten Chemieunterricht.

 

> Ausführlicher Bericht von Herrn Stinner als pdf-file

M42 Grafik

M42 Grafik

Spektrum M42 zur Grafik links

Spektrum M42 zur Grafik links

Spektrum ES Lampe

Spektrum ES Lampe

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Spektrum einer Energiesparlampe

Spektrum einer Energiesparlampe

Heinrich Kuypers, Lore-Lorentz-Schule, Düsseldorf

Kommentar von Herrn Kuypers:

... schon der erste Eindruck beim Auspacken ist Programm. Er ist sehr solide verarbeitet und macht in seiner Vollmetallkonstruktion einen wirklich stabilen Eindruck, ein wichtiger Punkt, da Schüler mit dem Gerät arbeiten werden...

>> Auführlicher Bericht von Herrn Kuypers als pdf-file

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Argon

Argon

Die Balmer Serie

Die Balmer Serie

Neon

Neon

 

Die ersten Kundenreferenzen und wissenschaftlichen Beobachtungsergebnisse haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Eine eingehende Untersuchung des Systems Lyrae mit dem BACHES Echelle-Spektrografen

Beta Lyrae ist ein symbiotischer Doppelstern mit Hüllen und Gasströmen zwischen den beiden - aus unserer Sicht - sich gegenseitig bedeckenden Komponenten vom Spektraltyp ca. B8 und ca. A9/F. Der schwächere, massenärmere Stern (ca. B8) war einst die massenreichere Komponente des Paares, die sich zum Riesenstern entwickelte. In der engen Umlaufbahn mit dem Begleiter fand während der Expansion des Riesensterns ein Massetransfer über die Roche-Grenze hinüber zum Begleiter statt, der jetzt der massereichere von beiden und von einer Akkretionsscheibe umgeben ist. Diese schirmt das Licht des Begleiters ab, so dass dessen Spektraltyp nicht exakt festzustellen ist. Der Massetransfer zwischen den beiden Sternen beträgt jährlich 0,00002 Sonnenmassen. Dieses helle Kontaktsystem ist ein faszinierendes Studienobjekt und schon mit kleinen Teleskopen erfolgreich zu untersuchen.

Die zeitlichen Variationen des Strahlungsflusses der Spektrallinien der Elemente Wasserstoff (H) und Helium (He) sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchen. Ja nach ausgewählter Spektrallinie blickt man auf unterschiedliche Entstehungsbereiche der Strahlung des Bedeckungsveränderlichen, in der Hülle, in der Akkretionsscheibe und im Gasstrom, ausgehend von der Materie abgebenden Sternkomponente mit Spektraltyp B8.

>> Eine eingehende Untersuchung des Systems Lyrae mit dem BACHES Echelle-Spektrografen (pdf-file)

>> A detailed study of the binary system beta Lyrae is ready for (in Englisch / pdf-file)


Untersuchungen der Variationen der Flügel der H-alpha und der H-beta-Linie im Spektrum des Be-Sterns Zeta Tauri (HD37202), hier gemessen in einem Zeitraum von über 44 Tagen

Beobachter: Gerardo Avila (ESO), Vadim Burwitz (MPE), Carlos Guirao (ESO), Jesus Rodriguez (ESO), Raquel Shida (ESO) und Dietrich Baade (ESO)

>> Artikel aus dem ESO Messenger 129 - September 2007 (pdf-file): BACHES - A Compact Light-Weight Echelle Spectrograph for Amateur Astronomy

Die beiden Vorschaubilder rechts können durch Anklicken vergrößert werden.

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Solaris-4 Testanordnung: 0.5m f/15 Ritchey-Chrétien, OTA und Aufnahmeanordnung mit fotometrischer Kamera und BACHES Echelle-Spektrograf

Solaris-4 Testanordnung: 0.5m f/15 Ritchey-Chrétien, OTA und Aufnahmeanordnung mit fotometrischer Kamera und BACHES Echelle-Spektrograf

Präzise Radialgeschwindigkeitsmessungen an spektroskopischen Doppelsternen

"Im Zeitalter robotischer Teleskope gehört die Automatisierung der Photometrie zur Standardausstattung kleiner und mittlerer autonomer Teleskope. Sogar kleine Teleskope sind für mehr Anwendungen als nur präzise und simultane Mehrfarbenfotometrie geeignet. Spektrografen, die allgemein technisch aufwändig aufgebaut sind als übliche Teile in der Fotometrie, verlangten große und professionell betriebene Beobachtungsinstrumente.
Dank des technischen Fortschritts und breiterem Angebot günstiger Instrumente ist es möglich, Teleskope unter der 1m-Klasse mit Spektrografen mittlerer Auflösung auszustatten. Wir stellen Ergebnisse vor, die mit dem BACHES, einem kompakten Echelle-Spaltspektrografen mit R~20.000 an einem 0,5m-Teleskop gewonnen wurden als Teil des Solaris-Projekts. Mit dem hier vorgestellten Setup ist es möglich, mit Hilfe präziser fotometrischer und spektroskopischer Messungen am selben Teleskop Modelle bedeckungsveränderlicher Sterne zu berechnen. Für V~10 mag Doppelsternsysteme erreichen wir Spektren mit einem Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) von 20 in 30 min. Belichtungszeit. Die Genauigkeit der gemessenen Radialgeschwindigkeit beträgt ~ 1,5 km/s. Nach Vergleich unserer Ergebnisse mit jenen anderer Spektrografen an viel größeren Teleskopen stellen wir fest, dass der BACHES dank seiner hohen Gesamttransmission vergleichbar oder besser arbeitet als seine professionellen Konkurrenten, die Größenordnungen teurer sind"

>> Originalpublikation aus den Mon. Not. R. Astron. Soc (Juni 2014) als pdf-file:  Baches - a compact echelle spectrograph for radial velocity surveys with small telescopes - kozlowski

Autoren/Beobachter: S.K. Kozlowski, M. Konacki, M. Ratajczak, P. Sybilski, R.K. Pawlaszek, and K.G. Helminiak


Der Baches Echelle-Spektrograf im astronomischen Praktikum an Universitäten

Die Aufnahme, Kalibrierung und Auswertung von Echellespektren des BACHES Echelle-Spektrografen ist seit 2009 Bestandteil des astronomischen Praktikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Der BACHES kommt am 20" CDK-Teleskop der Dr.Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg zum Einsatz. Neben der hier lesenswerten Theorie zur Spektroskopie und CCD-Technik wird hier die Kalibrierung von Sternspektren mit ESO-MIDAS behandelt. Download pdf-file http://www.sternwarte.uni-erlangen.de/~heber/praktikum.pdf


Roter Riese (α Tau) mit zahlreichen Linien vor den BACHES Echellespektrographen

Roter Riese (α Tau) mit zahlreichen Linien vor den BACHES Echellespektrographen

BACHES - Ein Erfahrungsbericht von Dr. Sebastian Heß

Es lässt sich festhalten, dass man für sein Geld einen robusten Echelle Spektrographen zu einem sicherlich vernünftigen Preis / Leistungsverhältnis erhält, der dem engagierten Amateurastronom beeindruckende Möglichkeiten eröffnet, die auch der Autor in den nächsten Wochen und Monaten gezielt ausloten wird. Wer "mit den großen Jungs spielen möchte", fährt mit dem BACHES sicher nicht verkehrt. Wie bei allen Echelle Spektrographen muss man sich jedoch mit der Komplexität des Gesamtsystems anfreunden. Für Einsteiger kann daher ein Spaltspektrograph durchaus sinnvoller sein. Gibt man sich mit den Kompromissen eines Spaltspektrographen nicht zufrieden, kommt man nicht daran vorbei, den BACHES ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

In seinem Erfahrungsbericht schildert Dr. Sebastian Heß seine ersten Eindrücke zum BACHES Echelle-Spektrografen …. Lesen Sie mehr unter: http://www.sebastian-hess.eu/baches.html

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Weitere Downloads:

>> UCLES Thorium - Argon Atlas with the MITLL CCD by Stuart Ryder

>> An Atlas of the Thorium Argon spectrum for the ESO Echelle Spectrograph in the lambda/lambda 3.400 - 9000 Å Region, by S. D'Odorico, M. Ghigo and D. Ponz

>>BACHES: the Echelle Spectrograph for the amateur and professional astronomer communities by Dr. Vadim Burwitz

Ein ausführlicher Beitrag von Dipl.-Ing. Wolfgang Paech

Unsere Sonne ist – mit ganz wenigen Ausnahmen (Stichworte: z.B. Staubstürme auf dem Mars oder die obere Jupiteratmosphäre) – das einzige astronomische Beobachtungsobjekt für den Amateurastronomen, das jeden Tag (teilweise sogar im Minutentakt, Stichwort: Protuberanzen) Veränderungen und gelegentlich ein völlig neues Bild zeigt. Alle auf der Sonne beobachtbaren Strukturen finden ihren Ursprung im Magnetfeld der Sonne.

