Amateure blicken unter die Wolkendecke der Venus mit Hilfe unserer SLOAN Filter

Amateure erforschen die Venus mit den Baader SLOAN Filtern

Immer wieder können Amateurastronomen auch heutzutage noch zu wissenschaftlicher Forschung beitragen. So eröffnen unsere neuen photometrischen Filter nun ein weiteres Fenster in die Tiefen der Atmosphäre des Planeten Venus.

Die Venus lässt Forscher staunen. Sie ist so groß wie die Erde, unterscheidet sich aber extrem von dieser. Die Venus ist eine Höllenwelt mit Temperaturen von bis zu 450 Grad an der Oberfläche. Die Ursache dafür ist eine enorm dichte Atmosphäre, welche einen Druck erzeugt, wie er auf der Erde nur in einer Meerestiefe von 900m herrscht. Diese Atmosphäre besteht zu 90% aus Kohlendioxid, eine dichte Schicht aus Schwefeldioxidwolken macht sie für uns undurchsichtig. Es gibt nur sehr wenige eng begrenzte Wellenlängen, in denen eine Raumsondenkamera oder gar ein irdisches Teleskop andeutungsweise zeigen kann, was unter der für den visuellen Beobachter einfach nur strahlend weißen und konturlosen Wolkendecke liegt.

Schon länger bekannt ist, das im ultravioletten Licht verschieden Strukturen in den Wolken sichtbar sind. Die US Raumsonde Mariner 10 lieferte im Jahr 1974 erste Aufnahmen bei einem Vorbeiflug.

NASA Sonde Mariner 10, Quelle: NASA/JPL-Caltech

 

Die Atmosphäre von der Venus, aufgenommen mit C11-Teleskop und Baader U-Venus Filter, Sebastian Voltmer

Die Atmosphäre von der Venus, aufgenommen mit C11-Teleskop und Baader U-Venus Filter, Sebastian Voltmer

Sie zeigen die Wolken in ungefähr 60km Höhe, mit der damaligen Technik war es nicht möglich tiefer vorzudringen. Mit unserem U-Venus-Filter (350nm)U-Venus-Filter (350nm) U-Venus-Filter (350nm) (verschiedene Versionen / Varianten erhältlich) , der auch Venus Filter genannt wird, gelingt es seit einigen Jahren sogar Astro-Amateuren, diese UV Strukturen der Venus mit gängigen Teleskopen zu beobachten, deren Herkunft immer noch nicht ganz geklärt ist. Beispielhaft sind die Fotos unseres Kunden Sebastian Voltmer

Quelle: NASA/JPL-Caltech

NASA Sonde Magellan, Quelle: NASA/JPL-Caltech

Erst die Magellan Venus Sonde der USA konnte 1990 mittels Radar detailliert die Oberfläche unseres Schwesterplaneten kartographieren. Zum ersten Mal wurde eine erstarrte Welt ohne Meere und Kontinente sichtbar, mit zahlreichen erloschenen Vulkanen, aber nur sehr wenigen Meteoritenkratern in den Hoch- und Tiefländern.

Quelle: JAXA/ISAS/DARTS/Damia Bouic

Japanischen Akatsuki Sonde,Quelle: JAXA/ISAS/DARTS/Damia Bouic

Die Frage, ob man wirklich nur mit Radar bis ganz unten auf die Oberfläche vordringen kann, oder ob sich die Infrarotstrahlung des heißen Gesteines mit entsprechender Technik direkt aufnehmen lässt, konnte erst Jahrzehnte nach der Magellan-Mission beantwortet werden. Die besten Ergebnisse erzielte hierbei bisher die Venussonde Akatsuki. Ihre Infrarotfotos zeigen neben einer völlig überbelichteten Tagseite des Planeten das fast schon gespenstische infrarote Glühen aus den Tiefen des Planeten auf der Nachtseite - und darüber die Schwefeldioxid-Wolken als dunkle Schatten.