Die Beobachtung der Sonne erfordert – zumindest im so genannten „Weißen Licht“ (Kontinuum) – keine besonderen instrumentellen Anforderungen und auch kein sonderlich teures Zubehör. Kleine Teleskopöffnungen sind für die Beobachtung vieler solarer Strukturen ausreichend. Nach knapp 50 Jahren Sonnenbeobachtung möchte Ihnen der Autor einen Überblick über all die Phänomene geben, die der Amateurastronom auf der Sonne beobachten kann und Ihnen Lust auf das spannende Gebiet der Sonnenbeobachtung zu machen.

Für den Amateurastronomen kommen nur drei spektrale Bereiche für die Beobachtung in Frage. Es sind die Wellenlängen von 393.4,- 540- und 656.28 Nanometer (Stichwort: Wellenlänge des Lichts [1]), die die Erdatmosphäre problemlos passieren lässt.

Schaut man sich diese drei Spektralbereiche etwas genauer an, so sieht man die Sonne sozusagen als eine Art Zwiebelschalenmodell – und damit auch temperaturgeschichtet – übereinander aufgebaut. Bedingt durch Druck und Lage der Magnetfelder können sich diese Schichten aber auch vermischen.

Sie finden hier Beispielbilder für jede einzelne solare Struktur, die in bestimmten Wellenlängen, für den Amateur beobachtbar ist – einschließlich einer kurzen Beschreibung zur Physik der entsprechenden Strukturen. Zusätzlich geben wir Ihnen hier direkte Links zu dem für die Beobachtung erforderlichen Baader Zubehör.

Kontinuum:

Weißlichtsonne mit einer sehr großen Sonnenfleckengruppe

typische Weißlichtsonne mit einer sehr großen Sonnenfleckengruppe, aufgenommen mit einem 80mm Refraktor, objektivseitig mit Baader Astro Solar Folie gefiltert.

Die unterste Schicht bildet dabei die so genannte Weißlichtsonne. Normalerweise wird dabei im visuellen Spektralbereich zwischen ca. 400 bis knapp 700 Nanometer beobachtet, indem auch das Auge empfindlich ist. Diese Schicht der Sonne wird auch als Photosphäre bezeichnet. Sie ist nur ca. 400 Kilometer mächtig, und aus ihr wird ein Großteil des Lichts emittiert. Die Photosphäre hat eine Temperatur von ca. 5.500 Grad Celsius. Schichten unterhalb der Photosphäre (Konvektionszone) sind dem Amateurastronomen zur Beobachtung NICHT zugänglich.

>>Solare Strukturen, beobachtbar im Kontinuum

>>Baader-Zubehör für die Sonnenbeobachtung

Ausführliche Informationen zu den solaren Strukturen und zu dem für die Beobachtung der Sonne im Kontinuum erforderliche Baader-Zubehör finden Sie hier als pdf-file.

 

Kalzium

Komposit Kalziumbild

Ein typisches Komposit Kalziumbild, aufgenommen mit einem 60mm Refraktor und Solar Spectrum CaK-II Filter

ÜBER der Photosphäre liegt das Kalziumbild der Sonne. Da bei einer Wellenlänge von 393.37 Nanometer sehr wenig Licht emittiert wird, muss sehr engbandig gefiltert werden (1 bis 2 Å), da ansonsten das Kalziumbild vom Licht der Photosphäre (Kontinuum) völlig überstrahlt wird.

In diesem Spektralbereich ist das menschliche Auge praktisch blind, und es kann NUR fotografisch beobachtet werden.

Diese Gasschicht ist ebenfalls sehr dünn und reicht nur bis auf eine Höhe von ca. 500 Kilometer über die Photosphäre. Sie bildet sozusagen eine Übergangsschicht zwischen der oberen Photosphäre und der unteren Chromosphäre.

>>Solare Strukturen, beobachtbar im Klaziumlicht

>>Baader-Zubehör für die Sonnenbeobachtung

Ausführliche Informationen zu den solaren Strukturen und für die Beobachtung der Sonne im Kalziumlicht erforderliche Baader-Zubehör finden Sie hier als pdf-file.

 

H-Alpha

Sonnenbeobachtung im Licht der roten H-alpha Wasserstofflinie

ein typisches Chromosphärenbild der Sonne, aufgenommen mit einem 75mm Refraktor und einen Filter von Solar Spectrum.

ÜBER dem Kalziumbild liegt die H-alpha Sonne bei genau 656.28 Nanometer. Diese Gasschicht wird auch Chromosphäre (Chromos, griech. = Farbe) genannt. Sie ist einige tausend Kilometer mächtig und bildet in der äußeren Chromosphäre den Übergang zur Sonnenkorona, deren Beobachtung nur noch ausschließlich bei totalen Sonnenfinsternissen möglich ist.

Bis in die 60ger Jahre des letzten Jahrhunderts ließen sich Teile der inneren Korona mit Spezialfiltern auch noch außerhalb von Sonnenfinsternissen durch Amateure beobachten. Dies ist in heutiger Zeit und durch die stetig zunehmende Luftverschmutzung nicht mehr möglich.

Die Temperatur der äußeren Chromosphäre liegt schon bei einigen zehntausend Grad Celsius und steigt dann in der Korona bis auf 1 bis 2 Millionen Grad an.

Die H-alpha Sonne ist der spannendste Bereich der Sonnenbeobachtung für den Amateur, denn hier kann er strukturelle Veränderungen im Minutentakt beobachten. Wer einmal „live am Okular“ den Aufstieg einer eruptiven Protuberanz auf eine Höhe von mehreren Hunderttausend Kilometer beobachtet hat, wird dies wohl nie wieder vergessen.

>>Solare Strukturen, beobachtbar im H-alpha-Licht

>>Baader-Zubehör für die Sonnenbeobachtung

Ausführliche Informationen zu den solaren Strukturen und zu der Beobachtung der Sonne im H-Alpha-Licht finden sie hier als pdf-file.

 


„Lucky Imaging“ Technik


Einige der hier beschriebenen solaren Strukturen sind fotografisch deutlich besser beobachtbar als visuell durch ein Okular. Hinweise zur fotografischen Beobachtung beziehen sich nicht auf digitale Einzelbilder, sondern auf die Bildaufnahme mit Videomodulen und der „Lucky Imaging“ Aufnahmetechnik.

Eine ausführliche Beschreibung zur Sonnenfotografie in der „Lucky Imaging“ Technik mit Videokameras finden Sie auf folgender Baader Website: astrosolar.com

 

Ein kurzer Exkurs zur Instrumententechnik

Das generelle Problem bei der Sonnenbeobachtung ist die enorme Lichtfülle und daraus resultierend – auch in Abhängigkeit der Teleskopöffnung – die Hitzebelastung in Brennpunktnähe. Unabhängig davon in welchem Spektralbereich beobachtet wird, das Sonnenlicht muss für die Beobachtung auf ein erträgliches Maß gefiltert werden.

Generell kann die Filterung VOR der Lichteintrittsöffnung oder kurz VOR dem Brennpunkt des Teleskops erfolgen.

Alle Teleskope, die im Tubusinnern optische Zubehörteile wie zum Beispiel Umlenkspiegel eingebaut haben, also jede Art von Spiegelteleskopen (Newton, Maksutov, RC, Schmidt-Cassegrain) MÜSSEN VOR der Lichteintrittsöffnung gefiltert werden, da ansonsten das ungefilterte Sonnenlicht in den Tubus eintritt und durch die Wärme Spiegel- und/oder die Spiegelfassungen beschädigt werden können.

Refraktoren mit einem gestreckten Strahlengang können wahlweise vor dem Objektiv oder kurz vor der Brennebene des Teleskops gefiltert werden. Spezielle Informationen zur Filterung geben wir Ihnen im Text zu den entsprechenden Spektralbereichen.

ALLE solaren Weißlichtstrukturen, die dem Amateur in der visuellen Beobachtung zugänglich sind, sind mit Teleskopen ab 100 mm Öffnung beobachtbar.

Die kleinsten, dem Amateur visuell zugänglichen Strukturen sind die Granulationszellen, deren Größe bei 2 bis 3 Bogensekunden liegt. Bei einer Teleskopöffnung von 150 mm ist eine sinnvolle Grenze zur Beobachtung von photosphärischen Strukturen erreicht. Die fotografische Auflösung liegt deutlich höher bei kleiner 1 Bogensekunde.

Im Kalzium- und im H-alpha Licht zeigen schon Teleskope mit Öffnungen um die 80mm eine erstaunliche Fülle an Strukturen.

Alles weitere – auch zu speziellen Filterungen - beschreiben wir bei den drei Spektalbereichen die dem Amateur zugänglich sind.

[1] Stichwort Wellenlänge: die Wellenlänge des Lichts wird in Nanometer [nm] angegeben. Dabei ist 1 Nanometer = 1 x 10-9 Meter. Das sichtbare Licht liegt zwischen 390 nm (dunkelviolett) und 700 nm (dunkelrot). Die Transmission (Durchlassbereich = die Halbwertsbreite [HWB]) sehr schmalbandiger Filter wird in Ångström [Å] angegeben, wobei 1 nm = 10 Ångström entspricht.

Workshop: "Grundlagen der Sternspektroskopie mit dem Baader DADOS-Spaltspektrografen"

Dozent: Dipl.-Phys. Bernd Koch, Bernd.Koch@astrofoto.de
Termin: 20. - 23. März 2020
Kurszeit: Freitag 18 Uhr bis Sonntag ca. 15 Uhr
Ort: Carl-Fuhlrott-Gymnasium, Jung-Stilling-Weg 45, Wuppertal, Kursraum 327 und Sternwarte
Teilnehmerzahl: Mindestens 9, maximal 12. Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten nahe der Sternwarte können gegeben werden.
Kursgebühr: Die Kursgebühr beträgt 140 Euro pro Teilnehmer.

[br]Anmeldung:  bei Bernd Koch, Hinweis: Bitte lassen Sie sich rechtzeitig vormerken. Unser Erfahrung nach werden die Kursplätze nach kurzer Zeit vergeben sein.


 

Kursleiter: Dipl.-Phys. Bernd Koch

bernd-kochBernd Koch, Jahrgang 1955, begann mit der praktischen Amateurastronomie als Schüler im Jahr 1970. Ein glücklicher Zufall führte ihn 1971 zur Benzenberg-Sternwarte des Benrather Schlossgymnasiums in Düsseldorf, an der Dr. Wilhem Alt die Grundlagen der Astronomie mit schulischen Mitteln lehrte. Auch während des Studiums der Physik an der Universität Düsseldorf blieb das Interesse, insbesondere an der Astrofotografie und Sternspektroskopie ungebrochen und blieb bis heute bestehen.

Bernd Koch ist Ko-Autor der u.a. der Werke, Handbuch für Astrofotografie (Oculum-Verlag), Die Messier-Objekte und Stars am Nachthimmel, beide im Kosmos-Verlag erschienen.

2010/11 begann seine Kurstätigkeit am Carl-Fuhlrott-Gymnasium, Wuppertal mit Schwerpunkt digitale Astrofotografie und Sternspektroskopie. Bernd Koch leitet den dortigen Projektkurs Astronomie in der Stufe Q1 und betreut Jugend-Forscht-Arbeiten der Stufe Q2 des Gymnasiums.
Seit 2011 ist Bernd Koch Lehrbeauftragter der Universität Wuppertal, Fachbereich Physik und ihre Didaktik und wirkt mit bei der astronomischen Ausbildung der angehenden Lehrer.


 

Kerninhalte des DADOS-Workshops

Der DADOS-Workshop am Schülerlabor Astronomie wird die Teilnehmer in die Lage versetzen, erfolgreich eigene Spektren zu gewinnen, diese zu kalibrieren und erste Aussagen über die spektroskopierten Objekte zu treffen.

 koch-01-grossDer Workshop wendet sich an DADOS-Besitzer und solche, die vor einer Kaufentscheidung stehen und den DADOS-Spektrografen erstmal kennenlernen wollen. Und an diejenigen, die konkret an den Methoden der Sternspektroskopie interessiert sind und planen, irgendwann mit einem Spektrografen zu arbeiten. Lernen Sie den DADOS mit seinen vielseitigen Möglichkeiten kennen! Es stehen am Schülerlabor Astronomie in Wuppertal 6 DADOS-Spektrografen zu Übungszwecken zur Verfügung, maximal 2 Teilnehmer arbeiten an einem DADOS. Im Kursraum wird zuerst die Aufnahmetechnik eingeübt. Abends nehmen die Teilnehmer bei klarem Himmel unter Anleitung eigene Spektren durch insgesamt 6 zur Verfügung stehende Celestron 11 EdgeHD-Teleskope auf. Es kann zwischen den Gittern 200 L/mm, 900 L/mm und 1200 L/mm gewählt werden. Als Kameras werden die Canon EOS450D und die SBIG STF-8300M CCD-Kamera eingesetzt, jeweils sechsmal vorhanden. Ausgewählte eigene bzw. vom Kursleiter vorgegebene Spektren werden unter Anleitung im Kursraum ausgearbeitet. Dazu steht für jeden Teilnehmer im Kursraum ein Notebook bereit, auf dem die gesamte Auswertesoftware installiert ist - mit einer Ausnahme alles Freeware. Damit wird die Spektrenkalibrierung und -Auswertung durchgeführt: Das Rohspektrum, Spektrenkalibrierung (intern anhand bekannter Linien im Spektrum, alternativ mit Kalibrationslampe), Flusskalibrierung mit Anpassung der Planckfunktion, Beseitigung des Pseudokontinuums und Normierung des Spektrums auf 1, Messung der Äquivalentbreite EW, Radialgeschwindigkeitsmessungen RV, Aufnahme und Kalibrierung des Sonnenspektrums. Nach Möglichkeit werden dazu die selbst aufgenommenen Spektren verwendet.

Die gesamte Ausrüstung wird 6-fach bereitgestellt: DADOS-Spektrograf, Teleskop, Notebook. Es wird ausschließlich mit DADOS-Spektrografen gearbeitet, eigene DADOS können natürlich auch gerne mitgebracht werden. Bitte bringen Sie zur Mitnahme der gewonnenen Spektren und der Freeware eine 500GB-Festplatte mit.

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Fotos: © Dr. Thomas Schröfl (2013)

DADOS-Workshop mit Dozent Bernd Koch

DADOS-Workshop mit Dozent Bernd Koch.

Techniktraining
Doch bevor (bei klarem Himmel) an der Sternwarte eigene Spektren aufgenommen werden, ist notwendig, die Handhabung des DADOS-Spaltspektrografen und der Kameras im Kursraum intensiv einzuüben. Der Pentax-Refraktor wird hier stellverteretend für die Celestron 11 EdgeHD-Teleskope der Sternwarte verwendet.

Das DADOS-Tutorial begleitet dieses Techniktraining, in dem Aufbau und Funktion des DADOS ausführlich behandelt sind.

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Canon EOS 450D DSLR-Kamera am DADOS-Spaltspektrografen. Foto: © Bernd Koch

Canon EOS 450D DSLR-Kamera am DADOS-Spaltspektrografen. Foto: © Bernd Koch

Der Workshop startet mit dem Kameramodell Canon EOS 450D, weil eine Farbkamera die Orientierung im Spektrum aufgrund der Farberkennung enorm erleichtert. Damit werden erste Spektren aufgenommen und bewertet.

Danach erfolgt der Wechsel auf die monochrome CCD-Kamera SBIG STF-8300M (http://www.sbig.de/stf-8300/stf-8300.htm), mit der ein Tageslichtspektrum aufgenommen wird, in welchem die bekannten Fraunhoferlinien der Sonne identifiziert werden (siehe Abbildung unten).

Das Absorptionslinienspektrum der Sonne. Arbeit im Rahmen des Projektkurses Q1 Astronomie am Carl-Fuhlrott-Gymnasium, Wuppertal. Spektrum von Johannes Schnepp und Tom Schnee unter der Leitung von Bernd Koch. Spektrum © Bernd Koch

Das Absorptionslinienspektrum der Sonne. Arbeit im Rahmen des Projektkurses Q1 Astronomie am Carl-Fuhlrott-Gymnasium, Wuppertal. Spektrum von Johannes Schnepp und Tom Schnee unter der Leitung von Bernd Koch. Spektrum © Bernd Koch

 

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DADOS-Spaltspektrograf mit SBIG STF-8300M CCD-Kamera und TIS DMK41 Guiderkamera welche für Positionierung des Objekts auf dem Spalt gebraucht wird. Foto: © Dr. Thomas Schröfl (2013)

Kalibrierung von Sternspektren
Die Kalibrierung von Sternspektren ist das zentrale Thema bei der Ausarbeitung der Spektren. Darunter versteht man die Kalibrierung der Wellenlängenskala und des Strahlungsflusses eines Spektralprofils, welches aus dem Foto des Spektrums gewonnen wird.

Anhand vorgegebener Sternspektren wird die Kalibrierung eingeübt, bevor die Teilnehmer dies nach Möglichkeit anhand eigener Spektren (Sonnenspektrum, Sterne) nachvollziehen können.

Man unterscheidet die interne Kalibrierung an bekannten Linien des Sternspektrums (bsp. die Balmerserie des Wasserstoffs) von der externen Kalibrierung mit Hilfe einer Kalibrierlampe. Beide Arten der Kalibrierung werden im Workshop vorgestellt.
Eine Kalibrierlampe wird nur benötigt, wenn man im Spektrum entweder keine bekannten Linien finden kann, oder wenn man Wellenlängenverschiebungen zur Bestimmung von Radialgeschwindigkeiten aufgrund des Dopplereffekts messen möchte, beispielsweise bei spektroskopischen Doppelsternen zur Massenbestimmung. Anhand hoch aufgelöster Sternspektren (Gitter 1200 L/mm) wird die Methode der Messung der Radialgeschwindigkeit an Sternen vorgestellt.

Mit Hilfe der Software BASS wird aus dem Spektrumfoto ein Spektralprofil erzeugt und kalibriert. In normierten Spektren ermittelt man Äquivalentbreiten (EW) von Spektrallinien und leitet aus der Lage des Strahlungsmaximums eines flusskalibrierten Spektrums die Effektivtemperatur der Photosphäre des Sterns ab (Plancksche Strahlungskurve).