 

Wie weit man noch immer von einem völligen Verständnis der Venusatmosphäre entfernt ist, liessen im Jahr 2021 Aufnahmen der Parker Solar Probe erahnen. Auf ihrem Weg zur Sonne kam diese Sonde mehrfach an der Venus vorbei und lieferte Aufnahmen mit Instrumenten, die eigentlich für die Beobachtung der Sonnenkorona gedacht waren. Zur Verblüffung der Wissenschaftler zeichneten sich auf Fotos der Nachtseite der Venus sehr deutlich die von den Radarscans der Magellan-Sonde bekannten Oberflächenstrukturen ab – und zwar im Infraroten. Es handelt sich also um Wärmestrahlung direkt von der Gesteinsoberfläche. Kein Wissenschaftler hatte mit diesen Ergebnissen gerechnet. Es ist immer noch Gegenstand von Diskussionen, warum die Fotos die Oberfläche zeigen.

Amateure forschen mit

Baader LOAN/SDSS z-s'-Filter

SLOAN/SDSS z-s'-Filter – photometrisch (verschiedene Versionen / Varianten erhältlich)

Venuswolken-Diskontinuität, aufgenommen von Luigi Morrone am 4. Juni 2022 mit Baader SLOAN-Filter. <a href=

Lesen Sie hier den kompletten Beitrag zur auf spaceweather.com" width="300" height="180"> Venuswolken-Diskontinuität, aufgenommen von Luigi Morrone am 4. Juni 2022 mit Baader SLOAN-Filter. Lesen Sie hier den kompletten Beitrag auf spaceweather.com

Wie die bekannte Website www.spaceweather.com am 8.6.2021 berichtete, wurde im Rahmen der Überwachung der Venus-Atmosphäre durch Amateure ein seltsamer Effekt wiederentdeckt, die sogenannte „Venuswolken-Diskontinuität“. Nur mit einem C14 Teleskop von Celestron ausgestattet und unter Verwendung eines Baader SLOAN z` Nah-IR-Filters gelang, es eine tausende Kilometer lange Wolkenwand sichtbar zu machen, die mit hoher Geschwindigkeit die Venus umrundet.

 

Sie ist seit ihrer Entdeckung durch die japanische Venussonde Akatsuki Gegenstand der Forschung, und man vermutet, dass man durch ihre Beobachtung Erkenntnisse über die extrem schnelle Rotation der Venusatmosphäre gewinnen kann. Amateurastronomen sind aufgefordert bei der Erforschung des Phänomens mitzuwirken. In diesem pdf werden die Beobachtungstechniken erläutert.

Eigentlich sind die SLOAN Filter für photometrische Messungen ausgelegt, d.h.zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften insbesondere von Sternen. Diese Filter an Planeten einzusetzen und damit zur Forschung beizutragen ist wieder ein Beweis dafür, wie kreative Amateur-Experimente mit neuer Technik die professionelle Forschung ergänzen können. Sicherlich werden in den nächsten Jahren noch viele weitere Amateurastronomen mit unseren Filtern weitere neue Ideen ausprobieren. Wir freuen uns über jeden Bericht hierzu, den wir gerne in unserem Blog veröffentlichen.


Über den Autor: Michael Risch

Michael Risch

Seit er als kleines Kind die letzte Mondlandung gesehen hat, interessiert sich Michael für Astronomie und Raumfahrt.1981 wurde er Mitglied im Verein der Amateurastrononen des Saarlandes und hat als Vorstandsmitglied den Aufbau der Sternwarte Peterberg begleitet. Als Mitbegründer und erster Webmaster von www.astronomie.de hat er zahlreiche Ideen und Berichte zu astronomischen- und Raumfahrtthemen zum ersten deutschen Astronomieportal beigesteuert. In der Praxis hat er sich mit Planeten- und Kometen, Sonne, Deep Sky- sowie TWAN-Style Fotografie befasst, auch auf Fernreisen u.a. zu 7 totalen Sonnenfinsternissen. Als langjähriger wissenschaftlicher Lektor hat er "Nordlicht und Sterne" Reisen in den Polarkreis geleitet. Michael hat viele eigene Fotos und Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht und mit seinem Kollegen Martin Rietze für "Color Foto" Kapitel für die Bücher Fotoschule und Extremfotografie verfasst.

Bei Baader-Planetarium ist er im Sternwarten-Projektteam und wird im In- und Ausland für Vorträge gebucht. Ferner ist er Fachberater für Observatorien, Kuppeln, High End Montierungen, Teleskope und vieles mehr.


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