 

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Ausgewählte Kursergebnisse des Workshops März 2018:

2018-03-24 Aldebaran DADOS 900L Helmut Wendler, Ranate Kehse, Hanjo Claas

2018-03-24 Aldebaran DADOS 900L Helmut Wendler, Ranate Kehse, Hanjo Claas

2018-03-24 Zeta Tau DADOS 1200L Bernd Hanisch und Gerhard Bösch

2018-03-24 Zeta Tau DADOS 1200L Bernd Hanisch und Gerhard Bösch

2018-03-24 Sirius DADOS 1200L Ralf Crumfinger

2018-03-24 Sirius DADOS 1200L Ralf Crumfinger

2018-03-24 Sirius DADOS 1200L Roland Forster

2018-03-24 Sirius DADOS 1200L Roland Forster

24 Beteigeuze DADOS 200L Markus Schmidiger und Dieter Hess

24 Beteigeuze DADOS 200L Markus Schmidiger und Dieter Hess

2018-03-24 Sirius DADOS 200L Dieter Hess

2018-03-24 Sirius DADOS 200L Dieter Hess

DADOS Workshop Teilnehmer

DADOS Workshop Teilnehmer

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koch-04-gross

Abendliche Sternspektroskopie mit dem DADOS-Spaltspektrografen an einer der sechs Teleskopeinheiten, die jeweils mit einem C11 EdgeHD auf Astro-Physics GTO900-Montierung ausgestattet sind. Foto: © Dr. Thomas Schröfl (2013)

Abendliche Spektroskopie an der Sternwarte

Sofern die Wetterbedingungen es zulassen, wird Freitagabend und Samstagabend an den Celestron 11 EdgeHD-Teleskopen des Schülerlabors Astronomie die monochrome CCD-Kamera SBIG STF-8300M zur Spektrengewinnung eingesetzt.


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logo-schuelerlabor-kleinDownload pdf-file Kursbeschreibung von Dipl.-Phys. Bernd Koch

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titelEin Erfahrungs- und Beobachtungsbericht zum neuen Baader Telezentrischem System TZ-3 und dem Research Grade (RG) Telekompressor (TC) 0.4fach für die Sonnenbeobachtung im H-alpha Licht mit SolarSpectrum Filter
kompletten Bericht als pdf-file laden

Einleitung

Eine erfolgreiche Sonnenbeobachtung im H-alpha Licht mit schmalbandigen Linienfiltern der Hersteller "SolarSpectrum" oder "Day Star" erfordert aus physikalisch-optischen Gründen ein annähernd paralleles Strahlenbündel mit einem Öffnungsverhältnis von ca. f/30 direkt vor dem Filter. Bei den heute üblichen, hoch geöffneten optischen Systeme von um die f/7 nicht ganz einfach. Ein solches Öffnungsverhältnis lässt sich entweder durch Abblenden der Objektivöffnung oder durch eine Brennweitenverlängerung mit einem "Telezentrischen System" (TZ) erzielen. TZ = siehe dazu auch die Ergänzung am Ende des Berichts.

[br] Mein „Sonnenteleskop“ ist ein Astro Physics Refraktor von 155mm Öffnung und 1.085mm Brennweite, das primäre Öffnungsverhältnis ist somit f/7.

Um ohne eine Brennweitenverlängerung zu arbeiten, müsste die Teleskopöffnung auf ca. 35mm abgeblendet werden, um den f/30 Strahlengang zu realisieren. Dass das höchst unbefriedigend ist, sollte klar sein – die Detailauflösung solarer Strukturen ist stark eingeschränkt. Folgendes Bild zeigt als Beispiel die Teleskopöffnung meines Sonnenteleskops von links nach rechts mit einer Baader Irisblende abgeblendet auf 35,- 75- und 110mm Durchmesser.

objektiv-oeffnungBislang habe ich mit dem Baader TZ-2 gearbeitet (2fache Brennweitenverlängerung), wobei für den f/30 Strahlengang das Objektiv auf 75mm abgeblendet werden musste (mittlere Blendenöffnung).

Doch schon oft hatte ich mir für Detailstudien in kurzen Zeitintervallen eine höhere Bildauflösung gewünscht, die aber eine größere Teleskopöffnung als 75mm voraussetzt. Das Baader TZ-4 erhöht die Brennweite meines Teleskops auf knapp 4.5m. Mein übliches Tagesseeing verhindert bei dieser Brennweite allerdings scharfe Bildergebnisse.

Mit dem neuen Baader TZ-3 geht mein Wunsch nach größerer Öffnung nun in Erfüllung. Entwickelt wurde das System zusammen mit dem Research Grade (RG) Telekompressor (TC) 0.4-fach für Teleskope mit einem primären Öffnungsverhältnis um die f/10. Der Einsatz des TZ-3 an meinem Teleskop ergibt eine sekundäre Brennweite von 3.250mm. Somit kann ich nun mit einer Teleskopöffnung von 110mm arbeiten und das ist bei meinen Seeingbedingungen mehr als ausreichend.

In den ersten drei Juni Wochen (an 7 Tagen) konnte ich den TZ-3 und auch den Reducer RG TC 04-fach ausführlich testen. Beide optische Komponenten wurden neu entwickelt und haben einen freien Durchlass von 46mm, passend zu den SolarSpectrum Research Grade Filter mit 46mm freier Öffnung. Mit einem Backfokus von 250mm sind sogar binokulare, visuelle H-alpha Beobachtungen möglich.

Da mein Hauptinteresse in der fotografischen H-alpha Beobachtung liegt, beschreibt dieser Bericht auch fast ausschließlich den fotografischen Einsatz des TZ-3 und des RG TC 0.4. Obwohl die Aktivität der H-alpha Sonne zur Zeit wirklich nicht „üppig“ zu nennen ist, gelangen mir jedoch einige Aufnahmen, die die Anwendung und die hohe optische Qualität aufzeigen.

montageMontage des Systems

Aufgrund der doch recht hohen Baulänge (die optimale Fokuslage liegt 250mm hinter dem letzten Linsenscheitel des TZ-3), ist das Telezentrische System bei mir in einem M68 Telekompendium montiert.

An dieses sind folgend SolarSpektrum Filter, für visuelle Beobachtungen das Baader SolarShield, Verlängerungen und Zenitprisma mit Okular oder die Webcam zur Fotografie über stabile 2 Zoll Anschlüsse mit einander verbunden.

montage-01 Die Optik des TZ-3 sitzt dabei isoliert und verbiegungsfrei im Inneren des Kompendiums, welches über das große M68 Gewinde direkt mit dem Okularauszug verbunden ist.

Visuelle Beobachtung:

Erste visuelle Beobachtungen mit einem alten Orthoskopischen 40mm Okular von Zeiss (siehe Abbildung rechts oben) zeigen ein knackscharfes Sonnenbild mit detailreichen Strukturen, Oberflächenstrukturen, deutlichen Spikulen am Sonnenrand und Protuberanzen vor einem tiefschwarzen, streulichtfreiem Himmelshintergrund.

Zu visuellen Beobachtungen ein wichtiger Hinweis: Soll für die Bildumlenkung ein Baader Zenitspiegel eingesetzt werden, MUSS ein BBHS Spiegel mit Silberbeschichtung gewählt werden, weil normale Zenitspiegel bei der H-alpha Wellenlänge nur ungenügend Licht reflektieren. Ein Einsatz beliebiger Prismen zur Lichtumlenkung ist problemlos. Für die Fotografie ist dieser Hinweis irrelevant, da hier ohne Lichtumlenkung im gestreckten Strahlengang gearbeitet wird.

Fotografische Beobachtung:

Mein privates Hauptinteresse gilt der „Lucky Imaging“ Fotografie mit Webcam Videomodulen. So habe ich als erstes Testbilder aufgenommen, um einen Eindruck über Abbildungsmaßstab bei der dreifachen Brennweite – und vor allem dem des 0.4fachen RG Telekompressors - zu bekommen.

Folgendes Bild zeigt eine Protuberanz am Sonnenrand, die Rohavis wurden am 1. Juni aufgenommen.

brennweiteDie Länge der Protuberanz wurde in waagerechter Richtung einfach mit Photoshop ausgemessen und damit der Reduktionsfaktor des RG TC 0.4fach bestimmt.

Das obere Bild zeigt die Protuberanz, aufgenommen mit dem TZ-3 bei einer Brennweite von 3.250mm (grün).

Das mittlere Bild (blau) zeigt die Protuberanz, aufgenommen mit dem RG TC 0.4, der direkt hinter dem H-alpha Filter montiert wird, wobei der Kamerachip ziemlich genau im gefordertem Abstand von 76mm hinter dem Kompressor. Der Reduktionsfaktor liegt tatsächlich bei 0.4fach bei dann einer effektiven Brennweite von nur noch 1.300mm.

Ein solches Protuberanzenbild sagt natürlich noch nichts über die Randschärfe des Gesichtsfeldes aus, aber spätere Testaufnahmen der Sonnenoberfläche haben gezeigt, dass die Abbildungsqualität des RG TC 04 über das gesamte Feld gleichmäßig sehr gut ist.

Da mir vom Einsatz meines TZ-2 Systems mit dem alten TC 0.7fach Telekompressors bekannt war, dass der Reduktionsfaktor noch verkleinert werden kann, wenn man den Abstand zwischen Kompressor und Aufnahmechip vergrößert, habe ich dies auch am RG TC 0.4 ausprobiert und den Abstand von 76 mm mit einer 15mm T2 Hülse weiter verlängert (unteres Bild, rot). Der Reduktionsfaktor verringert sich dabei von 0.4- auf 0.3fach und die resultierende Brennweite beträgt dann nur noch 975mm.

Somit lässt sich der Reduktionsfaktor ziemlich variabel einstellen. Verkürzt man die geforderten 76mm erhöht sich der Faktor auf über 0.4fach, verlängert man die 76mm verkleinert sich der Reduktionsfaktor unter 0.4fach.

Somit lässt sich das komplette System sehr variabel den vorhandenen Seeingbedingungen anpassen. Dies ist für mich ein sehr wichtiger Punkt, denn das Tagesseeing ist an meinem Beobachtungsstandort alles andere als optimal.

Doch nun möchte ich einige Test- und Vergleichsbilder zeigen, die ich zwischen dem 1. und 19. Juni 2017 mit dem TZ-3 und dem RG TC 04fach mit folgendem Equipment aufgenommen habe

  • Teleskop: Astro Physics EDF Refraktor, abgeblendet mit einem Baader D-ERF Filter auf 110mm Öffnung.
  • H-alpha Filter: SolarSpektrum Advanced Observer mit einer Halbwertsbreite von 0.5 Angstroem und
  • Kamera: Videomodul Celestron SkyRis 445M, Rohavis von jeweils 2.000 Einzelbilder, davon jeweils 200 frames gestackt. Video- und Bildbearbeitung mit AviStack und Photoshop CS2

Das erste Bildbeispiel zeigt den Vergleich des Sonnenflecks NOA 2662 am 18. (links) und am 19. Juni (rechts), aufgenommen mit dem Baader TZ-3 bei 110mm Öffnung und 3.250mm Brennweite.

vergleich-18+19-06-2017NOAA 2662 war einer der sehr seltenen Sonnenflecken, dessen Penumbra von einem hellen Ring umgeben ist. Deutlich ist auch in beiden Bildern die Superpenumbra sichtbar, die die normale Penumbra spiralförmig umgibt. Das Bildfeld ist gleichmäßig scharf, die Bildauflösung hoch, deutlich kleiner als 1 Bogensekunde.

Das zweite Beispiel demonstriert die Brennweitenreduzierung mit dem RG TC 04 Reducer und zeigt ein H-alpha Aktivitätsgebiet (ohne sichtbare Sonnenflecken im Weißlicht) am 1. Juni. Links aufgenommen mit dem TZ-3 bei f = 3.250mm und rechts mit dem hinter dem Filter montierten Reducer RG TC 04 mit f = 1.300mm.

01-06-2017-vergleich-tz3-rgtc04

Deutlich sichtbar ist die hohe Detailauflösung (< 1 Bogensekunde) im linken Bild (TZ-3). Das rechte Bild zeigt im Vergleich sehr deutlich die Zunahme des abgebildeten Gesichtsfeldes beim Einsatz der Brennweitenreduzierung mit dem RG TC 0.4fach. Das Bild ist über das gesamte Gesichtsfeld bis in die Bildecken gleichmäßig „knackscharf“.[br]

Das nächste Bild zeigt ein Beispiel, wo der Einsatz der Brennweitenreduzierung sinnvoll ist. Der Vergleich zeigt eine größere Protuberanzengruppe vom 5. Juni, links aufgenommen mit dem TZ-3 und rechts mit Reducer RG TC 04.

protubeanzenDie lange Brennweite des TZ-3 zeigt dabei nur einen Teil der Protuberanzengruppe. Erst die Reduzierung der Brennweite zeigt bei dem dann größeren Gesichtsfeld die komplette Gruppe. Die Abdeckung der Sonnenoberfläche erfolgte nachträglich mit einer Maske in der Bildbearbeitung.

Das nächste Beispiel zeigt das Aktivitätsgebiet NOAA 2662 am 18. Juni, wo es lohnend war, den Reduktionsfaktor von 0.4fach durch Einsatz einer 15mm T2 Verlängerung zwischen Reducer und Aufnahmechip auf 0.3fach zu verkürzen, um das abgebildete Feld zu vergrößern.

18-06-alle-dreiVon links nach rechts: TZ-3 (f = 3.250mm), TZ-3 + RG TC 04 (f = 1.300mm) und rechts TZ-3 + RG TC 04 + 15mm T2 Hülse (f = 975mm). Durch die Vergrößerung des Feldes im rechten Bild wird ein weiteres, großes Filament gleichzeitig mit abgebildet.

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz einer T2 Verlängerung zeigt der folgende Vergleich. Es zeigt die aktive Region NOAA 2661, aufgenommen am 2. Juni. Bildfolge wie oben, deutlich sichtbar die Zunahme des Gesichtsfeldes bei reduzierter Brennweite.

Ein weiteres Beispiel für den sinnvollen Einsatz des RG TC 04 sind die Aufnahmen von größeren Gebieten mit Mosaik- oder Panoramatechnik. Das Bild zeigt ein 2er Mosaik, aufgenommen am 18. Juni mit dem RG TC 04. Links die Region NOAA 2662 mit zwei großen Filamenten und rechts NOAA 2663, schon dicht am Sonnenrand.

mosaik-18-06

Als letztes Beispiel zeige ich den Vergleich einer aktiven H-alpha Region (ohne sichtbaren Sonnenfleck im Weißlicht), aufgenommen jeweils mit dem TZ-3 bei f = 3.250mm Brennweite und 110mm Öffnung.

vergleich-01+02-06-2017Die Bilder, aufgenommen am 1. und 2. Juni, zeigen die Veränderung in einer aktiven H-alpha Region im Abstand von nur 24 Stunden. Das Bild soll demonstrieren, dass es sich mit den langen Brennweiten des TZ-3 - auch zu Zeiten der sehr niedrigen Sonnenaktivität - durchaus lohnt, detaillierte Sonnenbeobachtungen durchzuführen![br]

Mein persönliches Fazit zum Baader TZ-3/RG TZ-0.4:

Wie schon das Baader TZ-2 - eingesetzt zusammen mit dem TC 0.7fach – ist das neue TZ-3 zusammen mit dem RG TZ 0.4fach ein ausgesprochen variables System für die Sonnenbeobachtung im H-alpha Licht.

Es ist über die flexible Brennweitenreduzierung beliebig an Seeinbedingungen anpassbar. Bilder, aufgenommen mit dem TZ-3 zeigen eine enorme Detailfülle, die Bildauflösung liegt bei 110mm Öffnung unter 1 Bogensekunde und die Bilder sind über das komplette Gesichtsfeld „knackscharf“ bis zum Bildfeldrand.

Durch die variable Brennweitenreduzierung mit dem RG TC 0.4fach und gegebenenfalls einer zusätzlichen T2 Verlängerung habe ich aktuelle Seeingbedingungen und geforderte Gesichtsfeldgrößen optimal unter Kontrolle. Ein weiterer Vorteil des RG TC 0.4: die Belichtungszeiten der Einzelbilder bei der Aufnahme eines avifiles reduzieren sich dramatisch und auch bei Mosaiken gibt es Zeitersparnisse, allein durch den Umstand, dass weniger Bildsegmente erforderlich sind.

Alles in allem für mich eine optimale Lösung, um mein Sonnenteleskop mit einer Öffnung von 110mm betreiben zu können, von daher

5 Sterne für Mechanik und optische Performance des TZ-3/RG TC 0.4fach und noch einmal 5 Sterne für die Firma Baader Planetarium, die immer wieder durch eigene Entwicklungen die Beobachtungsmöglichkeiten der Amateursonnenbeobachtung erweitert und damit bereichert .

Wolfgang Paech im Juli 2017.

Anmerkung zu Telezentrischen Systemen

Telezentrische Systeme sind NICHT mit Barlowlinsen gleichzusetzen! Barlowlinsen verlängern zwar ebenfalls die primäre Brennweite eines Teleskops, erzeugen aber kein parallelen Strahlengang.

NUR mit einem Telezentrischem System entsteht ein paralleles Strahlenbündel und NUR damit ist eine gleichmäßige Darstellung chromosphärischen Strukturen über das gesamte Bildfeld des Teleskops gewährleistet.

WICHTIGER HINWEIS

TZ-Systeme sind essentiell für die Funktion von Solar Spectrum Filtern.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass man für die H-alpha-Beobachtung unterhalb von 1 Ang Halbwertsbreite (FWHM) unbedingt einen telezentrischen Ansatz braucht, um das empfohlene Öffnungsverhältnis von f/30 bis (vorzugsweise) f/40 zu erreichen! Denn ausschliesslich mit einem telezentrischen Ansatz kann man diesen perfekt parallelen Strahlengang herstellen der für die uneingeschränkte Funktion eines so komplizierten Etalons unabdingbar ist.

Das ist eine ZWINGENDE Voraussetzung. Man könnte ein Teleskop auch optisch - oder mittels einer Barlowlinse - auf ein Öffnungsverhältnis von f/30 bringen, aber das heisst keineswegs dass dadurch ein paralleler Strahlengang entsteht. Ein weiterhin leicht konischer Strahlengang mit f/30 würde jedoch bei einem Etalon mit 0.5 Ang FWHM nur den Kontrast liefern als hätte der Filter eine Durchlassbreite (FWHM) von 0.7 Ang oder noch viel schlechter.

Es muss nicht unbedingt ein TZ-4 sein. Das neue {{block type="core/template" template="wordpress/product/shortcode-global.phtml" shortcode="[product sku=\"2459257\"]"}} ist von der Optikrechnung her wesentlich besser als das 20 Jahre ältere TZ-4. Es macht also Sinn, dass man z.B. mit einem TZ-3 RG beginnt und lieber die Teleskopöffnung so abblendet, dass f/30 entsteht. Dadurch bleibt der Kontrast viel besser als mit einem schlecht angepasstem System, wo z.B. das ältere TZ-4 eine kleinere freie Öffnung hat als es das Solar Spectrum-Etalon erfordern würde. Auf längere Sicht ist ein neu gerechnetes, grosses RG TZ-4 in Vorbereitung - es lohnt sich darauf zu warten und sich mit dem TZ-3 in die h-alpha-Beobachtung einzuarbeiten. Später wird man sicher beide Systeme (RG-TZ-3 und RG-TZ-4) benötigen und jeweils nach Bedarf die Teleskopöffnung passend abblenden.

Erst NACH dem H-alpha-Etalon kann man dann den mittels des neuen ResearchGrade Telekompressor 0.4 die Bildfeldgrösse erweitern

Grundsätzlich - eine Barlowlinse hat in einem H-alpha-System nichts zu suchen!

Die Avalon-Montierungen: Transportable Montierungen für die Astrofotografie

Das Ziel: Absolute ZuverlässigkeitAvalon LineAR Antrieb 

Die Avalon LineAR und M-Uno Fast Reverse Montierungen sind parallaktische Montierungen, die speziell für die Astrofotografie entwickelt wurden. Mit einer Tragfähigkeit von 20 bis 25 kg sind sie von Ihrer Konstruktion, Klasse und Preis konkurrenzlos und für die visuelle als auch fotografische Beobachtung gleichermaßen gut geeignet. Die M-Zero bietet die selbe Technik, nur reisetauglicher und mit geringerer Traglast von 8 bis 13 kg. Die M-Zeta, mit einer Traglast von 20 kg bis 20+10kg in Dual Dec. Mode, eine völlig neue, azimutale Einarm- Montierung, bietet die bewährte Kombination aus Stil und Funktionalität, für die Avalon bekannt ist.

Das wichtigste Ziel von Avalon war, die perfekte Montierung für die Astrofotografie auf den Markt zu bringen. Sie sollte frei sein von Spiel oder Vibrationen, mit höchster Präzision gefertigt – und im Feldeinsatz absolut zuverlässig. Jeder Astrofotograf träumt von einer stabilen, leisen Montierung, die einfach nur problemlos ihren Dienst tut, gut zu transportieren ist, sich komfortabel einnorden lässt, sauber nachführt und dennoch erschwinglich ist.

Eine revolutionäre Technologie: Präzisions-Zahnriemenantrieb

Die Ingenieure von Avalon Instruments wollten alle durch Getriebespiel verursachten Probleme beseitigen und zugleich die mechanischen Komponenten (Zahnräder und Schnecken) traditioneller parallaktischer Montierungen eliminieren. Die Lösung war ein Antrieb mittels Triebscheiben und Zahnriemen. Dabei kommt ein vierstufiges Übersetzungsgetriebe zum Einsatz. Diese Technik wird mit großem Erfolg für industrielle mechanische Anwendungen eingesetzt, da sie eine perfekte Kraftübertragung ohne Spiel und Lärm ermöglicht. Die Kräfte werden dabei linear übertragen, was eine sehr hohe Präzision ermöglicht.

Vorteile des Zahnriemens

Linear AntriebEin Zahnriemenantrieb, der bauartbedingt kein Umkehrspiel aufweist, ist aufgrund seines Wirkungsprinzips anderen mechanischen Antriebskonstruktionen überlegen. Beim Einsatz von Schneckentrieben berühren sich die beweglichen Teile jeweils nur an einem Kontaktpunkt. Dadurch führen die Hebelkräfte und Spannungen im Montierungsantrieb zu kleinen, nichtlinearen Ungenauigkeiten im Antrieb. Dazu kommen – durch Fertigungstoleranzen bedingt – teilweise irreguläre Rundlauffehler von Schnecke und Schneckenrad. Das Ergebnis ist eine von Spitzen überlagerte Pendelbewegung des Antriebs, der so genannte periodische Schneckenfehler (PE = Periodic Error). Dieser Pendelfehler ist proportional zur Aufnahmebrennweite; je länger die Aufnahmebrennweite ist, desto stärker fällt er ins Gewicht.

Durch das vierfache Untersetzungsgetriebe haben auch die Avalon Montierungen einen Pendelfehler von typisch +/- 5 bis 7 Bogensekunden. Diese Pendelbewegung verläuft aber – im Gegensatz zu einem Schneckeradantrieb –absolut gleichmäßig linear und kann deshalb problemlos von jedem AutoGuiding System auskorrigiert werden.

Der Grund für den gleichmäßigen linearen Fehler liegt im Riemenantrieb, da es keinen direkten Kontakt zwischen den Antriebsrädern gibt und die Bewegungen durch den Riemen vollständig ohne Spiel weitergegeben werden. Der Zahnriemen liegt auf einer großen Fläche des Rads auf, sodass Bewegungen sehr fein und gleichmäßig übertragen werden – ohne die Spitzen, Brems- und Beschleunigungsphasen, die für Systeme mit Schneckenantrieb typisch sind und auch mit AutoGuidern zu Problemen führen können. AutoGuider reagieren in der Regel zu langsam, um so plötzliche Schwankungen im Antrieb auszugleichen.

Jeder erfahrene Astrofotograf weiß aus der Praxis, dass auch gut kalibrierte Autoguider bei traditionellen Montierungen an ihre Grenzen stoßen können, selbst wenn die Montierung gleichmäßig läuft. Störungen, die zwischen dem Leitrohr und der Mechanik des Instruments auftreten, werden von der Nachführkamera nicht aufgezeichnet.

Unterschiedliche Wärmeausdehnung, Verbiegungen und Verdrehungen vor allem in der Nähe des Meridians belasten das Getriebe (das im Gleichgewicht ist) unterschiedlich und führen zu Schwingungen, die zu unerwünschten Verschiebungen und plötzlichen Bewegungen führen.

Avalon-Montierungen und der Periodische Fehler

Dass auch die Avalon-Montierungen mit Zahnriemenantrieb einen Pendelfehler in Rektaszension haben, wurde bereits oben angemerkt. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die klassischen Softwarelösungen zur Reduzierung dieses Fehlers (PEC) hier nicht greifen. Die Fehler der vier Untersetzungsgetriebe überlagern sich und zudem gibt es keine Schnecke und somit auch keine Schneckenposition, anhand der die Software den Pendelfehler messen könnte.

Die Montierung benötigt also – zumindest für die fotografische Beobachtung – ein AutoGuider System (die Nachführkontrolle kann natürlich auch manuell über ein Fadenkreuzokular durchgeführt werden). Dank der gleichmäßigen Nachführung und der schnellen Reaktion auf Korrekturen, sogar bei niedriger Korrekturrate von 0,125-fach, kann der Pendelfehler durch den AutoGuider perfekt auskorrigiert werden. Obwohl der Nachführfehler durch die Untersetzungsgetriebe absolut gesehen relativ groß ist (typische Werte liegen bei +/-5 bis +/-7 Bogensekunden), ist das kein Grund zur Sorge: Die Montierung hat dank der vierstufigen Untersetzung mit Zahnriemen einen sehr langsamen und gleichmäßigen Fehler, den Autoguider leicht ausgleichen können – sogar bei Teleskopen mit zwei bis drei Metern Brennweite.

NGC6888, Aufnahme von Sara Wager. Montierung: Avalon Linear Fast Reverse.

NGC6888, Aufnahme von Sara Wager. Montierung: Avalon Linear Fast Reverse. Teleskop: Takahashi FSQ85 mit 0,73x Reducer. Kamera: Atik 460EXM mit 3nm H-alpha und 3nm OIII Filter. Belichtung: 10x 1800s H-alpha, 14x 1800s OIII, Gesamtbelichtungszeit 12 Stunden.

Das Ergebnis: Perfekt nachgeführte Bilder

Das Testbild rechts zeigt ein gestacktes Endbild

Das Testbild rechts zeigt ein gestacktes Endbild von 4x30 Minuten und 1x20 Minuten Belichtung, aufgenommen durch ein Celestron C925 EdgeHD bei einer Brennweite von 2350mm, aufgenommen mit einer Canon 1000 D (keine Darks, keine Flats).

Bei der visuellen Beobachtung mit hohen Vergrößerungen fällt sofort die sehr gute Schwingungsdämpfung auf. Richtungswechsel bei Schwenks mit der Handsteuerbox werden sofort übertragen, auch bei großen Teleskopen mit langen Brennweiten stört kein Backlash und keine unvorhergesehenen Sprünge in der Nachführung. Durch den linearen Pendelfehler in Rektaszension und den umkehrspielfreien Antrieb können langbrennweitige Optiken von bis zu 3000 mm Brennweite durchaus mit kurzbrennweitigen Leitrohren von 500-600 mm Brennweite und einer geringen Korrekturrate von 0,125-fach nachgeführt werden.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: die Riemenantriebe arbeiten nahezu geräuschlos. Nicht zu unterschätzen, wenn häufig in der Nacht über die GoTo Steuerung positioniert wird.

Die Montierungen lassen sich sehr einfach perfekt ausbalancieren, da sie nicht unter den Problemen leiden, die durch Lastwechsel beim Schwenk über den Meridian auftreten. Die Kraftübertragung über eine vierstufige Untersetzung kann mechanisch gesehen zu größeren Nachführfehlern führen als bei konventionellen Montierungen derselben Preisklasse. Da es aber keine Spitzen oder plötzliche Geschwindigkeitsänderungen gibt, sind mit einem Autoguider sehr lange Belichtungszeiten mit extrem ruhigen Gleichlauf möglich. Sogar mit über zwanzig Kilogramm Nutzlast braucht die M-Uno oder LineAR den Vergleich mit wesentlich teureren und schwereren Montierungen nicht zu scheuen.

Das Ergebnis: Perfekt nachgeführte Bilder mit RUNDEN Sternen. Die positiven Eigenschaften der Zahnriemen-Untersetzung waren schon in der ersten Nacht zu sehen: nach vielen Tests mit Brennweiten zwischen 1 und 3 Metern Brennweite und einzelnen Belichtungszeiten von bis zu 30 Minuten gab es keine einzige Aufnahme mit verzogenen Sternen. Einige Aufnahmen, die mit der LineAR, M-Uno und M-Zero entstanden sind, finden Sie unter avalon-instruments.com (klicken Sie dort die Bilder an).

Wartungs- und justagefrei

Avalon LineAR Ein Nebeneffekt der Zahnriemen ist, dass Sie keine Schmiermittel benötigen – in der Montierung ist daher kein Schmierfett. Durch den Riemenzug gibt es unabhängig von Zuladung, Abnutzung oder Temperatur auch kein Getriebespiel. In der LineAR wurden keine Materialien verbaut, die für Abnutzung oder Korrosion anfällig sind. Sobald sie perfekt ausbalanciert ist, sind im laufenden Betrieb keine Veränderungen mehr nötig. Traditionelle Montierungen mit Schneckentrieb müssen vor und nach der Meridianpassage jeweils neu ausbalanciert werden, um den „Pendel-Effekt“ zu minimieren. Wenn die Avalon-Montierung einmal eingestellt wurde, existiert ein perfektes Massegleichgewicht – ideal auch für die Festaufstellung oder für ferngesteuerte Sternwarten.

 

Ein alternatives Montierungs-Konzept: M-Uno parallaktische Einarm-Gabelmontierung

Avalon M-UnoDie klassische, parallaktisch aufgestellte Gabelmontierung wird erfolgreich mit kompakten Teleskopen wie Schmidt-Cassegrains eingesetzt. Ihre Stabilität und die kompakten Abmessungen gehören zu den Gründen für ihre Beliebtheit. Die Avalon M-Uno ergänzt diese Eigenschaften um hervorragende Stabilität und moderne Technik, um mögliche Probleme zu beseitigen. Die spezielle Konstruktion und das Design garantieren eine außergewöhnliche Stabilität, und die mit besonderer Sorgfalt entworfene Basis dämpft jede Art von Schwingungen. Der Arm, der die Optik trägt, kann entsprechend der Polhöhe justiert werden, um Teleskope mit verschiedenen Durchmessern aufzunehmen und das Ausbalancieren zu erleichtern. Letzteres ist besonders einfach, da die Achsen leichtgängig laufen und so perfektes Austarieren ermöglichen. So verschwinden Lastwechsel und Pendeleffekte bei der Meridianpassage.

Die M-Uno erlaubt sehr lange Beobachtungs-/Fotosessions ohne die typische Unterbrechung am Meridian, wo gängige Montierungen umschwenken müssen. Das ist nicht nur für die Aufnahme von „Pretty Pictures“ ein riesiger Vorteil, sondern auch für wissenschaftliche Arbeiten, bei denen ein Objekt lange Zeit beobachtet werden muss. So kann die wertvolle Beobachtungszeit optimal ausgenutzt werden, selbst wenn nur ein paar Stunden zur Verfügung stehen. Der Beobachter kann beginnen, wenn das Objekt in der Nähe des Meridians steht und sich seiner höchsten Position am Himmel nähert, ohne sich Sorgen um das Umschwenken zu machen.

Die M-Uno ist eine professionelle Montierung mit einer echten parallaktischen Einarm-Gabel. Daher braucht sie keine zusätzliche Polhöhenwiege, um die Vorteile einer parallaktischen Montierung zu bieten. Gleichzeitig wurden alle Quellen für Schwingungen beseitigt. Durch den Aufwand und die Sorgfalt bei der Herstellung ist die Montierung ausgesprochen zuverlässig und bietet ein hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis – besser als manche teurere Alternative. Testaufnahmen zeigen, dass die Montierung auch bei Belichtungszeiten von einer halben Stunde Aufnahmen mit perfekten Sternen ermöglicht.

Drei klassische Beispiele

Prinzipiell sollten die Beobachtungsobjekte während der Beobachtung immer in der Nähe des Meridians stehen, denn hier sind die negativen Einflüsse der Erdatmosphäre wie das Seeing am geringsten und die Transparenz der Atmosphäre ist am höchsten.

  • Exoplanetentransits: mit der heutigen Technik liegt die Beobachtung und der Nachweis von Exoplaneten durchaus im Rahmen der Möglichkeiten von Amateuren, auch mit kleinen Teleskopen. Der Erfolg solcher Beobachtungen ist stark von den Seeingbedingungen abhängig und deshalb sollten solche Beobachtungen in maximal möglicher Höhe über dem Horizont – also in Meridianstellung – des Sterns erfolgen.
  • Planetenrotationen: auch für die Erstellung von animierten Planetenrotationen (z.B. Jupiter) ist es wichtig über einen längeren Zeitraum Einzelaufnahmen (z.B. avi-sequenzen, aufgenommen mit Webcams) belichten zu können – eben auch während der Meridianpassage des Planeten.
  • CCD Aufnahmen in RGB oder LRGB Technik: Der Blauauszug einer RGB- oder LRGB Sequenz ist der kritischste, denn er erfordert maximale Transparenz des Himmels. Und die ist eben in Meridianstellung des Objektes maximal. Mit der Avalon M-Uno sowie der M-Zero Montierung kann so der Blauauszug während der Meridianpassage des Objektes aufgenommen werden, Rot und Grün vor oder nach dem Meridiandurchgang.

Generell entfallen bei der fotografischen Beobachtung ohne Umlegen des Teleskops während einer Meridianpassage klassische Probleme wie z.B. eine Veränderung der Bildorientierung und/oder eine erforderliche Neukalibration des AutoGuiders.

Klein und kompakt: Die M-ZeroAvalon M-Zero Moving

Nach dem Erfolg der M-Uno kam der Wunsch nach einer kleineren, transportableren Version auf. Das Ergebnis war die M-Zero, die nicht nur wie die M-Uno eine parallaktische Einarm-Gabelmontierung ist, sondern auch als azimutale Montierung genutzt werden kann – ideal, wenn Sie eine rasch einsatzbereite Montierung für den schnellen Blick in die Sterne suchen, die auch voll und ganz fototauglich ist. Die M-Zero ist sehr kompakt und passt mit dem geeigneten Stativ sogar in einen Trolley, zum Beispiel für Flugreisen. Der Strombedarf ist mit 0,5A bei 12V sehr gering. Mit der StarGo-Steuerung lässt sie sich auch über Bluetooth oder WiFi steuern, je nach Modell.

 

 

 

 

 

Leicht, stabil und präzise

Avalon MountDie Teile des Montierungskopfs werden mit hochpräzisen CNC-Maschinen mit fünf Achsen aus einem einzigen Stück Aluminium gefräst. Das geschieht in einem einzigen Arbeitsgang, sodass das Werkstück nicht bewegt werden muss. Dadurch stehen die Flächen bis auf wenige tausendstel Grad exakt zueinander. Die Antriebsriemen der Montierung bestehen aus Polyurethan mit Stahl im Kern. Polyurethan ist ein höchst formstabiles Polymer mit einem großen Elastizitätsmodul, sodass es sich nicht im Lauf der Zeit verändert – selbst unter starker Last und großen Temperaturschwankungen. Außerdem wird an jeder Achse ein Vorspannelement verwendet, um jegliches Spiel zu eliminieren.Die Antriebszahnräder, welche Avalon Instruments selbst herstellt, werden aus einem glasfasergefüllten Gusspolyamid gefertigt und haben eine bemerkenswerte Stabilität. Die Ingenieure bei Avalon entwarfen besondere, geglätte Zähne, um Unregelmäßigkeiten bei der Nachführgeschwindigkeit zu minimieren oder sogar völlig zu beseitigen (eine Quelle für Nachführfehler), die ansonsten durch das Zusammenspiel von Zahnriemen und Antriebsrad entstehen können.

Lösungen für ein einfacheres Leben

Die Avalon-Montierungen bieten viele Lösungen, die Amateurastronomen das Leben vereinfachen, und räumen viele technische Probleme aus dem Weg. Zum Beispiel:

  • Sehr stabil und leicht, dadurch sehr transportabelAvalon LineAR - Tragegriff
  • Tragegriff am Gehäuse
  • Keine freiliegenden Kabel: Alle Kabel zu den Motoren und zur Elektronik sind im Inneren des Gehäuses verlegt (außer M·Zero)
  • GoTo-Steuerung: Die Avalon-Montierungen verwenden das selbstentwickelte StarGo-System, das eine verlässliche Mikroschritt-Technologie verwendet. StarGo bietet die vollständige Steuerung über Bluetooth oder WiFi, je nach Modell, und einen einfachen Handcontroller. Sie ist mit der ASCOM-Plattform vollständig kompatibel.
  • Alle Metalloberflächen werden hochwertig eloxiert, was einen exzellenten Schutz vor Kratzern bietet. Sie ist außerdem vor Umwelteinüssen geschützt und sehr langzeitstabil.

 

 

Warum Ölfügung eines dreilinsigen Objektiv?

TEC 140 APO mit ölgefügtem Triplet-Objektiv - völlig reflexfrei!

Die ersten erfolgreichen Versuche zur Ölfügung eines dreilinsigen Objektivs werden Herrn Wolfgang Busch aus Ahrensburg zugeschrieben, der darüber noch zu DDR-Zeiten in regem Kontakt mit Carl Zeiss Jena stand. Bereits damals war die Technik den üblichen Fügemethoden wie Luftspalt oder Kittung weit überlegen. Jedoch ergab sich der Nachteil, dass das Fügemedium aufgrund unzureichender synthetischer Öle und vielen anderen Randbedingungen nicht im Fügespalt verblieb und die Optik unter Umständen ausfrieren oder austrocknen konnte. Ehe das erste APQ-Objektiv angeboten wurde, hatte Zeiss in Jena mehr als zehn Jahre lang an dieser Technologie geforscht, um diese grundlegende Problematik in den Griff zu bekommen. Und außer Zeiss hatten es nur die Firmen Astro-Physics und TEC geschafft, langzeitstabile Ölfügungen herzustellen. Es erfordert in der Tat einige Kunstgriffe, um das Öl (sofern man es noch so nennen kann) im Fügespalt zu halten - auch bei starken Temperaturwechseln und über sehr lange Zeit. Aber mit der notwendigen Handwerkskunst und Geduld gelingt dies ohne weiteres.

Dennoch hält sich erstaunlicherweise hartnäckig die Meinung, dass eine Ölfügung besonders alterungsanfällig sei. Das ist sicher alles wahr, wenn man die Technologie nicht beherrscht, aber dennoch wollen wir eine Auflistung der negativen und positiven Eigenschaften der Ölfügung anstellen, die unserer Ansicht nach für sich spricht.

Ölgefügte Objektive von TEC, Astro Physics und Baader:

  • müssen nicht mehr besonders vor Ölaustritt geschützt werden. Auch die waagerechte Lagerung stellt kein Problem dar. Einzig ein Temperaturschock ist zu vermeiden. Man trägt ein so wertvolles Gerät nicht einfach aus -25°C Kälte in ein warmes Wohnzimmer und verursacht einen Temperaturwechsel von 50 Grad im Objektiv. Temperaturwechsel bis 25° bleiben jedoch auch bei absoluten Langzeittests folgenlos. Wir verwenden in unserer Fertigung eine Tiefkühlkammer, um unsere Kuppelmaterialien, Elektromotore, Platinen - aber auch Objektive - bei Minustemperaturen bis -86°C auf Betriebssicherheit und einwandfreie Funktion im Extrembetrieb prüfen zu können. Ölaustritt ist eines der wenigen Probleme die bei Zeiss, bei Astro-Physics und bei TEC gelegentlich sowie auch bei unseren Objektiven vorkommen kann. Allerdings ausschließlich dann, wenn sie falsch behandelt worden sind. Bei uns arbeiten jedoch erfahrene Optiker mit mehrjähriger Ausbildung bei Carl Zeiss Jena. Seit zwanzig Jahren werden hier im Hause Objektive von Astro Physics/TEC und Zeiss neu gefügt - schnell und problemlos. Die Vorteile der Ölfügung überwiegen daher aus unserer Sicht bei weitem das eventuelle Risiko. Wir sind darauf eingerichtet diese Arbeiten auszuführen. Unser Betrieb existiert seit über 50 Jahren - nunmehr in der dritten Generation.
  • müssen in der Fassung "klappern"! Dies ist kein Nachteil oder Fehler. Das "Klappern" bezieht sich auf einen Spalt zwischen Vorschraubring und Linse im Bereich weniger Mikrometer, der dazu dient zu verhindern, dass auf die Fluorit-Mittellinse Druck ausgeübt wird und diese dadurch optische Einbußen erleidet, bzw. verspannt wird. Das Klappern kann mal mehr oder weniger hörbar sein. Bei unseren Fassungskonstruktionen kann dieses "Klappern" keinen Shift des Bildes auf dem Chip zur Folge haben. Es ist kontruktiv so vorgesehen und ausreichend eng toleriert, um selbst höchsten Anforderungen in der Astrofotografie gerecht zu werden.
  • sind hervorragend geeignet, um Sonnenbobachtung - auch bzw. besonders mit unserem keramischen Herschelprisma - zu betreiben. Die Ölfügung nimmt keinen Schaden und degradiert nicht durch lange Nutzung (= UV-Einstrahlung). Es ist kein "Öl" das wir verwenden. Carl Zeiss hatte ein Jahrzent an Entwicklungskosten in die Komposition des Fügemediums gesteckt, das heute in diese Objektive eingebaut ist - und hatte diese Objektive mit 30 Jahren Langzeitgarantie ausgestattet, die wir heute vertragsgemäß für Zeiss erfüllen.
  • temperieren dramatisch schneller aus als luftspaltgefügte Objektive. Jeder Luftspalt wirkt als Isolator und schirmt im Falle eines Triplets die Mittellinse beidseitig ab. Daher braucht ein luftspaltgefügtes Objektiv wesentlich länger, um das thermische Gleichgewicht zu erreichen, als ein kompakter Glasblock (= ein ölgefügtes Objektiv). Bei beständig wechselnder Temperatur wird ein Luftspalt-Objektiv nie seine volle Leistungsfähigkeit erreichen, weil die Linsenradien in ständiger Anpassung begriffen sind und nicht die Bedingungen der ursprünglichen Optikrechnung erfüllen. Was im Labor perfekt funktioniert hat, wird das am Himmel nicht tun. Ein ölgefügtes Objektiv ist dagegen fokusstabil und bestens für Langzeitbelichtungen geeignet.
  • sind wunderbar geschützt vor Pilzbefall und Alterung der inneren Glasflächen, weil sämtliche Innenflächen durch das Öl dauerhaft versiegelt sind. Ein luftspaltgefügtes Objektiv "atmet". Mit jedem Temperaturwechsel wird die zwischen den Linsen erwärmte Luft ausgepresst und später kühle Luft wieder angesaugt. Auf diese Weise sammeln sich im Laufe der Jahre zwischen den Linsen Feuchtigkeit und Keime an (Feuchtigkeit kann nämlich nicht mehr entweichen...). Daher ist die Vergütung der Innenflächen erheblicher Alterung ausgesetzt und kann - besonders bei falscher Lagerung - regelrecht vergammeln. Diese größte Gefahr für ein Objektiv ist bei einer Ölfügung auf Jahrzehnte vermieden.
  • haben drastisch höhere Transmission. An jedem Übergang des Lichtes von Luft zu Glas und von Glas zu Luft verliert das Licht an Intensität. Selbst durch aufwändigste Beschichtungen kann kein völlig verlustloser Übergang gewährleistet werden. Bei luftspaltgefügten Objektiven muss das Licht 6 Übergänge von einem Medium in das andere vollziehen. Bei ölgefügten Objektiven sind es derer nur zwei, jeweils bei Ein- und Austritt aus dem Glasblock. Anwendungstechnisch ist ein ölgefügtes Triplet daher als ein einziger Glasblock zu betrachten.
  • sind justagestabil und schockgeschützt - da nicht jede Linse aufwändig einzeln gehalten und justiert werden muss. Das Linsenpaket ist durch die starke Adhäsion des "Öls" fest miteinander verbunden und muss nur insgesamt vor seitlichem Verrutschen geschützt werden. Unsere temperaturkompensierende Fassungstechnologie ist in jahrelanger Erprobung ausgereift. Der bei Luftspalt-Objektiven gefürchtete Fokusshift (Änderung der Linsenradien und Änderung der Linsenabstände) tritt daher in viel geringerer Form und nur bei sehr starker Temperaturänderung auf.

Unser Fazit:

die Ölfügung ist die beste uns bekannte Methode zur Fassung von astronomischen Triplet-Objektiven - und zum verlässlichen Langzeitschutz der Innenflächen. Sie ist extrem aufwändig und erfordert große Materialkenntnis - der ursächliche Grund, warum diese Fügemethode nur noch von kleinen Manufakturen mit großer optischer Erfahrung und eigener Fertigung angeboten wird.